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Dameas
Damophilos.
Dameas, Erzgiesser aus Kleitor in Arkadien, ein Schüler des Polykleitos, blühte
um 400 v. Chr. Geb. Wir wissen von ihm, dass er mit Athenodoros an den von den
Lacedämoniern wegen ihres Sieges über die Athener bei Aegospotamoi nach Delphi
gestifteten Weihegeschenken arbeitete und zwar die Statuen der Artemis, des Posei-
don und des Lvsandros fertigte.
Damer, Mistress, geborne Conway, eine englische Bildhauerin, die bei Ceracchi
und Bacon lernte und sich zu Ende des vorigen Jahrhunderts durch ihre Büsten und
Porträtstatuen einen berühmten Namen erwarb. In der Gallerie der Utüzien zu Florenz
ist ihre, von ihr selbst gefertigte und gestiftete Büste aufgestellt.
Damery, Jacques, der Bruder des Walter Dame ry, geb. zu Lüttich, begab Sich
schon in früher Jugend nach Italien, woselbst er auch starb. Er malte Blumen und
Früchte mit grosser Geschicklichkeit und radirte auch in Kupfer. Man keimt von
ihm 12 Blätter: Blumenvasen, die mit der Jahrszahl1657 bezeichnet sind.
Damery, Simon, Maler aus Lüttich, geb. daselbst 1597, war ein Schüler von Jan
Taulier, begab sich aber frühzeitig nach Italien und liess sich zuletzt in Mailand
nieder, wo er sich verheirathete und 1640 an der Pest starb. Er malte Historien,
besonders aber Kirchenbilder.
Damery, Walter, ein Maler, der 1614 in Lüttich zur Welt kam, den ersten Unter-
richt in der Kunst in seiner Vaterstadt genoss, bald aber Reisen nach England,
Frankreich und Italien machte , und zu Rom Schüler des Pietro da Cortona. wurde.
Nachdem er daselbst mehrere Jahre zugebracht, auf der Heimreise zur See von See-
räubern gefangen genommen, nach Algier geschleppt worden, aber wieder entkommen
.war, ging er nach Frankreich, woselbst er zu Paris für die Karmelitermönche die
Himmelfahrt des Elias malte und auch für andere Kirchen beschäftigt wurde. Er
brachte gerne nackte Kinder in seinen Bildern an, weil er in den Darstellung derselben
eine grosse Fertigkeit besass, auch verstand er es, seine Gemälde mit hübschen land-
schaftlichen Gründen zu schmücken. Er blieb bis an sein 1678 erfolgtes Lebensende
thätig, seine letzten Bilder sind aber minder verdienstlich als seine früheren.
Damiani, Felice, auch Felice da Gubbio genannt, nach seinem Geburtsort, ein
Maler, der sich zu Venedig gebildet, dessen Bilder aber mehr den römischen Ge-
schmack der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, gegen dessen Ende auch seine
Blüthezeit fällt, tragen. In seiner Vaterstadt sieht man noch verschiedene Kirchen-
gemälde von ihm. Er lebte noch 1606.
Damini, Pietro, ein Maler aus Castelfranco, geb. 1592, gest. 1631, der bei Giov.
Battista Novelli die Malerei erlernte , sich aber insbesondere nach Kupferstichen,
namentlich nach denen des Albr. Dürer, bildete und in seinen Gemälden einen Styl
voll Schönheiten und anziehender Reize erreichte, der, wenn er auch in des Künstlers
Streben nach Vervollkommnung öfters wechselt, und bald dem Naturalismus huldigt,
bald sich auf der Höhe des Idealismus erhält, inmitten des damals in der Kunst ein-
gerissenen Manierismus wohlthuend wirkt. In Padua, Vicenza und Venedig, nament-
lich aber in seiner Vaterstadt, sieht man noch viele Bilder von ihm.
Giorgio Damini, sein Bruder, malte tüchtige Porträts und Bilder mit kleinen
Figuren, starb aber jung und, wie der letztere, an der Pest 1631.
Damini, Vincenzo , ein Maler, der Wahrscheinlich aus Venedig gebürtig und ein
Schüler von Pellcgrini war, lebte von 1720-1730 in London und zeichnete sich
insbesondere durch vorzügliche Bildnisse aus.
Damophilos, ein griechischer Thcnbildner und Maler von grossem Ruf, der mit
Gorgasos den 493 geweihten Tempel der Ceres beim Circus Maximus zu Rom mit
Werken von beiden Gattungen seiner Kunst schmückte. Etwa zehn Olympiaden
später lebtekDamophilos aus Himera, der der Lehrer des Zeuxis gewesen sein
soll, woraus, wenn dieser, wie behauptet wird, eine und dieselbe Person mit dem
Genossen des Gorgasos gewesen, folgen würde , dass die Gemälde und plastischen
Arbeiten der beiden Künstler am Tempel der Ceres erst längere Zeit nach dessen
Vollendung ausgeführt worden wären.
Literatur. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler.