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Cuyp., Jacob Gerritse
Daddi , Beruardo.
Cuyp ahch Kuyp geschrieben Jacob Gerritse, genannt der alte Cuyp, der
Vater des Aelbert Cuyp, geb. 1575 zu Dordrecht, war ein Schüler von Abraham
Bloemart. Er malte Landschaften, besonders Ansichten der Umgegend seiner Vater-
stadt, von der Wasser- und Landseite, Gefechte, Feldlager und dergleichen, namentlich
aber zeichnete er sich in der Bildnissmalerei aus. Sein Colorit ist warm und durchsichtig,
seine Behandlung breit und geistreich, so dass manche seiner Bilder mit denen seines
Sohnes verwechselt werden. Cuyp war einer der Gründer der Malergilde von S. Luca
zu Dordrecht im Jahr 1642. In der vormaligen Münze zu Dordrecht sah man noch
vor wenigen Jahren ein Gemälde mit verschiedenen Porträts des Münzmeisters und
anderen Münzbeamten (mit der Jahrszahl 1617) von ihm. Das Museum zu Amster-
dam besitzt von seiner Hand: die Porträts der Eltern des Malers C. Troost und ihrer
Kinder; das Museum zu Berlin: das Porträt einer wohlgenährten alten Frau (mit
der Bezeichnung J. G. Cuyp 1624); das Museum zu Brüssel: eine Landschaft; das
StädePsche Institut in Fr an k fu r t: das Porträt einer Frau; die Pinakothek in
München: Ansicht einer Stadt u. s.w. Ein im Louvre zu Paris dem Aelbert
Cuyp zugeschriebenes Bild mit zwei Kinderporträts scheint eher von Jacob Ger-
ritse gemalt zu sein.
Cuyper, Joannes Baptista de, ein Bildhauer, geb. 1807 zu Antwerpen, ein Schüler
des Bildhauers van der Neer, fertigt Standbilder für Kirchen und Paläste, Grab-
mäler, Porträtstatuen und Büsten. Unter den letzteren zeichnet sich die des Malers
de Keys er durch Aehnlichkeit und treffliche Behandlung aus. Sein Bruder
Petrus Josephus , geb. zu-Antwerpen 1808, bildete sich auf der Akademie seiner
Vaterstadt und sein jüngerer Joannes Leonard-us, geb. 1813, unter seiner Lei-
tung zum Bildhauer aus.
Cyflä, Paulus, ein Bildhauer aus Brügge, geb. 1724, bildete sich in seiner Vater-
stadt und von 1741 an in Paris. "St-anilas Leszcynski, König von Polen und nach-
heriger Herzog von Lothringen, ernannte ihn zum Direktor der Porzellanfabrik zu
Luneville und nach dessen Ablebeu war er am Hofe der Kaiserin Maria Theresia in
Wien thätig.
Gyl, Gerard van, ein Maler aus Amsterdam oder Leyden, der um's Jahr 1649 ar-
beitete und Conversationsstücke und Porträts in der Art des van Dyck, dessen Bil-
der er täuschend nachzuahmen verstand, malte.
Czermak, Jaroslav , ein talentvoller Historienmaler aus Prag, der seine künstle-
rische Ausbildung an der Akademie seiner Vaterstadt empüeng und seitdem verschie-
dene gelungene Geschichtsbilder lieferte, die man auf verschiedenen österreichischen
Ausstellungen sah. 18:6 stellte er seinen Dalibor, 1845 Ccnradin von Hohenstaufen
und Friedrich von Bad , denen ihr Todesurtheil vorgelesen wird, 1847 die Er-
stürmung eines Mönchsklosters durch die Hussiten, ein grosses ausgeführt-es Oelge-
mälde, aus. 1854 beschickte er die Ausstellung des österreichischen Kunstvereins
zu Wien mit einem sogenannten historischen Genrebild: den HofPoßlßell Kaiser 311-"
dolphIL, bettelnd auf der Brücke zu Prag, darstellend, das eine glänzende bestechende
Technik zeigte , aber in der Erfindung und Charakteristik als weniger gelungen ge-
schildert wurde.
Dabos, Laurent, Historien-, Genre- und Porträtmaler, geh zu Tgulouse 1762,
war ein Schüler von Frangois Andre Vincent und galt seiner Zeit für einen
tüchtigen Künstler. Unter seinen Gemälden rühmt man besonders: Ludwig XVL,
wie er sein Testament schreibt (nach einer Aufnahme nach der Natur im Temple ge-
malt); die Rückkehr der grossen Armee; Maria. von England, den Tod ihres Gemahls
beweinend , und einige andere im niederländischen Geschmack gemalten Genrestücke.
Daddi, Bernardo, ein Maler aus Florenz, der ein Schüler von Spinello war, eine