Volltext: A - E (Bd. 1)

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Daniele da Volterra. 
Daniel] , James. 
ersten akademischen Preis erhielt. Zu seinen besten durch treffliche Lithographien 
und Kupfer- oder Stahlstiche auch in weiteren Kreisen bekannt gewordenen Genre- 
bildern gehören: die Gratulanten; das Scolarenzimmer eines Malers (1828); komische 
Scene in dem Arbeitszimmer eines Malers (1829), beide letzteren in der Gallerie des 
Belvedere zu YVien; Pegasus im Joche (1830); die Schlafenden; die Neujahrsgratu- 
lanten (1832); die Vergänglichkeit; das Bekenntniss (1834); der Prasser (1835), 
gest. v. Fr. Stöber; die Fischerin; eine Sündiluthsscene; der Augenarzt (1837); 
das Lotterieloos; der Liebesantrag eines Landjunkers; Dichterliebe (1838); die 
Schachparthie; die Testamentseröffnung(1834); die Klostersuppe (gest. v. Fr.Stöber); 
der Pfennig der Wittwe (1839); Trost der Betrübten; Wein, Weib und Gesang; 
die aufgehobene Zinspfändung (1840); die Romanlektüre; die Sonntagsruhe (1841); 
"die Gratulation (1842); Stillleben; ein Mohr; die kleine Virtuosin; der kleine Maler; 
die Brautwerbung; ein Antiquitätenfreund und eine Wiederholung der Testaments- 
eröffnung (1843); der Raisonneur im Wirthshause; die Weinkoster; das Tischgebet 
der Karthäuser (lith. v. Hanfstängl); die Grossmutter; die Klavierspielerin; das 
Kind und seine tVelt, ein Bild, von dem er, wie diess auch von anderen geschah, 
mehrere Wiederholungen machen musste (1844); das Mädchen mit der Katze; der 
Dudelsackpfeifer in einem Bauernhofe; der Brautbewerber (gest. v. Fr. Stöber); das 
Weib auf der Stiege; der Feierabend, des Künstlers letztes Bild, durch das sieh 
bereits, wie durch mehrere der letzten Zeit, gleich einer Ahnung seines frühen Endes, 
eine Wehmüthige elegische Stimmung zieht. 
Danhauser fasste das Genre auf die würdigste Weise, als eine Sittenmalerei der 
Zeit, vom höheren historischen Standpunkt betrachtet, auf. Mit einer Fülle der Er- 
fahrung und Lebensanschauung, einer bis in's Innerste dringenden Kenntuiss der 
Seelenthätigkeiten und einem scharfen Blick in die Leiden und Geschicke des Menschen- 
lebens, verband er eine tiefe Poesie des Gedankens, eine geistvolle Composition, 
sichere Charakterzeichnung, einen edlen Styl der Darstellung, blühendes Colorit und 
eine in allen Theilen meisterliche Technik. Während andere Leistungen der Genre- 
malerei bei dem Sinnenscheine und Farbenspiele, der tüchtigen Erscheinung des 
Volkslebens , stehen bleiben, hielt er die vorübergehenden Momente aus dem Leben, 
indem er ihnen die schönste poetische Seite abzugewinnen suchte, oder sie in eine 
solche hineindichtete, in ihrer höheren Bedeutung fest. Darum wirken seine Bilder 
wie Scenen aus Schau- oder Trauerspielen, wie die Haupt- und Entwicklungsmomente 
in historischen Romanen. Leider erlaubte ihm die Kürze seiner Lebensdauer nicht, 
das Ideal zu erreichen, das ihm von seinem Berufe vorschwebte. So leiden denn auch 
seine Bilder zum Theil an jenen Gebrechen, an denen die moderne Genremalerei über- 
haupt meistens krankt. Es tritt nämlich in ihnen das Porträtartige, Modellmässige 
_zu viel hervor und seine Virtuosität in der Technik, verbunden mit einem herrlichen 
Farbentalente, verleitete ihn oft, die psychologische Tiefe der Gedanken, die Einheit 
dßf Dalstelhlng, ja Selbst die lllotivirung der Situation gegen die Darstellung präch- 
tiger Beiwerke und Einzelheiten aufs Spiel zu setzen. So entbehren nicht selten 
die constituirenden Theile eines festen Angelpunktes und machen sich mehr als be- 
sondere abgeschlossene Individualitäten geltend , statt untergeordnete Theile des 
Ganzen zu bleiben. Auch fehlt seinen, wenn gleich noch so charakteristischen und 
ausdrucksvollen Köpfen durchgehends fast ein feinerer Schönheitssinn und nicht immer 
gelang es ihm, seinen, aus der WVirklichkeit entlehntcu Physionomien, dem AEekt 
der Situation anzupassen. Nichtsdestoweniger gehören aber Danhausefs beste Bilder 
immerhin zu den tretflichsten Leistungen, welche die Genremalerei aufzuweisen hat. 
 Des Künstlers Porträtbüste wurde nach seiner Todtenmaske von seinem Freunde, 
dem Bildhauer Dietrich, gefertigt. 
Daniele da Volterra, siehe Ricciarelli. 
Daniell, James, ein geschickter englischer Arbeiter in Schwarzkunst, der um 1800 
thätig war. Zu seinen besten Blättern gehören: Admiral Nelson in der Schlacht 
am Vorgebirge St. Vincent; der Tod des Kapitän Alex. Hood und die Gefangen-
	        
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