Deinokrates
Delaborde.
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Eumaros von Athen, Kimon von Kleonae zu den ersten Monogrammenmaler der
Griechen und lebte wohl lange vor dem Beginne der griechischen Zeitrechnung
nach Olympiaden.
Deinokrates, auch Dinokrates, Dinochares, Timochares, Cheirokrates, Stasi-
krates oder Hermokrates geschrieben, aus Macedonien, nach Anderen aus Rhegium
oder von der Insel Rhodos, ein Architekt Alexander des Grossen von riesigem Unter-
nehmungsgeiste, der, nachdem er den von Herostrat angezündeten Tempel der Diana.
zu Ephesos wieder aufgebaut, die Stadt Alexandria. erbaute. Ihm übertrug Alexander
ferner wegen der Kühnheit und Grossartigkeit seiner Erfindungen nach dem Tode
des Hephäst-ion die Errichtung eines Denkmals für denselben in der Form eines geist-
reich und phantastisch in pyramidalischen Terrassen emporgethürmten Scheiter-
haufens. Auch soll er den Tempel, welchen Ptolemäus Philadelplius seiner verstorbe-
nen Schwester Arsinoe erbauen lassen wollte, mit Magnetsteinen zu wölbcn begonnen
haben, damit darunter die eiserne Statue der Königin in der Luft zu schweben schei-
nen möchte, vor der Beendigung des Bau's aber, 259 v. Chr. Geb., gestorben sein.
Literatur. Müller, Handbuch der Archäologie der Kunst. Brunn, Geschichte der griech. Künstler.
Deinomenes, ein Erzgiesser, der um1400 v. Chr. Geb. blühte, und unter Anderem
nach Plinius die Bilder des Protesilaos und des Ringers Pythodemos fertigte. Pau-
sanias sah von seiner Hand auf der Akropolis die Statue der Jo und Kallisto, auch
fand man daselbst auf der Basis eines unbekannten Weihgeschenkes seinen Namen.
Tatian erwähnt ebenfalls eines Werks von ihm, eines Bildes der Königin der Päonier,
Besantis, welche einen schwarzen Knaben geboren hatte.
Deis, Karl, geb. 1810 zu Stuttgart, ein geschickter Xylograph und Arbeiter
in Schwarzkunst," der seine Ausbildung rein sich selbst und seinem technischen Ta-
lente zu verdanken hat. Unter seinen Holzstichen wurde namentlich eine 1851
herausgegebene Reihenfolge von Nachschnitten älterer Blätter dieser Kunst nach
Albr. Dürer wegen der Genauigkeit und Feinheit des Stichs gerühmt.
Dejoux, Claude, geb. zu Vaudan 1732, gest. 1816, Professor und Rektor der
k. Schule der schönen Künste, Ritter der Ehrenlegion, war ein Schüler von W.
Coustou. Unter seinen besten Arbeiten nennt man: die Marmorstatuen des heil.
Sebastian; Ajax und Kassandra; den Ruhm, ein 25 Fuss hohes Standbild für das
Pantheon; die Porträtstatue des Generals Desaix u. s.w. Sowohl in der Auffassung
als in der Ausführung beurkunden diese Werke einen der geschickteren Künstler
seiner Zeit.
Dejuinne, Franqois Louis, Historienmaler zu Paris, geb. 1786, gest. 1844, war
ein Schüler von Girodet, und studirte als Pensionär der französischen Akademie
zu Rom. Nach seiner Rückkehr trat er zuerst mit seinem Priamus und dessen Familie
klagend um Hektors Leichnam auf. Seine Verdienste fanden Anerkennung und der
König ertheilte ihm 1824 das Kreuz der Ehrenlegion. Er erhielt von der Regierung
ehrenvolle Aufträg-e und malte unter Anderem: eine Himmelfahrt der heil. Jungfrau
und eine heil. Genovefa für Notre Dame de Lorette; Christus, der die Blinden und
Kranken heilt, für die Kirche S. Vincent de Paula; St. Fiacre verweigert die Krone,
für St. Sulpice; die vier Jahreszeiten für den Palast Trianon; die Taufe Chlodwigs
u. A. für die Versaihler Gallerie. Unter seinen Pastellbildern rühmt man besonders
der Feinheit der Ausführung wegen: das Haus des Michelangelo und das des Tasse;
Girodet, wie er bei Nacht seine Galathea malt u. a. m. Auch schöne Copien nach
Tizian, Paolo Veronese, Tintoretto u.A. hat er während seines Aufenthalts
in Rom und Venedig ausgeführt. Sein Gemälde: Inez zu den Füssen des Childe
Harold, wurde von A. Lecomte lithographirt.
Dekker, siehe Becker.
Delaborde, Henri, Historienmaler zu Paris, geb. zu Rennes, ein Schüler von Paul
Delaroche, bekannt durch verschiedene Geschichtsbilder, deren einige sich im histo-
rischen Museumezu Versailles befinden. Im Pariser Salon von 1850-1851 sah man
von ihm: Christus in Gethsemane und Fiesole im Marcuskloster zu Florenz; sodann