Denen
Dente.
453
Der Künstler hatte einen Sohn, J. Denner, der 1720 zu Hamburg geboren
wurde, bei seinem Vater lernte, auch ein erfreuliches Talent an den Tag legte, aber
in der Blüthe seiner Jahre starb.
Denon, Dominique Vivant, Baron, Zeichner und Kupferätzer, Generaldirektor
der französischen Kunstmuseen, Kunstschriftsteller, Mitglied des Instituts, geb. 1745
zu Chalons an der Saone, gest. 1825 zu Paris, beschäftigte sich, da er die diploma-
tische Laufbahn betreten hatte, anfänglich nur aus Liebhaberei mit der Malerei,
widmete sich aber später längere Zeit der Kupferstecherkunst, die er bei Claude
Halle erlernte, und erlangte durch ein radirtes Blatt nach L. Giordano: die An-
betung der Hirten, 1787 Eint-ritt in die Akademie. Während der Revolution stach er
für den Maler David die von diesem entworfenen Zeichnungen zu den republikani-
schen Costümen, die man der Nation geben wollte, und später begleitete er Napoleon
nach Aegypten, woselbst er die Materialien zu dem grossen Werk sammelte: "Voyage
dans 1a Basse- et la Haute-Egypte" (Paris 1802), das er nach seiner Rückkehr
herausgab und das seinen Ruhm begründete. Im Jahr 1803 wurde er von Napoleon
zum Generaldirektor der Museen ernannt, in welcher Stellung er insbesondere die
Auswahl und Wegfihrung der Kunstschätrze aus den besiegten Ländern, sowie ihre
Aufstellung zu besorgen hatte, und darin ebensoviel feine Kunstkenntniss als seltene
Allgemeinheit des Standpunktes an den Tag legte. Als Oberaufseher der öfentliohen
Arbeiten entstanden unter seiner Leitung ferner zahlreiche Monumente, unter denen
das bedeutendste die zu Ehren der grossen Armee auf dem Vendömeplatze errichtete
Triumphsäule zu nennen ist; als Direktor des Medaillenkabinets liess er eine grosse
Anzahl von Münzen schlagen, die eine numismatische Geschichte der Zeit von der
Schlacht bei Montenotte (1796) bis zum Gefecht von Montmirail (1814) bilden, und
als Verwalter der Porzellanfabrik zu Sevres unter anderen Prachtstücken jenen
wundervollen Tafelaufsatz anfertigen, den Napoleon nach dem Tilsiter Frieden dem
Kaiser Alexander schenkte. Nach der zweiten Restauration seiner Aemter beraubt,
lebte er zurückgezogen, mit der Publikation seiner reichen Privatsammlung und
den Vorarbeiten zu einer Geschichte der Kunst beschäftigt, eine Arbeit, über der
ihn der Tod überraschte und die erst 1829 von A. DuvaI unter dem Titel; "Monut
ments des arts du dessin chez les peuples, tant anciens que modernes, recueilli par
le Baron de Denon pour servir a l'histoire de Part" erschien. Auch an dem grossen
berühmten Werke über Aegypten: "Description de PEgyPte" hatte er seiner Zeit
wesentlichen Antheil genommen.
Baron Denon war Offizier der Ehrenlegion, Ritter des russischen St. Annen-
Ordens und der bayrischen Krone.
Als Kupferstecher war Denon Sehr frllßhßbßr. Der Katalog der von ihm aus-
geführten Radirungen, in denen er sich gerne an die Manier Rembrandts ansohloss,
zählt mehr als 300 Blätter, worunter 47 Bildnisse berühmter Maler, 62 andere
Porträts und 11 Blätter republikanische Costiime. Die besten sind: ein Viehstück,
nach dem unter dem Namen "der junge Stier" berühmten Gemälde von P. Potter;
das Innere eines Zimmers mit zwei lesenden Frauen und einem schlafenden Kinde
bei Kerzenschein, nach Rembrandt; Gruppe von drei grossen Löwen, nach Qua-
dal; das Porträt van Dyck's, nach ihm selbst.
P6118, 17-, Genremaler zu Antwerpen, ein Schüler von F. de Braekeleer, be-
schickt Seit 1329 die verschiedenen Kuustausstellungen mit Bildern, denen fast jeder-
zeit Lob gezollt Wurde.
Dente, Marco, bekannter unter dem Namen Marc da. Ravenna, ein vorzüglicher
Kupfersteßher, der in der zweiten Hälfte des 15.Jahrhunderts geboren wurde und
zu Rom, wo er arbeitete, bei dessen Einnahme im Jahr 1527 getödtet wurde. Er
war einer der vorzüglichsten Schüler von Marc Anton und verstand seinen Meister
bis zur vollständigsten Täuschung nachzuahmen. Er übertraf seinen Mitschüler und
Nebenbuhler Agostino Veneziano an Reinheit und Sorgfalt des Stichs, allein 3,13
Zeichner steht er hinter ihm zurück; es scheint ihm überhaupt an Selbstständigkeit
gefehlt zu haben und wo er ohne fremde Leitung arbeitete, fällt er in der Zeichnung;