Volltext: A - E (Bd. 1)

Costa. , Ippolito 
Costa , Lorenzo. 
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Söhne hatte, Francesco und Alessandro, die ebenfalls Maler waren und 1575 
an der Pest starben. 
Costa, Ippolito, Maler aus Mantua, geb. 1506, gest. 1561, war zwar kein Schüler 
des Giulio Romano, ahmte aber dessen Manier nach. Er eröfnete eine Schule 
in seiner Vaterstadt, welche u. A. auch von Bernardino Campi besucht wurde. 
Costa, Lorenzo , ein tüchtiger Maler seiner Zeit, geb. 1460 zu Ferrara, gest. 1535 
zu Mantua, erlernte die Malerei in seiner Vaterstadt nach den Grundprincipien der 
damaligen paduanischen Schule, bildete sich aber später in Florenz nach Filippo 
Lippi und in der Schule des Benozzo Gozzoli weiter aus, kehrte hierauf in seine 
Vaterstadt zurück, und malte hier und in Ravenna verschiedene Bilder für Kirchen 
in Oel und Fresco, auch mehrere Porträts des Herzogs von Ferrara und einiger Edel- 
leute des dortigen Hofs. Von Giov. Bentivoglio, dem damaligen Machthaber der 
Stadt, nach Bologna berufen, fertigte er, nachdem er vorher schon für mehrere 
Kapellen von S. Petronio daselbst einige Gemälde auf Leinwand und Holz ausge- 
führt (meist in verdorbenem Zustand noch daselbst vorhanden), für jenen eine Reihe 
von Fresken, sowohl in dessen Palast (im Jahr 1507 sämmtlich zu Grunde gegangen), 
als in der Kapelle Bentivogli in der Kirche S. Giacomo maggiore, welch letztere er mit 
einer thronenden, von der gesammten Familie des Stifters verehrten Madonna, mit der 
Jahrszahl 1488, begann, einem Bilde (abgebildet in Litta's Famiglie celebri italane), 
das noch die einfach derbe Auffassung der Natur nach paduanischer Weise zeigt und 
von dem man erzählt, dass es den Francia veranlasst habe, die Goldschmiede- 
kunst, der er sich bis daher gewidmet, aufzugeben und sich der Malerei zu widmen, 
Costa half hierauf Letzterem, der ihn in kurzer Zeit an Schönheit und Adel, an Würde 
und Schwung in seinen Werken üborüiigelt hatte, so dass sich Costa sogar auf einem 
Bildnisse des Giov. Bentivoglio selbst als Schüler Franciafs bezeichnete, an seinen 
Bildern in der Kirche S.Cecilia, im Palaste des Giov. Bentivoglio u.s.w. Bologna 
besitzt übrigens noch manche andere tüchtige Beweise seines dortigen Aufenthalts. 
So sieht man in der genannten Kapelle Bentivogli noch zwei grosse. allegorische 
Darstellungen, den Triumph des Lebens und den Triumph des Todes, in denen sich, 
wenn man auch noch eine wärmere Belebung der Gestalten vermisst, schon gewisse 
gemüthliclie Motive bemerkbar "machen, die bereits auf seine spätere Entwicklung 
unter Francia's Einwirkung hindeuten, und einige andere Bilder, in welchen 
dieselbe mehr oder minder deutlich hervortritt. Zwischen die Ausführung zweier 
anderer mit Namen und Jahrszahl bezeichnet-en Gemälde zu Bologna, des schönen, 
gut gezeichneten und ausdrucksvollen Oelbilds der Madonna in trono mit den h. h. 
Sebastian, Jacob, Georg und Hieronymus mit der Jahrszahl 1492 in der Kapelle Rossi 
in S. Petronio und der Altaffißfßl mit der Madonna, dem Evangelisten Johannes, 
St. Augustin und anderen Heiligen vom Jahre 1497, fällt Costa's Aufenthalt in 
Ferrara, wo er eine Schule gründete. Im Jahr 1499 malte er aber schon wieder zu 
Bologna die Predella des Hochaltars in der Kirche della Misericordia, eine Anbetung 
der Könige darstellend (gegenwärtig in der Brera zu Mailand), zu der Francia das 
Hauptbild geliefert hatte, und zu Anfang des 16. Jahrhunderts finden wir ihn daselbst 
in voller Thätigkeit. Zu den trefflichsten von ihm dort ausgeführten Bildern, die den 
Einfluss des Francia, aber zugleich verschmolzen mit den Ergebnissen seiner frühe- 
ren Studien in Florenz, namentlich auch nach den Werken des Leonardo da Vinci, 
zeigen, gehören; eine Darstellung im Tempel (mit der Jahrszahl 1502) im Museum 
zu Berlin (woselbst auch noch ein kleineres Bild desselben Inhalts), die in der Farbe 
grosse Aehnlichkeit mit den Bildern des Francia hat, und ein Altargemälde in der 
Pinakothek Zu Bologna von demselben Jahr, der h. Petronius auf dem Throne, die 
Stadt Bologna auf der Hand haltend, neben ihm die h. h. Franciscus und Thomas, 
Bill Bild Voll einfacher Würde und Schönheit. Auch schreibt man ihm einen heil. 
Sebastian über der Sakristei in der Kirche della Misericordia zu Bologna vom Jahr 
1503 zu. Eine Grablegung- im Museum zu Berlin, eine Composition voll schlichter 
harmonischer Ruhe, mit edlen , milden Gestalten, trägt seine gewöhnliche Inschrift: 
Lavrentius Costa und die Jahrszahl 1504. Endlich ist eines seiner merkwürdigsten
	        
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