Volltext: A - E (Bd. 1)

Damophon, ein ausgezeichneter griechischer Bildhauer aus Messene, der um 370 
v. Chr. Geb. lebte und eine grossc Anzahl vorzüglicher Werke aus Marmor und Holz 
schuf, aber auch mit der Technik von Arbeiten aus Gold und Elfenbein vertraut war. 
In ihm erkennen wir einen der religiösesten Künstler seiner Zeit, der, wie fast kein 
anderer, ausschliesslich für den Cultus beschäftigt war und sich in seinen künstle- 
rischen Erzeugnissen bestrebte, die Kunst auf derjenigen Stufe geistiger Höhe zu 
erhalten, auf welche sie durch Phidias erhoben worden war. Als Werke seiner 
Hand werden angeführt zu Messene; ein merkwürdiges Bild der Göttermutter aus 
parischem Marmor; die Artemis Laphria, jagend dargestellt; eine Gruppe des Askle- 
pios und seiner Kinder, und die marmornen Bildsäulen des Apollo, der Musen, des 
Herakles , der Stadt Theben , der Tyche und der Artemis Phosphnros im Tempel des 
Asklepios. Zu Aegion befand sich eine Statue der Eileithyia, der Göttin der Geburt, 
vom Haupt bis auf die Füsse mit einem dünnen Schleier verhüllt, ein Holzbild bis auf 
das Gesicht und die hervortretenden Theile der Hände und Füsse, Welche aus pente- 
lischem Marmor gebildet waren. Nicht weit von dem Tempel dieser Göttin stand das 
Heiligthum des Asklepios, in Welchem man eine Statue dieses Gottes und der Hygieia 
von ihm sah. Besonders reich an Werken dieses Künstlers aber war Megalopolis. 
Dort war am Ende einer Säulenhalle ein heiliger Bezirk der grossen Göttinnen Deme- 
ter und Kora, worin deren Statuen in einer Grösse von 15 Fuss st-anden. Die Demeter 
war ganz von Stein, an der Kora war dagegen die Bekleidung aus Holz gebildet. 
Vor dem Eingange standen in erhobener Arbeit, auf der einen Seite Artemis, auf 
der andern Asklepios und Hygieia, und vor ihnen stellte der Künstler Mädchen von 
geringer Grösse auf, deren jede einen Korb mit Blumen trug und die von Einigen 
für Töchter des Damophon, von Andern für Athene und Artemis, welche mit der 
Persephone Blumen lesen, gehalten wurden. Auch ein etwa eine Elle hoher Herakles 
stand neben der Demeter und davor ein Tisch, reich mit figürlichen Reliefs geschmückt. 
(Von dem Tisch wird jedoch nicht ausdrücklich gesagt, dass er von Damophon her- 
rühre, doch stand er mit den Hauptbildern in so genauem Znsammenhange, dass 
daran wohl nicht zu zweifeln ist.) In dem heiligen Bezirk der grossen Göttin befand 
sich ferner ein Heiligthum der Aphrodite und darin stand die Statue dieser Göttin 
und des Hermes. Letztere war ganz von Holz, an der ersteren waren Gesicht, Hände 
und Füsse von Stein. Endlich sah man von seiner Hand im Tempel der Despcina, 
bei den Ruinen von Akakesion, vierzig Stadien von Megalopolis entfernt, die Bilder 
jener Göttin und der Demeter. Diese Statuen waren nebst dem Throne, auf dem sie 
sassen, und dem Schemel unter ihren Füssen aus einem Steine gebildet, der in Folge 
von Traumerscheinungen innerhalb des Tempelbezirks ausgegraben worden war. 
Demetei- trug in der Rechten eine Fackel, während sie die andere Hand auf die 
Despoina legte. Diese hielt in der Linken ein Scepter und trug auf den Knieen die 
so genannte Kiste. Neben der Demcter Stand die Artemis mit einem Hirschfell an- 
gethan und dem Köcher auf der Schulter, neben dem Bilde der Despoina aber Anytos, 
als Schwerbevvatiheter. 
Literatur. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. 
Danby, Francis, ein englischer Landschaftsmalcr und Mitglied der Akademie zu 
140115011, dessen Bilder mit historischer und genreartiger Staifage viele glückliche 
ltiotiVe und poetische Momente zeigen. Gerühmt werden: seine bezauberte Insel; 
das goldene Zeitalter; Pharaos Untergang im rothen Meer; das Grab Christi un- 
mittelbar nach der Auferstehung; des Künstlers Sonntag (l 844); das Thor des Harems 
(1845); früher Morgen (1846); der Zürchcrsee (1849); ein goldner Augenblick (1850), 
ein Bild von glücklicher Verwirklichung der Poesie des Sonnenglanzes. 
Dallüarl? 06er Danchart, Maestro, gest. 1497, Architekt und Bildhauer, wahr- 
scheinlich von deutscher Abkunft, den wir seit 1478 in Sevilla thätig sehen und der 
im Jahr 1482 den Hochaltar des Chors in der Kathedrale daselbst zu fertigen be- 
gann. Dieses gothische in Holz geschnitzte und vergoldete Altarwerk überbietet an 
Kunst, Reichthum und Pracht alles, was das an derartigen Werken einzig reiche 
Spanien aufzuweisen hat und ist dennoch bei all dieser überwältigenden Grösse nicht
	        
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