Desplaces
Desportes , Frangois.
459
Bath; die Heimsuchung der Elisabeth, nach dem Gemälde im Escurial; Maria, in
einem Sessel sitzend, umfasst das auf ihrem Schoosse ruhende Kind, neben ihr der
h.Johannes, die sogenannte Madonna della Sedia, nach dem Bilde im Pal. Pitti zu
Florenz; die h. Margaretha, nach dem Gemälde im Louvre zu Paris. Dann: Maria
mit dem Kinde in einer Felsengrotte, genannt La Vierge aux rochers, nach Leo-
nardo da, Vinci's Gemälde im Louvre zu Paris; Belisar, nach Gerard's Bild in
derLeuchtenbe-rgächen Gallerie; Franz I. im Schlosse zu Chambord, nach Richard;
Alexander von Humboldt, nach Gerard; Elieser und Rebecca. am Brunnen, nach
Poussiifs Gemälde im Louvre; Phädra und Hippolyt, nach Guerin; Napoleon im
Krönungsornat, ganze Figur, nach Gerard (für diese Platte zahlte Napoleon dem
Künstler 50,000 Franken und überliess ihm dieselbe. nachdem 1000 Exemplare davon
abgezogen waren); Charles Maurice de Talleyrand-Perigord in ganzer Figur sitzend
im Lehnstuhle, nach F. Gerard; Venus von Amor entwaffnet, nach P. Guerin;
Amor und Psyche, nach Ingre s.
Im Jahr 1821 gab Desnoyer ein Werk unter dem Titel: Recueil destampes
gravees d'apres des peintures antiques italiennes u.s. w., enthaltend 34 Blätter nach
antiken Gemälden, Bildern italienischer Meister u. s.w. heraus, nach Zeichnungen,
die er in Italien in den Jahren 1818 und 1819 gemacht, von ihm und Anderen gestochen.
Literatur. Gebet, Dictionnaire des urtistes de Yecole frangaise an 19. siecle. Joubert, Murmel
de Yamnlenr (festampes. Bartscvh, Anleitung zur Kupferstichkunde. Qunndt, Entwurf zu einer
Geschichte der Kupferstecherkunst.
Desplaces, Louis, Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Paris 1682, gest. daselbst
1739, stach Historien und Bildnisse für Kupferwerke und als einzelne Blätter. Er
führte sowohl Nadel als Stichel mit gewandter Hand und Kraft; seine Stiche sind
sehr gut gezeichnet und mit Geschmack behandelt. Unter die besten gehören: die
Kreuzabnahme; die Kreuzerhöhung; der h. Bruno im Gebet und die Heilung des
Kranken, nach Jouvenet; die Entführung der Helena, nach Guido Reni; der
Triumph des Titus und Vespasians, nach Giulio Romano.
DE5134311188, Claude Franqois, Thiermaler, geb. 1695 zu Paris, gest. daselbst 1774,
war der Sohn und Schüler des Folgenden, kam demselben aber an Talent nicht gleicht.
Ein grosses Stillleben (im Louvre zu Paris) verschaffte ihm 1723 den Eintritt in
die Akademie.
DGSPOÜBS, Franeois, ein vorzüglicher Landschaftsq Thier-, Stilllebem, Blumen-
und Friichtemaler, geb. 1661 zu Champigneul, gest. 1743 zu Paris, lernte die Malerei
bei Nicasius, einem flämischen Thiermaler zu Paris, blieb aber nach dessen 1673
erfolgtem Tod auf sich selbst angewiesen. Er Stlldirte jetzt lieissig die Natur, die
besten Werke der Akademie und half, um Sich die nöthigen Subsistenzmittel zu
sichern, anderen Malern bei ihren Arbeiten für iVände, Decken und Theaterdekora-
tionen. Da. es ihm aber, trotz Seiner bereits hinlänglich an den Tag gelegten Geschick-
lichkeit im Pol-fräfmalen , immer nicht gelingen wollte, in Paris passend beschäftigt
zu werden, ging er 1695 nach Polen, wo er binnen kurzer Zeit einen so grossen Ruf
erlangte, dass sich der König Sßlliesky- die Königin und verschiedene vornehme Per-
sonen von ihm malen Hessen. Nach Sobiesky's Tod kehrte er auf den Wunsch Lud-
wig XIV. nach Frankreich zurück, gab aber hier die Porträtmalerei beinahe ganz
auf, 11111 11W noch Jagden und Thiere zu malen. Der König, den er auf allen Jagden
begleiten durfte, um die Stellungen und Bewegungen der Thiere besser studiren zu
können, bewilligte ihm eine Pension, gab ihm eine Wohnung im Louvre, ernannte
ihn 1704 zum Kanzler der Akademie, in die er 1699 durch sein Porträt im Jagd-
costüme aufgenommen werden war (gest. v. Fr. Joullain), und überhäufte ihn mit
Bestellungen. Auch die Fürsten und Grossen des Reichs beschäftigten seinen Pinsel,
in England, wohin er 1'712 reiste, wurden seine Bilder reissend und zu hohen Preisen
verkauft, und nach LudwigXlV. Tod blieb er in der gleichen Gunst bei Hof. Ob-
gleich er die allergrösste Sorgfalt auf die Vollendung seiner Arbeiten verwendete,
malte er doch eine ungeheure Anzahl von Bildern, bestehend in Jagden, Wild, Jagd.
hunden, seltenen Thieren, die Ludwig XIV. üir seine Menagerie gekauft hatte, Frucht-