Dandini , Ottavio
Danhauser.
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eine sehr grosse Anzahl von Bildern in Oel und in Fresco, für Privaten, viele Grossen
und Fürsten, in Palästen und öifentlichen Gebäuden, aus der Profan- und heiligen
Geschichte, aus der Mythologie und nach Poesien in Florenz und der ganzen Um-
gegend aus. Seine Gemälde verrathen ein bedeutendes Talent, das in der Weise
des Pietro da. Cortona. mit Erfolg sich thätig zeigte; allein sie sind oft gar zu
üüchtig und manierirt. Er starb 1712.
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch sein Porträt im Stich.
Dandini, Ottavio, ein Maler zu Florenz, der Sohn und Schüler des Vorigen, malte
in der Weise seines Vaters und führte eine Menge Oelbilder und grossräumige Wand-
bilder aus.
Dandini, Vincenzo, ein zweiter Sohn des Piero, war ebenfalls Maler.
Dandini, Vincenzo, ein Bruder des Cesare, geb. 1607 zu Florenz, gest. 1675,
erlernte bei diesem die Malerei, wurde dann Schüler des Pietro da Cortona und
erwarb sich durch seine Bilder in Oel und Fresco, aus der Geschichte, der Mythologie
und heil. Schrift in seiner Vaterstadt sowohl als in Rom einen geachteten Namen.
Er übertraf seinen Bruder in der Zeichnung, in der Gewandung, in der Weichheit
des Colorits, überhaupt in der ganzen Technik, und gründete eine Schule, aus der
tüchtige Künstler hervorgingen und in der auch sein Neffe Piero Dandini ge-
bildet wurde.
D'Andr6 Barden, siehe Bardon.
Danedi, Giuseppe, ein Maler aus Trevilio im Mailändischen, der in Morazzonäs
Schule ging, sich aber mehr nach Guido Reni bildete und verschiedene der heiligen
und Prcfangeschichte entnommene Bilder, deren man im Mailändischen noch viele
findet, malte. In der Dresdner Gallerie sieht man von ihm einen h. Antonius von
Padua, das auf einem Tisch stehende Jesuskind liebkosend.
Danedi, Stefano, ein Maler aus Trevilio , geb. 1608, gest. 1689 , der Bruder des
Vorigen und, wie dieser, Schüler des Morazzone, hielt sich in seinen Bildern an
die Manier seines Lehrers, wrvollkommnete seine Kunstweise nach der seines Bruders
und gehörte überhaupt, gleich diesem, zu den besseren Malern seiner Zeit.
Danese, siehe Uataneo.
Danet, siehe Duvet.
Danforth, M. JÄ, ein jetzt lebender Kupferstecher in England, dessen Blätter,
deren bestes: The sentry Box, nach C. R. Leslie (1833), ist, sich durch ihre gefällige
Manier seinen Landsleuten empfehlen.
Danhauser, JOSGPh, geb. zu Wien 1805, gest. daselbst 1845, war ein Schüler
von Peter Krafft und wandte sich anfänglich der Historienmalerei zu, fand aber
später seine eigentliche Bestimmung im Genrefache, das ihn zu einem seiner wür-
digsten und ausgezeichnetsten Vertreter in der neueren Zeit zählt. Schon seine ersten
Versuche, Scenen aus dem damals erschienenen Heldengedichte: Rudolph von Habs-
burg, von L. Pyrker, darstellend, erregten Aufsehen und gewannen ihm die Gunst
dieses ausgezeichneten Kirchenfiirsten, der um jene Zeit Patriarch von Venedig war
und den jungen Künstler einlud, die dortigen Kunstschätze zu studiren. Hier wirkten
die Werke Tizians, Paolo Veronese's u. A. mächtig auf sein Gemüth und gaben
seiner künstlerischen Thätigkeit jene tief durchdachte, ernste Richtung, in welcher
er sich nachmals so rühmlich auszeichnete, wie sie seiner technischen Ausbildung
jene hohe Weihe ertheilten, die aus allen seinen Bildern spricht. Im Jahr 1838 wurde
er zum Correktor der Akademie zu YVien ernannt, er gab jedoch diese Stelle, um
Sich unabhängig der Kunst widmen zu können, schon 1844 wieder auf. Zu seinen
früheren historischen Bildern gehören, ausser den erwähnten Darstellungen aus dem
Gedichte von Rudolph von Habsburg: Wallensteins Grab (1828); Ottokafs Tod (1832);
und das für die neuerbaute Kathedrale zu Erlau in Ungarn, dem Bischofssitze seines
Gönners L. Pyrker, im Jahr 1835 vollendete grosse Altarblatt, die Marter des heil.
Johannes. An der Vollendung eines weiteren grossen Altarbildes für die Domkirche
zu Gran hinderte ihn der Tod. Sodann sieht man in der Gallerie des Belvedere zu
Wien sein Conkurrenzbild: die Verstossung Hagafs und Ismaefs, welches 1836 den