Delatre
Delcour, Jan.
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In das Album der Herzogin von Montpensier malte er 1846 eine sehr schöne Aqua-
relle: das letzte Gastmahl der Girondisten.
Delaroche ist Mitglied der Akademien zu Paris , Amsterdam und St. Petersburg.
Er erhielt 1828 das Ritter- und 1834 das Oüizierskreuz der Ehrenlegion, 1843 vom
Grossherzog von Sachsen Weimar das Ritterkreuz des Ordens vom weissen Falken
und vom Könige von Preussen den Orden pour le merite. Seine im Jahr 1845 ver-
storbene Gemahlin war eine Tochter von Horace Vernet.
Delaroche's Bruder, Jules Delaroche, widmete sich ebenfalls der Historien-
malerei und nicht ohne Erfolg; doch stehen seine Bilder aus der heiligen, sowie der
profanen Geschichte hinter denen Paul's weit zurück.
Delatre, Jean Marie, geb. zu Abbeville 1746, ein Kupferstecher, der sich vorzugs-
weise unter Bartolozzi, dem er später bei vielen seiner Arbeiten half, ausbildete
und eine grosse Anzahl von Blättern ausführte. Er stach Historien und Bildnisse,
unter ersteren namentlich mehrere nach Angelica Kaufmann.
Delattre, H" auch Delatre geschrieben, ein französischer Thiermaler, der
sich besonders auf das gewissenhafte, porträttreue Wiedergeben der jeweiligen Thier-
individuen legt, und ausgezeichnete Leistungen in seinem Fach lieferte. So sah man
unter Anderem auf den Kunstaustellungen zu Lyon in den Jahren 1845 und 1846
eine schlafende Dogge und weidende Ochsen mit Kühen mit ganz ausserordentlicher
Naturwahrheit dargestellt.
Delaunay, Nicoles, ein tüchtiger Kupferstecher, geb. 1739 zu Paris, gest. 1792,
erlernte seine Kunst bei Lempereur und führte in dessen Manier eine grosse Menge
von Blättern , in geschichtlichen Darstellungen , Bildnissen und Landschaften be-
stehend, aus. Unter die vorzüglichsten derselben zählt man: den Silenenzug, nach
Rubens (1777); la partie de plaisir, nach YVeenix; Angelica und Medor, nach
Raoux; die Vertreibung der Verkäufer aus dem Tempel, nach Jordaens.
Delaunay, Robert, ein Kupferstecher, geb. 1754 zu Paris, gest. 1814, der Bruder
und Schüler des Vorigen, stach ebenfalls viele Blätter im Geschmack seines Lehrers,
von denen: le Mariage conclu, nach A. Borel, und le mariage rompu, nach Aubry;
les Vendeurs d'Oeufs , nach van der Werf; der Triumph der heil. Agnes, nach P.
da Cortona; die Verläugnung des heil. Petrus, nach Teniers (für das Musee Napo-
leon gestochen), zu den besten gezählt werden.
Delaval, Pierre Louis, Historienmaler zu Paris, geb. 1790, ging zu Girodet
in die Schule, bildete sich aber namentlich durch das Studium älterer Künstler, die
er rleissig copirte, weiter aus. Er malte Bilder aus der heiligen und Profangeschichte,
sie sind aber nicht frei von Reminiscenzen seiner früheren Studien nach den Werken
anderer Meister, Die von ihm ausgeführten Gemälde: die Eidesleistung und die
Krönung Karl X. werden nicht besonders gelobt. Unter anderen Gemälden von ihm,
mit denen er seit 1812 die Verschiedenen Kllllßtallsstellllngen beschickte, lobte man
Zwei! die heil. Celina, wie sie ihren Brautschmuck zu Füssen der heil. Genovefa
nicderlegt und den heil. Bischof Faron, wie er einem Blinden das Gesicht wieder
schenkt, welche 1841 zu Paris ausgestellt waren und vom französischen Ministerium
der Kathedrale zu Meaux geschenkt wurden.
Delßvur, Jan, der Bruder des Folgenden, geboren um die Mitte des 17. Jahr-
hunderts zu Hamoir bei Lüttich, gest. 1707 zu Lüttich, erhielt den ersten Unterricht
in der Kunst in letzterer Stadt, besuchte sodann zweimal Italien, wo er sich durch
das Studium der Antiken und den Unterricht der berühmtesten Meister seiner Zeit
zu einem tüchtigen Bildhauer ausbildete. Unter seine besten noch erhaltenen Arbeiten
zu Lüttich gehören: der Heiland im Grabe, Marmorgruppe in der Kathedrale; die
Bronzestatue Johannes des Täufers auf einem Brunnen in der Strasse Hors-Chatcau;
das hölzerne Standbild Johannes des Täufers, in der Wüste predigend, in der Kirche
dieses Heiligen; der marmorne Brunnen mit der Bronzestatue der heil. Jungfrau und
vier bronzenen Löwen in der Strasse Vinäve-(Ylle; der marmorne Altar in der Kapelle
der h. h. Cosmus und Damian in der Hauptkirche und das bronzene Christusbild über
dem Haupteingang ebendaselbst; die Statuen der h. Jungfrau und des h. Dionysius