Delfos
Dello.
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und die Porträts einiger anderer berühmter Männer seiner Zeit. Nach van Dyck
stach er das Bildniss seines Schwiegervaters. Seine Blätter sind mit nebenstehenden
Monogrammen oder mit den Buchstaben G. V. D. so. bezeichnet. Einei- seiner
Söhne, Jacob Willemszen, nach seinem Grossvater genannt, geb. 1619 zu Delft,
gest. daselbst 1661, war ein tüchtiger Porträtmaler und ein Mann von Ansehen, der xjwjm?
mehrere städtische Stellen bekleidete.
Delfos, Abraham, ein Kupferstecher, geb. 1731 zu Leyden, der verschiedene Blät-
ter nach Teniers, Berchem, Brouwer und Anderen stach. Seine nach Gemälden
der bedeutendsten niederländischen Meistern gemachten Zeichnungen sind sehr gesucht.
Deliberatore, Niccolö, ein Maler aus Foligno, soll 1461 mit Pietro di Mazza-
forte ein sehr schönes Altarbild für die Kirche S. Francesco zu Cagli gemalt haben.
Man schreibt ihm desshalb auch ein Altarblatt auf Goldgrund in S. Venanzio in Ca-
merino, Christus am Kreuz unter mehreren Heiligen zu, weil die Inschrift: Opus
Nicolai Fulginatis 1480 lautet. Der Styl in diesem Bilde ist der der letzten
Giottisten und der Meister desselben scheint sich in Florenz gebildet zu haben.
Delignon, Jean Louis, geb. 1755 zu Paris, gest. 1804, ein Kupferstecher, der
für einige Galleriewerke und andere literarisch artistische Publikationen viele brave
Blätter stach.
Delin, Joannes Josephus, Historien- und Porträtmaler, geb. 1'776 zu Antwerpen,
gest. 1811, bildete sich auf den Akademien zu Brüssel und Antwerpen und ging dann
nach Paris, um unter Vincent seine Studien fortzusetzen. Man rühmt von ihm
seinen Simeon im Tempel in der Kirche des h. Karl Borromäus und eine Reinigung
Maria in der alten Jesuitenkirche zu Antwerpen.
Dell, Peter, ein Bildhauer in Würzburg, der unter Anderem im Jahr 1556 das
in der Marienkirche daselbst befindliche Grabmal des Ritters von Schrimpf mit dessen
beinahe lebensgrosser Figur fertigte. Es beündet sich daran nebiges Monogranim.
Dellarocca, Siehe Rocca.
Dello, Fiorentino, Maler und Bildhauer aus Florenz, gest. um 1421 im 49. Jahre,
legte sich anfänglich auf die Bildhauerkunst und verfertigte viele Werke in gebrann-
tem Thon, unter denen besonders eine Krönung Maria, ein vergoldetes Hochrelief
aus zwei Figuren im Bogenfelde einer Thüre von S. Maria Nuova in seiner Vaterstadt
(noch heute dort zu sehen); die Statuen der zwölf Apostel im Innern derselben und
ein todter Christus im Schoose der Maria für die Servitenkirclie (die beiden letzteren
Arbeiten sind zu Grunde gegangen) angeführt werden. Da ihm aber diese Werke
einen zu geringen Verdienst eintrugen, widmete er sich der Malerei und führte eine
grosse Anzahl von Bildern mit kleinen Figuren, die er mit grosser Anmuth behandelte,
aus, und man zeigt heute 110011 in der üßrentillisßhen Gallerie zwei ihm zugeschrie-
bene Gemälde: die heil. drei Könige und die Predigt und den Tod des heil, Petrus.
Lange Zeit verzierte er sodann, nach der Sitte der damaligen Zeit, Kästen, Ruhe-
bette, Lehnstühle mit kleinen Bildern; namentlich schmückte er in solcher Weise
für Giovanni de" Medici sämintliche Geräthschaften eines Zimmers, eine Arbeit, bei
der ihm D onate 11 o als Knabe durch Verfertigung der Verzierungen daran in Basrelief
geholfen haben soll. Dann malte er auch in fresco mit, grüner Erde in einer Ecke
des Krelllgangs von Santa Maria Novella. zu Florenz, ein Bild, wie Isaak den Esau
segnet, und man glaubt, dass auch die Malereien in den übrigen Theilen des Kreuz-
gangs von seiner Hand herrühren, da die Manier, die, bei allem Mangel der Per-
spektive in der Erfindung, dennoch für jene Zeit schätzenswerth, aber sehr roh und
flüchtig in der Behandlung, ganz dieselbe wie beijenem Gemälde ist. Bald darauf
trat 61' iIl den Diellßt des Königs Alfons V. von Arragonien, wo er sich Ehre und
Reißhßhümßf erwarb. Er wurde zum Ritter erhoben, besuchte hierauf nach einiger
Zeit sein Vaterland wieder, kehrte jedüßh bald nach Spanien zurück, wo er auch starb.
Sein Bildniss wurde in Santa Maria Novella von Paolo Ucello in dem Bilde des
Noah in Helldunkel ausgeführt,
Dello FißTellißillß S011 nebst Starnina der erste gewesen sein, der den neuen
italienischen Styl an den Spanischen Hof gebracht.