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Delcour, Jan Gilles Dellf, Willem Jaeobz.
am Hauptaltar der Dionysiuskirche; der Hauptaltar mit zwei Marmorstatuen in
der Kirche Johannis des Täufers. Auch das Grabmal des Bischofs von Allamont
in der Kathedrale zu Gent ist von Jan Delcour.
Literatur. Imme rz e el, De Levens en Werken der Hell. enVlaam. Kunstsclxilders u. am". Amsterdam, 1842.
DGIOOIII, Jan Gilles, Historienmaler, der Bruder des Vorigen, gebürtig aus Hamoir,
gest. zu Lüttich 1694, erlernte die Malerei bei Bertholet Flem alle, begab sich
aber später nach Italien, wo er mehrere Copien von Bildern grosser Meister, unter
denen besonders die nach Raphaels Konstantinschlacht und dem Sturz Simon des
Zauberers hervorgehoben werden, ausfiihrte. In's Vaterland zurückgekehrt, malte
er das Altarbild in der Peterskirche zu Lüttich und begann 1690 das Deckengemälde
in der Kirche Notre Dame aux Fonts, starb aber während der Arbeit eines plötz-
lichen Todes.
Delehaye, P., ein tüchtiger Historien- und Genremaler in Antwerpen, von dem
man auf den verschiedenen Kunstausstellungen Bilder sieht, die namentlich durch
ihr Colorit anziehen. Eine Scene aus dem Roman , die Verlobten von Manzoni, von
ihm befand sich 1852 auf der Kunstausstellung zu Freiburg.
Delen, auch Deelen, Dalens, Daelens, Delins, Dirk van, geb. zu Alkmaar
1607 (nach Andern zu Heusden um's Jahr 1635, was aber unwahrscheinlicher ist),
erlernte die Malerei bei dem Porträtmaler Frans Hals , widmete sichjedoch später vor-
zu gsweise derArchitekturmalerei und erreichte auch in der Darstellung des Inneren kirch-
licher Gebäude im prächtigsten italienischen Style, von säulengeschmückten Palästen
oder freundlichen Wohnzimmern, die in der Regel von van Herp, Palainedes, Ste-
ven s, Wouverman mit Figuren stal-lirt wurden, eine tüchtige Meisterschaft. In seinen
späteren Jahren liess er sich zu Arnemuiden in Zeeland nieder, wo er Burgermeister
wurde und um 1670 noch lebte. In der Gemäldegallerie im Haag sieht man von ihm
ein Bild, das Innere des Saals darstellend, worin die Generalstaaten im Jahr 1651
ihre Versammlungen hielten. Das Berliner Museum besitzt von ihm eine Ansicht von
mehreren prächtigen Gebäuden in italienischer Bauart (bez. D. v. Delen 1647) und
die Gallerie des Belvedere zu Wien: ein prachtvolles Gebäude mit Säulen, mit vielen
Figuren (mit dem Namen und der Jahrszahl 1640) und ein weitläuiiges Säulen-
gebäude ohne Figuren. Im Louvre zu Paris zeigt man von ihm: einen von Säulen-
gängen und Gebäuden umgebenen Hof mit Ballspielern (bez. Dirck van Delen
1628). In der Gemäldesammlung des Hrn. H. T. Hope in London befindet sich eben-
falls ein schönes , in der Farbe besonders kräftiges und brillantes Bild des Meisters,
das Innere einer Kirche darstellend.
Deleu, siehe Leu, Thomas de.
Delif oder Delft, Jacob Willemszen, ein geschickter Porträtmaler aus Delft,
gest. daselbst 1601, unter dessen beste Bilder eine 1592 gemalte Schützenmahlzeit
und sein eigenes Porträt mit seiner Frau und seinen drei Söhnen in Lebensgrösse
gehören. Sein ältester Sohn, Cornelis Jacobz, genoss den Kllnstunterricht bei
Cornelis Cornelisz und malte sehr schöne Stillleben. Er hatte einen Sohn,
NICOIRQ-S Cürnelißz, der sich unter seiner Leitung zum Glasmaler bildete. Der
zweite Sohn des Jacob YVillemszen Delff, ROOlIIIS JQCOIJZ, war ein guter
Porträtmaler. Sein dritter Sohn
D813, Willi-i'm Jacobz, ein tüchtiger Historienmaler und geübter Kupferstecher
zu Delft, geh. 1580, gest. 1638, lernte bei seinem Vater und bei seinem nachherigen
Schwiegervater M. Mierevelt die Malerei, legte sich aber später ausschliesslich auf
die Kupferstecherkunst. Er stach besonders nach den Bildnissen des Letzteren , nach
van Dyck, A. Mytens, Van der Voort, und man rühmt an seinen Stichen nament-
lich die Sicherheit der Zeichnung und die Leichtigkeit und Sauberkeit der Ausführung.
Sie sind in guten Abdrücken selten. Zu den besten zählt man: die Bildnisse Gustaws
Adolplfs, Königs von Schweden (1633); des Moritz von Oranien, Grafen von Nassau;
des Wilhelm von Oranien (1625); des Friedrich Heinrich von Oranien; des Wolfgang
Wilhelm, Pfalzgrafen am Rhein, und Herzogs von Bayern; des Grafen Caspar von
Colliglli; des Ludwig Joach. Camerarius (1629), sämmtlich nach M. Mierevelt,