Desgodets
D esmarest.
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gest. 1822, fertigte eine grosse Anzahl treiflicher Büsten der berühmtesten und be-
deutendsten Männer seiner Zeit, wie eines Winkelmanns, Montaigne, Ludwig XVIIL,
des Prinzen Condä u. a. m.
Desgodets, Antoine, ein französischer Architekt, geb. 1653 zu Paris, gest. da-
selbst 1728, zeigte frühe Neigung und Talent für die Baukunst. Er wurde desshalb
schon in seinem 21. Jahre von dem Minister Colbert nach Italien geschickt, um dort
die schönsten architektonischen Ueberreste des Alterthums zu zeichnen, und er ent-
ledigte sich seiner Aufgabe, an deren Ausführung er jedoch 11], Jahre lang verhin-
dert wurde, Ada er, von Seeräubern gefangen genommen, nach Algier geschleppt und
dort 16 Monate zurückgehalten werden war, mit grosser Geschicklichkeit und Ge-
nauigkeit. Nach seiner Rückkehr wurden seine Zeichnungen von den besten Künst-
lern gestochen und zu einem Bande gesammelt, der auf Kosten der Regierung unter
dem Titel: „Les ediiices antiques de Rome" zu Paris im Jahr 1682 herauskam und
ein Prachtwerk der damaligen Zeit war. Er übertraf darin alle seine Vorgänger,
doch hat es vom jetzigen Standpunkt unserer Kenntnisse der Alterthümer des klassi-
süien Rom und der über dasselbe seither erschienenen Schriften nur noch geringen
Werth. Nach der Vollendung desselben schenkte der König dem Künstler die ganze
Auflage, ernannte ihn zum Aufseher der königl. Gebäude und im Jahr 1699 zum
Mitglied der Bauakademie. Ludwig XV. beförderte Desgodets 1719 zum Professor
an derselben , in welcher Eigenschaft er eine Reihe sehr interessanter und nützlicher
Vorlesungen hielt, wovon einige nach seinem Tode im Druck erschienen.
Literatur. Quatremere de Quincy, Dictiunnaire historique d'Architecture.
Desgoife , Alexandre , geb. zu Paris , ein Schüler von Ingres, malte anfänglich
Landschaften, widmete sich aber später mehr der historischen Malerei, doch herrscht
in allen seinen Bildern das Landschaitliche vor. 1852 führte er für eine Kirche zu
Paris: Jesus, die zwei Blinden vor Jericho heilend, aus, und im Jahr 1855 sah man
auf der grossen Kunstausstellung zu Paris drei Bilder: die YVurfsteinspieler; die
Betrachtung; die Ruhe, eine Erinnerung an Montmorency.
Deshayes, Jean, ein Kupferstecher, der ein Schüler von Claude Vignon gewesen
zu sein scheint und um 1664.) in Frankreich arbeitete. Seine besten Blätter sind:
die Marter der heil. Katharina; der heil. Johannes, der Täufer und der heil. Benedikt.
Deshayes, Jean Baptiste, Histcrienmaler, geb. 1729 zu Rouen, gest. 1765 zu Paris,
empfing den ersten Unterricht bei seinem Vater, und kam dann nach Paris, wo er
sich an Fr. Bouch er anschloss, dessen Tochter er später heirathete. Nach seiner
Rückkehr aus Italien wurde er 1758 Mitglied der Akademie und für Paläste und
Kirchen vielfach beschäftigt. Seine Bilder, vorzüglich seine Altargemälde, in ver-
schiedenen Kirchen von Paris, seiner Vaterstadt u. s.w. gehören zu den besten seiner
Zeit. Sie sind mit Leichtigkeit in einem gefä-lligen Styl componirt.
Literatur. Fipgino, Geschichte der Malerei in Frankreich.
Desiderio da Settignano, siehe Settignano.
Desjardins, siehe Bogaart.
Desmarees, Georg, oder (165 Maräs, ein seiner Zeit sehr geschätzter Porträt-
maler, geb_ zu Stockholm 1597, gest. zu München 1776, erlernte die Malerei bei
Peter Martin van Meytens, dem er nach vollendeter Lehrzeit noch viele Jahre
als Gehülfe zur Seite stand, dann begab er sich nach Amsterdam und von da. nach
Nürnberg und über Innsbruck, Padua und Venedig nach Rom, überall theils Bildnisse
malend, theils sich weiter in seiner Kunst auszubilden bemüht. Nach seiner Rück-
kehr nach Deutschland malte er in Nürnberg und Augsburg, und liess sich endlich
dauernd in München nieder, wo er von dem kurfürstlichen Hof und von Privaten viel-
fach beschäftigt wurde. In der Pinakothek zu München sieht man mehrere Porträts
von ihm: das Bildniss des Künstlers selbst mit seiner Tochter; das Porträt des kur-
bayrischen Hofarztes Winterhalter; des Malers Beich. Viele seiner Bildnisse
wurden gestochen.
Desmarest, auch (18 Mares geschrieben, ein französischer Geschichtsmaler,
gest. 1803 in Toscana, malte meistens, Scenen aus der römiSChen und griechischen