Dequevauviller, Franqois Jacques
Desboeufs.
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vorzüglichsten Schüler seines Lehrers. Zu seinen besten Blättern, die meistens dem
landschaftlichen Fache angehören, zählt man: eine schöne Landschaft, nach Wy-
nants; le Midi und le Soir, nach Berchem; 3 Blätter Seegefechte der franzö-
sischen Flotte, nach de Rossel.
Dequevauviller, Francois Jacques, Kupferstecher, der Sohn des Obigen, ein
Schüler seines Vaters und des berühmten Desnoyers, stach meistens Historien und
Porträts. Unter seine vorzüglichsten Blätter gehören: das Bildniss des Erasmus,
nach H olb ein, und Fenelon, welcher einer Bauernfamilie die Kuh wieder zuführt,
nach Hersent.
Derichs, Sophonias de, ein geschickter I-listorien- und Porträtmaler, geb. 1712
zu Stockholm, lhielt sich die längste Zeit seines Lebens in Deutschland auf und ging
dann nach Petersburg, wo er 1773 starb.
Dericksen, Philipp, ein Flamländer von Geburt, Historienmaler, war ein Schüler
von Otto Venius, und kam im Jahr 1627 nach Spanien, wo er sich um die durch
den Tod des B. Gonzalez erledigte Stelle eines Hofmalers bewarb. In der Sakristei
der Karmeliterkirche zu Toledo sieht man von ihm einen heil. Diego, vor dem eine
Nonne kniet, ein in niederländischer Kunstweise ausgeführtes Bild.
Derrand, Francois, französischer Architekt, geb. 1588, gest. zu Agde 1644, er-
baute die Jesuitenkirche zu Paris (1627-1641). Er gab auch ein architektonisches
Werk unter dem Titel: „Traite de llarchitecture des voütes , ou de Part des traits et
coupe des voütes" heraus. 1
Derre, Erancois, ein tüchtiger Bildhauer, der zu Brügge geboren wurde, aber
später nach Paris übersiedelte. 1850 fertigte er eine grosse Reiterstatuette: St.
Georg, den Drachen bezwingend. Von ihm sind auch die schönen Löwen der Sulpiz-
fontaine zu Brüssel. Auf der Pariser Kunstausstellung von 1855 hatte er eine sehr
schöne Büste ausgestellt.
Derroy, Isidor Laurent, geb. zu Paris 1797, ein sehr geschickter Lithograph,
der namentlich im landschaftlichen Fache für illustrirte Reise- und für grössere
Galleriewerke schöne Blätter lieferte. Für das Dresdner Galleriewerk lithographirte
er eine schöne Landschaft, nach Berchem; die Eberjagd, nach Rubens, und die
Flucht nach Aegypten, nach Claude Lorrain.
Dertinger, E., ein zu Stuttgart lebender Kupferstecher; der sich durch mehrere
hübsche Stiche: den Frühling, nach A. van der Embde; ein Blatt aus Hermanns
Geschichte des deutschen Volks (1852) und die erste Communion, nach Th. Schütz
u. s. w. vortheilhaft bekannt gemacht hat.
Desangives, Nicoles, ein (reiflicher Glasmalef, der sich unter Anderem durch
seine Glasmalereien für das Beiuhaus der Paulskirche zu Paris um 1608-1635 be-
rühmt gemacht. Seine Arbeiten tragen nebiges Monogramm,
Desboeufs, Antoine, ein gerichteter Bildhauer zu Paris, war ein Schüler von Car-
tellier. Zu seinen besten durch grosse Aehnlißhkeit und sorgfältige Ausführung
sich auszeichnenden Büsten zählt man: die deS Akßdelnikers Arnault; des Ritters
Geolfroy Saint-Hilaire; des Lesage im Foyer der Comedie frangaise. Unter Seinen
grösseren Sculpturarbeiten nennt man: die lebensgrosse Gruppe der den Heiland
beweinenden Magdalena in der Kirche St. Laurent; eine heil. Genovefa in de? Kirche
St. Germain-des-Pres und die kolossale Statue der heil. Anna im Peristyl der Kirche
St. Madeleine zu Paris; den Hirtenknaben vom Libanon (1835), eine höchst anmuthige
Composition; eine neapolitanische Scene beim Feste der Madonna di pie di Grota (1837),
eine treffliche Bronzegruppe voll Leben; die kolossalen Figuren: Sieg und Frieden
für die Barriere du Trone. Auf der grossen Pariser Kunstausstellung vom Jahr 1855
sah man von ihm: eine Marmorgruppe von Wassernymphen; die Pandora, eine
Marmorstatue, und zwei Reliefs: den menschlichen Fortschritt, Modell des Frieses
für den Industriepalast, und die allegorische Figur der Architektur. Desboeufs hat
auch im St-empel- und Steinschnitt, in welcher Kunst er von J euffroy unterrichtet
wurde, Verdienstliches geleistet. Ausser mehreren Medaillen, die ihm für seine
Leistungen zu Theil wurden, erhielt er auch im J. 185 1 das Ritterkreuz der Ehrenlegion.
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