Cuylenburgh
Cuyp , Benjamin.
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Cuylenburgh, C. van, ein Maler im Haag, der in- den ersten Deczznnien dieses
Jahrhunderts auf den Kunstausstellungen seiner Vaterstadt Gemälde und Zeichnungen,
bestehend in Porträts , Genrebildern und Landschaften, ausstellte, Von seinem
Sohn J. van Cuylenburgh sah man im Jahr 1819 auf der Kunstausstellung im Haag
drei Landschaften mit Vieh.
Cuyp oder Kuyp Aelbert, ein ausgezeichneter niederländischer Maler, von
dessen Lebensverhältnissen wir aber nur so viel wissen, dass er 1605 zu Dordrecht ge-
boren wurde, der Sohn und Schüler des Jacob Gerritse Cuyp war, sich meistens auf
dem Landhause Dordwyk bei Dordrecht, wo man an einer Thurmthüre noch heute ein
von ihm gemaltes 10 Fuss hohes männliches Bildniss sieht, aufhielt, und 1683 noch
am Leben war. Er malte zunächst Landschaften und Thiere, versuchte sich aber
auch in anderen Gattungen der Malerei, wie im _Bildniss, nicht ohne Glück. Als
Landschaftsmaler jedoch nimmt er unter seinen Landsleuten eine Stelle ein, wie
Claude Lorrain unter den Italienern. Wie dieser die südliche Landschaft, so
schildert er die nördliche , die flachen , nur von einzelnen Bäumen und gewöhnlichen
Häusern unterbrochenen , von Gewässern durchschnittenen Gegenden Hollands mit
ausserordentlicher Treue, und weiss dieser einförmigen Natur durch eine bald warme,
abendliche , bald kühle , morgenliche, bald klare, bald- dunstige, "mit der seltensten
Meisterschaft durchgeführte Beleuchtung und eine sehr kunstreiche Abtönung die
grösste Mannigfaltigkeit der anziehendsten Reize zu entlocken, einen eigenen poeti-
schen Zauber über sie auszugiessen. Dabei ist sein Vortrag sehr frei und geistreich,
sein Impasto vcrtreiflich und er erinnert in letzteren Beziehungen an Rexnbran dt, was
namentlich in seinen Bildnissen am auffallendsten hervortritt. In der Grossartigkeit
der Auifassung aber, in der Kenntniss der Luftperspektive, verbunden mit der grüssten
Gluth und Wärme, der dort duftigcn, hier klaren Beleuchtung, steht er ganz einzig
da. Er stalürte seine Landschaften weniger mit menschlichen Figuren, als mit Thieren,
die er meisterlich darstellte und freier als Potter behandelte, jedoch immer der
Hauptdarstellung unterordnete. Cuyp's Werke wurden lange wenig beachtet und
erst in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts gelangten sie in England, wo-
selbst sich jetzt auch die meisten Bilder von ihm finden , zur gehörigen Geltung, und
nunmehr fehlen sie in keiner grösseren Sammlung.
Ausgezeichnete Gemälde von ihm sieht man: im Museum zu Amsterdam; im
Museum zu Berlin; in der Gallerie zu Darmstadt; in der Gallerie zu Dresd n;
in verschiedenen Sammlungen Englands, und zwar: in der Nationalgallerießix
der Sammlung von Sir Rob. Peel; i" der Bildersammlung zu Lutonhouse; in
der Bridgewatergallerie; in der Grosvenorgallerlß; 1n der cäem. Privatsammlung des
Königs Georg IV.; im Dulwich College; bei Lord Yarbor gh; bei Lord Dudley;
bei Hin Saudersgn zu London; in der Sammlung zu Keddlestonhall; in der Gallerie
in Woburn Abbey; in der Bildersammlung des Lord Ashburton; in der Gallerie des Sir
Abr. Hume. Dann im StädeYschen Institut Zll Frankfurt; in der Gallerie zu Gotha;
im Museum im Haag; in der Gallerie zu Mannheim; in der Pinakothek und in
der Leuchtenbergschen Gallerie zu München; im Louvre zu Paris; im Museum
59T bildenden Künste zu Stuttgart; in der Gallerie des Belvedere und in der fürst-
lich Esterhazyschen Gallerie zu Wien u. s.w.
Das Selbstporträt des Meisters findet man in der Woburn-Abbey, dem Landsitz
des Herzogs von Bedford in Bedfordshire (England).
Verschiedene Künstler haben nach seinen Bildern gestochen. Cuyp hat aber
auch selbst einige Blätter mit Kühen geistreich radirt.
Lllßfßlllf- Immerz eel, De Levens en Werken der Holland. en vlanm. Kunstschilders. Amsterdam 1842.-
Rnthgeber, Annalen der niederländischen hlalerei (worin ein Verzeichniss seiner Bilder). Waagen,
Kunstwerke und Künstler in England, Waagen, Kunstwerke und Künstler in Frankreich.
Ouyp, Benjamin, ein Maler aus Dordrecht, der Neffe des Jacob Gerritse Cuyp,
geb. 1608, malte historische und christliche Bilder, Strandscenen und Bauerngesell-
schaften in warmer und kräftiger Färbung. Er folgte darin anfänglich der Art und
Weise des Aelbert Cl-IIYP, dann der des Rembrandt und endlich der des älteren
Teniers. Im Museum zu Brüssel sieht man eine Anbetung der Weisen von ihm,