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Craeyvanger, Gysbertus Crayer.
Craeyvanger, Gysbertus, Genremaler und Lithograph zu Utrecht, geb. daselbst
1810, malt Jagden, militärische Aufzüge, Reisende zu Pferd u. liefert aber auch
treifliche Steinzeichnungen wie seine Lithographien nach Potter, Wouverman,
Du Jardin u. s. w. beweisen.
Craeyvanger, Reinier, Genremaler, der Bruder des Vorigen, geb. 1812 zu Utrecht,
bildete sich vorzugsweise unter Prof. Pienemads Leitung zu einem tüchtigen Com-
ponisten aus. Seine Genrebilder aus dem häuslichen Leben in Wasser- und Oelfarben
finden überall grosse Anerkennung.
Crakoo, Jan, ein tüchtiger Porträtmaler, der 1761 zu Utrecht geboren wurde,
sich namentlich zu Paris ausbildete und in seiner Vaterstadt seine Kunst ausübte.
(Immer, ein Maler, der, nach den von ihm in der Moritzkapelle beündlichen Bildern,
zwei Tafeln mit Heiligen von alterthümlichem Zuschnitt und plumpen derben Formen,
zu schliessen, ein Vorgänger des Martin Schaffner war. Dass derselbe aus
Ulm gebürtig und mit Hans Wild die Glasgemälde im Chor des Ulmer Münsters ge-
fertigt, wird neuerdings bestritten. (Hassler, Beiträge zur Ulmisehen Kunstge-
schichte. Ulm, 1855.)
Cramer, Hendrik Willem, geb. zu Amsterdam im Jahr 1809, bildete sich bei
M. J, van Breen und auf Reisen zu einem tüchtigen Genremaler aus. Unter seine
besten Bilder zählt man: die Liebeserklärung eines Dorfmusikanten.
Cramer, 151., geb. zu Leyden 1670, ein Schüler von W. van Mieris und später
von Karel de Moor, malte Bildnisse und Genrestücke in der Manier des Letzteren.
Cranach, Lucas, siehe Sunder.
Graterus, ein römischer Bildhauer, der im ersten Jahrhundert n. Chr. Geb. lebte und
mit Pythodorus unter den Künstlern genannt wird, welche nach Plinius die pala-
tinischen Paläste der Kaiser mit ausgezeichneten Werken anfüllten.
Crawford , ein ausgezeichneter Bildhauer aus New-York , der in Rom arbeitet und
treifliche Werke geliefert hat. Seine erste, hohe Erwartungen versprechende Arbeit
war ein Orpheus. Dieser Statue folgte 1842 eine Gruppe; Hebe mit Ganymed, von
grosser Schönheit und- Anmuth. Vom Jahr 1851 an arbeitet er an dem YVashington-
denkmal, das in Richmond , der Hauptstadt des Staates Virginien, aufgestellt werden
und aus der kolossalen Reiterstatue des Gefeierten und sieben anderen Kolossalstatuen
verdienter Amerikaner bestehen soll. Die Seitenilächell des marmornen Fussgestells
werden mit Reliefs verziert, von denen das erste die allegorische Darstellung des
Staates Virginien, durch eine weibliche Figur veraugenscheinlicht , im Jahr 1853 zu
München in Erz gegossen wurde.
Urayer, auch Craeyer oder Krayer, Gaspard de, ein berühmter Historien- und
Porträtmaler, geb. 1582 zu Antwerpen, gest. zu Gent 1669, erlernte die Malerei bei
Raphael Cocxie, übertraf aber den Lehrer an Geschicklichkeit, noch ehe er dessen
Schule verliess. Nachdem er seine Studien, insbesondere nach den besten älteren
Meistern in seiner Vaterstadt, vollendet, liess er sich in Brüssel nieder, wo er im Jahr
1607 in die Malergilde eingeschrieben wurde. Mehrere dort ausgeführte Bilder ver-
sehaiften ihm die Gunst des Kardinals Ferdinands, der sich in Lebensgrösse von ihm
malen liess, und dieses Bild seinem Bruder, dem König von Spanien, schenkte , der
dem Künstler dafür eine goldene Kette mit Medaille verehrte und einen Jahresgehalt
aussetzte. Von nun an war Crayefs Glück gemacht. Er wurde mit Aufträgen über-
häuft und erhielt eine höchst ehrenvolle Anstellung; allein vergebens suchte man ihn
in Brüssel zu halten. Er zog sich von dem rauschenden Lärmen des Hofs nach Gent
zurück, wo er eine ausserordentliche Thätigkeit entfaltete und bis an sein Lebens-
ende eine ungemein grosse Menge von Kirchenbildern und Porträts ausführte. Sein
letztes im 86.Jahre begonnßlleS Bild war das Martyrium des heiLBlasius (im Museum
zu Brüssel), das zwar nicht vollendet, indessen noch mit einer Frische und Kraft ge-
malt ist, als hätte er es in seiner Jugend gefertigt. Crayer War ein Freund von van
Dyck und Rubens und ist beiden auch als Künstler nahe verwandt, jedenfalls zählt
man ihn zu den besten Meistern der Schule von Brabant. Obgleich er an umfassen-
dem Talent, an Feuer und Poesie dem Rubens weit nachstcht, weiss er doch in