360
Consorti
Contariui.
staltete Consoni 1841 die Herausgabe einer Sammlung sämmtlicher Oompositionen
Raphaels in einfachen, von ihm radirten Umrissen.
COIISOIti, Bernard, ein Kupferstecher zu Rom, der zuerst im Jahr 1810 ehren-
voll erwähnt wurde und unter dessen beste Blätter man zählt; Johannes, den Täufer,
als Knabe Sitzend, und Psyche, stehend mit dem Schmetterling, nach den Statuen
Canova's und eine h. Familie, nach Garofalo.
Constable, John, gest. 1837 zu London als Mitglied der k. Akademie, malte Land-
schaften von grossartiger Composition und wundervoller Frische der Farbe, aber nicht
ohne Extravaganzen in der Auffassung und Behandlung. Er gefiel sich namentlich
in Darstellungen der Natur in Regenschauern, die er meisterlich und mit grosser
Wirkung wieder zu geben wusste. Unter seine besten Bilder gehört sein: Kornfeld,
eine treffliche Landschaft, die nach seinem Tode von der Nationalgallerie zu London
angekauft wurde.
Constantin, Abraham, der berühmteste Porzellanmaler unserer Zeit, geb. 1'785
zu Genf, bildete sich in Paris und verlebte dann eine lange Reihe von Jahren in
Italien, wo er sich mit Copien der klassischen Meisterwerke der italienischen Malerei,
insbesondere der Bilder RaphaePs auf Porzellan beschäftigte. Seine Porzellan-
gemälde zeichnen sich durch die Sorgfalt und das liebevolle Eingehen in den Geist
und Charakter des Originals aus. Er ist ein gründlicher Zeichner und langjährige
Uebung und Studium haben ihm eine ausserordentliche Sicherheit in der Berechnung
des Effekts gegeben, der bei der Porzellanmalerei erst nachdem die Platten in den
Ofen gebracht sind, wo sich die Farben verändern, hervortritt, also immer ausser-
ordentlich schwierig genau zu bestimmen ist. Die Nuancirungen sind vollkommen
und der Ton des Bildes kann in der sorgfältigsten Copie in Oelfarben nicht besser
getrolfen werden. Eine Reihe seiner besten Porzellangeniälde, namentlich Copien
ilorentinischer Bilder, sind in der k. Gallerie zu Turin, andere befinden sich im Palast
der Tuilerien, in der Porzellanfabrik von Sövres, im Louvre zu Paris, in der National-
gallerie zu London, in der Tribune zu Florenz, zu Genf u.s.w. Die ausgezeichnetsten
seiner derartigen Bilder, von denen einige zu den grössten gehören, welche die
Porzellanmalerei je hervorgebracht, sind: die Schule von Athen; die Messe von
Bolsena; die Befreiung Petri; die Verklärung; die Madonna von Fuligno; die Gala-
thea; die Vision EzechieFs; die Madonna della Seggiola; die Madonna Tempi und
del Granduca; die F ornarina, sämmtlich nach Raphael; die Venus (in der Tribune
zu Florenz), nach Tizian; die Vermählung der h. Katharina (im Louvre) und die
Vierge au panier (aus der Nationalgallerie zu London), nach Correggio; die Ma-
donna de] Sacco, nach Andrea del Sarto; die Poesie, nach Carlo Dolci; der
Einzug Heinrich IV., nach Gerard u. s.w. Einige Bilder nach seinen eigenen Com-
positionen sind weniger bedeutend. Sein von ihm selbst gemaltes Bildniss befindet
sich in der Porträtsammlung der Florentiner Gallerie.
Constantin gab auch eine Schrift: Idees italiennes sur quelques tableaux
celebres (Florence, Vieusseur. 1840. Tübingen bei Fues) heraus, in der manche
treifliche Bemerkungen über die Technik der grossen italienischen Meister und die
seiner eigenen Kunst, der Porzellanmalerei, niedergelegt Sind-
Der König von Frankreich ernannte Constantin zu seinem Kammermaler und
verlieh ihm 1828 das Kreuz der Ehrenlegion.
Gontarini, Giovanni, Bildniss- und Historienmaler, geb. 1549 zu Venedig, gest.
1605 , war Anfangs Notar und widmete sich erst in späteren Jahren der Malerei, in
welcher er sich nach Tintoretto, insbesondere aber nach Tizian bildete und binnen
kurzer Zeit in Bildnissen und Altargemälden , die er für einige Kirchen seiner Vater-
stadt malte, ein so blühendes Colorit erreichte, dass er immer noch zu den besseren
der im mannigfachsten Manierismus befangenen venetianischen Maler seiner Zeit zu
zählen ist. Er war auch in Deutschland thätig und malte namentlich am Hofe Kaiser
Rudolph II. verschiedene Bildnisse, worin seine Hauptstärke bestand , und mytholo-
gische Gegenstände, wofür ihm letzterer die Ritterwürde verlieh. Ausser vielen Oel-
und Wandgemälden, die er in seiner Vaterstadt für Kirchen und Paläste ausführte,