Volltext: A - E (Bd. 1)

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Delaistre 
Delaroche. 
ausser einigen anderen kleineren Gemälden eine arabische Familie (1855).  Auch 
in grösseren Bildern aus der christlichen Geschichte hat sich Delacroix versucht. lm 
Jahr 1827 malte er: Christus am Oelberg, 1847 einen Christus am Kreuz, 1848 
einen Christus im Grabe und 1852 eine Grablegung Christi. Weitere bemerkens- 
werthe Bilder von ihm sind noch: Karl V. im Escorial; Locusta; Nat-schez, nach 
Chat-eaubrianxfs Atala; die beiden Foscari; Tasso im Gefangniss; die Verzückten zu 
Tanger; eine Löwenjagd und einige B1umen- und Früchtenstücke.  Selbst der 
Lithographie hat Delacroix sein bedeutendes Talent gewidmet und seine Leistungen 
blieben nicht ohne nachdriicklic-hen Erfolg auf die weitere Ausbildung dieses Kunst- 
fachs in Frankreich. 
Delacroix wurde 1831 Ritter, 1846 Offizier der Ehrenlegion jund 1850 in das 
Institut gewählt. 
DE3181513112, FIQHQOiS Nicolas, Mitglied der Akademie zu Paris, geb. 1746 , gest. 
1832, ein Bildhauer, der Ideal- und Porträt-statuen, Büsten und Medaillons ausführte 
und im Geschmack seiner Zeit Tiichtiges leistete. 
11613100116, Paul, einer der ausgezeichnetsten und gefeiertsten Historienmaler der 
neueren romantischen Richtung in Frankreich, geb. 1797 zu Paris, legt-e sich anfang- 
lich auf die Landschaftsmalerei, trat aber später in das Atelier des Baron Gros und 
widmete sich von nun an der Historienmalerei, in der er seinen eigentlichen Beruf 
erkannte. Im Jahr 1824 erhielt er die grosse goldene Medaille, im Jahr 1832 wurde 
er Mitglied des Instituts und 1833 Professor an der Akademie. 
Das erste Bild, mit dem Delaroche 1822 die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich 
lenkte, war: Joas, durch Josabeth dem Tod entrissen. In demselben machte sich, 
bei aller akademischen Grundlage, bereits das Ringen nach individualisirender 
Durchbildung in Auffassung und Darstellung, überhaupt jene romantische Richtung 
geltend, die er in seinen folgenden Gemälden, namentlich in seinem Tod der Königin 
Elisabeth von England (1827); dem Kardinal Mazarin auf dem Sterbebette, 1829 
(gest. v. Girard); seinem Richelieu, der mit de Thon und Cinq Mars die Ithöne 
hinauf fährt, 1830 (gest. v. Girard); seinen Söhnen Eduards im Tower, 1834 (gest. 
v. Prudhomme); der Ermordung des Herzogs von Guise (1835); seinem Karl 1., von 
Cromwells Soldaten bewacht und verhöhnt; seinem Cromwell am Sarge Karl I. (gest. 
v.H. Dupont); seinem Graf Stralford vor dessen Hinrichtung (gest. v. Prudhomme 
und H. Dupont, lith, v. L. Müller), und dem Tod der Jane Gray, 1837 (gest. v. 
Mercury), mit so grossem Erfolg betrat. Allein die Schärfe seines Verstandes und 
die Unbestcchlichkeit seines Urtheils, verbunden mit einer Ausdauer, die ihn nir- 
gends stehen bleiben liess, arbeiteten rast-los an seiner künstlerischen Weiterbildung 
und Entwicklung, und so hat er sich im Laufe der Zeit in seinen bedeutendsten 
Leistungen, wenn auch nicht gerade in der Grösse der Gedanken und der wahren Frei- 
heit des Geistes, so doch, was Tiefe der Poesie in der Erfindung und vollendete 
Lebenswärme der Darstellung betrifft, auf die gleiche Höhe mit den besten Ge- 
schichtsmalern emporgeschwungen. Er liebt zwar besonders die Darstellung jener 
dramatischen 50811811 und blutigen Katastrophen, womit die Blätter der englischen 
und französischen Geschichtsbücher angefüllt sind und er weiss durch glückliche Wahl 
der Gegenstände und das melodramatische Interesse, das er in sie legt, die Be- 
Schauer vor seine Bilder zu fesseln; allein er versteht es ebensogut in seinen christ- 
lichen Gemälden die Accorde der reinsten Frömmigkeit und tiefsten Glaubens- und 
Gefühlsinnigkeit auzuschlagen. WVas man daher vor Allem an seinen Bildern rühmt, 
ist die tiefe Durchdringung der Aufgabe, die dichterische Wahl und geistreiche Con- 
CGPÜOYI, das haarscharfe Erfassen des Moments, die ausgezeichnete Bestimmtheit der 
Charakterzeichnung, den treffenden Ausdruck, die individuelle Durchbildung der Ge- 
stalten, die schlagende Wirkung durch Gegensätze der Motive, Formen, Farben und 
der Haltung, die tadellose Reinheit und Correktheit der Zeichnung, die Wärme und 
Durchsichtigkeit, Kraft und Vollendung des Colorits und die bisweilen dem Frans 
Hals, mitunter dem van Dyck verwandte Breite und Meisterschaft des Vortrags. 
Im Jahr 1841 vollendete Delaroche nach vierjähriger Arbeit im Palast der
	        
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