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Couchä , Jacques
Courbet.
Schüler seines Vaters Jacques führte mehre grosse Stiche meisterhaft aus. Seine
besten Blätter sind: die Schlacht bei Austerlitz, nach Gerard, und der Tod des
Poniatowsky , nach V e rn e t.
Couchä, Jacques, ein Kupferstecher, der 1750 zu Cournai geboren wurde , seine
Kunst bei Le Vasseur erlernte, zu Paris lebte und der Vater des Vorigen war. Er
machte sich durch Herausgabe der Gallerie du Palais royal, für die er ein paar
Blätter stach , einen geachtet-eh Namen. Unter jenen Stichen rühmt man namentlich
eine Maria, nach Alban o.
Couder, Louis Charles Auguste, ein vorzüglicher französischer Historienmalcr,
Mitglied der Akademie und Olhzier der Ehrenlegion, war anfänglich ein Schüler von
David, bildete sich aber später unter Regnaulfs Leitung weiter aus. Schon seine
ersten Geschichtsbilder: sein Levite von Ephraim (1817) im Luxembourg, der ihm
den ersten Preis errang, sein Tod Masaccids u. s. w. erwarben ihm ungemeinen Bei-
fall und erweckten grosse Holfnungen, die er auch im Verlaufe der Zeit glänzend
rechtfertigte. Im Jahr 1833 begab sich Couder nach München, um dort die Enkaustik
und Frescomalerei zu studiren und nach Paris zu verpiianzen , fand auch nach seiner
Rückkehr mehrfach Gelegenheit, dieselbe auszuüben, da er von der Staatsregierung
vielfältig mit der Ausführung von Bildern für die Staatsmusccn und Kirchen beauf-
tragt wurde. Unter seinen zahlreichen Gemälden fanden besonders diejenigen, welche
Scenen aus der französischen Geschichte behandeln, ausgezeichnete Anerkennung,
wie sein Franz I. zu Pferd (in Fontainebleau); die Einnahme von Lerida; die Belage-
rung von York-Town (mit den Porträts von WVashington, Rochambeau und Lafayette);
die Schlacht von Lawfeld; die Eröffnung der Generalstaaten in Versailles; der Schwur
im Ballhaus; das Bündniss der Nationalgarden und der Armee auf dem Marsfelde,
sämmtliche Bilder im historischen Museum zu Versailles , ausgezeichnet durch drama-
tische Auffassung des Moments, sinnreiche Anordnung der Gruppen, durch kräftiges
Colorit, durch die malerische Stimmung und die meisterliche Virtuosität der Behand-
lungr Ferner rühmt man seine drei allegorischen Darstellungen der Elemente Feuer,
Wasser und Erde in der Kuppel des Apollosaals im Louvre. Endlich fertigte Couder
auch verschiedene Kirchenbilder, unter denen besonders zu erwähnen sein dürften:
der h. Ambrosius, der dem Kaiser Theodosius den Eintritt in den Tempel verwehrt,
in der Kirche S. Gervais;-der h.Stephan, vom Volke gesteinigt, in Notre Dame de
Lorette; das Gastmahl bei dem Pharisäer, die h. Magdalena zu den Füssen Christi,
in der Magdalenenkirche; seine Frescomalereien aus der biblischen Geschichte in der
Marienkapelle der Kirche S. Germain PAuxerrois, sämmtlich zu Paris. Diese kirch-
lichen Gemälde stehen zwar, was die künstlerische Darstellungsweise betrifft, denen
aus der Profangeschichte nicht nach, es fehlt ihnen jedoch, wie den meisten ähnlichen
Werken der modernen französischen Schule überhaupt die tiefere religiöse Auffassung.
Andere Bilder von Couder befinden sich, wie seine in historischem Styl gehaltenen
Porträts , im Privatbesitz.
COIIdIGS, L- des, Maler aus Kassel, bildete sich auf der Düsseldorfer Akademie und
befolgte in seinen Bildern bisher die Richtung, welche man mit dem Namen des histo-
rischen Genre bezeichnet hat. Seine Arbeiten, unter denen besonders seine Fran-
cesca da Rimini (1850 auf der Düsseldorfer Kunstausstellung) und seine büssende
Magdalena rühmend hefvorgehoben werden , zeichnen sich durch die meisterhafte
malerische Behandlung aus. Ein gleiches Lob verdienen seine trefflich aufgefassten
und vorzüglich ausgeführten Bildnisse,
Gourbet, Gustave, ein Genremaler in Paris, der seit einigen Jahren die dortigen
Kunstausstellnngen mit Bildern beschickt, die ebenso durch das darin sich geltend
machende ungewöhnliche Talent, die grosse Meisterschaft der Behandlung, die ge-
wandteste Handhabung der technischen Mittel, den malerischen Sinn der Anordnung,
die kräftige Zusammenstellung der Farben und die malerische Wirkung imponiren,
wie sie durch die offen zur Schau getragene Tendenz, durch die Wahl seiner Gegen-
stände aus den niedrigsten Klassen der Gesellschaft und die deutlich ausgesprochene
Hillllßigung zum Niedrigen und Gemeinen in Form, Charakter und Ausdruck, ja sogar