Cowper
Coypel , Charles Antoine.
397
die Capilla de los reyes nuevos in der Kathedrale daselbstr von Alvaro Mone-
gro ausgeführt.
Cowper, Douglas, geb. 1818, gest. 1840, war ein vielversprechender Maler, dessen
Gemälde, theils dem Genre angehörig, theils Scenen aus Schauspielen darstellend, in
England grossen Beifall erhielten, der aber der Kunst leider zu früh entrissen wurde.
Sein bestes Bild „Kate Kearney" wurde von J. Porter gestochen.
Coxcie, siehe Gocxie.
Coxie, Johan, Anthonis, wird ein niederländischer Historien- und Porträtmaler
genannt, der am Hofe des Königs Friedrich I. von Preussen gearbeitet und für dessen
Schlösser und Kapellen Plafondsgemälde und Altarbilder gemalt haben soll.
Goypel, Antoine, Historienmaler, geb. zu Paris 1661, gest. daselbst 1722, der
älteste Sohn und Schüler seines Vaters Noel, kam mit diesem, der zum Direktor der
französischen Akademie in Rom berufen worden war, schon in seinem elften Jahre
nach Rom, und machte hier, unterstützt durch sehr glückliche Anlagen und gebildet
durch dasStudium derWerke Raphaefs, Michelangelds und Annibale Carac-
ci's so grosse Fortschritte, dass er einen Preis der Akademie von S. Luca davon trug
und sich das YVohlwollen Berninfs und Carlo Marattfs erwarb. Nach dreijähri-
gem Aufenthalt in Rom kehrte er mit seinem Vater nach Paris zurück, erhielt hier
einen zweiten Preis von der Akademie und erregte durch seine Bilder für verschiedene
Kirchen und das Schloss von Choisy so grosse Bewunderung, dass er vom Bruder
des Königs Ludwigs XIV. zu seinem Maler ernannt, in seinem zwanzigsten Jahre in
die Akademie aufgenommen und im Jahr 1684 zum Professor ernannt wurde. Im
Jahr 1709 malte er die Kuppel der Kapelle zu Versailles und fertigte mehrere grosse
Gemälde für Tapeten. 1710 wählte ihn der König zum Direktor der Gemälde und
Zeichnungen der Krone , 1714 ernannte ihn die Akademie zu ihrem Direktor, 1716
erhielt er die Stelle eines Hofmalers und 1717 den Titel eines Stallmeisters und das
Adelsdiplom. Hierauf malte er im Auftrag des Herzogs von Orleans, des damaligen
Regenten von Frankreich , vierzehn Bilder aus der Aeneide in der Gallerie des Palais
royal, fertigte ferner verschiedene Cartons aus der Iliade und der heiligen Schrift, die
inTapeten ausgeführt werden sollten, der Tod überraschte ihn aber über dieser Arbeit.
Coypel führte eine beträchtliche Anzahl von Bildern für Kirchen und Paläste aus,
die von den ersten Kupferstechern seiner Zeit: Poilly, Tardieu, Desplace s,
B. Picart, Duchange, Edelinck, Audran Simonneau und Drevet gesto-
chen wurden. Er besass ein sehr bedeutendes Talent, missbrauchte dasselbe aber
dadurch, dass er der Mode des damaligen aifektirten theatralischen Flitterwesens und
gezierter Grazie huldigte. Durch kluges Schmeicheln und Eingehen auf die herrschende
Sitte und den Geschmack, durch ein fächerartiges buntes Colorit Wusste er sich als
den ersten Maler seiner Zeit geltend zu machen. In Paris sieht man die meisten sei-
ner Bilder. Das Louvre allein verwahrt von ihm fünf Darstellungen aus dem alten
Testament: Athalia, aus dem Tempel verjagt; Susanna, von den beiden Aeltesten
fälschlich angeklagt; Esther vor Ahasver; Rebekka und Elieser. Coypel hat auch
einige Blätter radirt, unter denen ein Ecce homo (1692); eine Taufe Christi; ein grös-
seres und ein kleineres Bildniss der berüchtigten Giftmischerin la Voisin besonders
genannt werden. Ein Blatt: die Judith darstellend (1694), wurde von C. Simonneau
mit dem Grabstichel beendigt. Das Mus eo fio rentino enthält sein Porträt im Stich.
Coypel, Charles Antoine, Maler und Kupferätzer, der Sohn und Schüler des Vori-
gen, geb. zu Paris 1694, gest. daselbst 1752, malte historische Bilder und Porträts in
Oel und in Pastellfarben. Er wurde im Jahr 1730 Professor, 1746 Rektor der Aka-
demie und 1747 Maler des Königs. Sein Geschmack für das Theater, der ihn zum
Dichten von Tragödien und Comödien verleitete, trug sich auch in forcirten Stellun-
gen und künstlichem Ausdruck in seine Bilder über. Eine Folge von Gemälden aus
dem Roman: Don Quixotte, die in Tapeten ausgeführt werden sollten, befindet sich
derzeit im Schlosse von Compiegne. Drevet, der Sohn, hat sein Porträt der Schau-
spielerin Adrienne Lecouvreur gestochen.
' Abgebildet in den D enkmälern d er Kun st. Atlas zu Kuglers Handb. der Kunstgesch. Taf. 87 A, Fig. 4.