Volltext: A - E (Bd. 1)

ConqllY 
Consoni. 
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Oonquy, E. , ein treiflicher Kupferstecher zu Paris, dessen Blätter sich durch Kraft 
und Zartheit der Vollendung auszeichnen. Zu seinen besten Stichen zählt man: La 
jeune mere napolitaine, nach Horace Vernet (1838); La jeune mere frangaise 
(1839), nach Steuben; Jesus als Knabe auf den Stufen des Tempels vor seinen ihn 
suchenden Aeltern, nach Carlo Dolci; die h. Cäcilia, nach Dominichino. 
Conrad, ein Mönch im Kloster Scheyern, der gegen die Mitte des 13. Jahrhunderts 
lebte und sich durch die Abfassung vieler gelehrten Werke, die er selbst schrieb und 
mit Bildern verzierte, auszeichnete. Die Hofbibliothek zu München besitzt von ihm 
mehrere Bilderhandschriften, unter denen besonders ein Evangeliarium und Lectiona- 
rium hervorgehoben wird, worin sich bereits ein entwickelterer Sinn für naturgemässe 
Form, als in den meisten Miniaturen des romanischen Styls in Deutschland bemerk- 
bar macht. Die Bewegung ist noch freier, der Faltenwurf noch leichter bewegt, 
mehr durch die Formen des Körpers motivirt und in grossartig weichen und edlen 
Linien gebildet. ' 
Literatur. Kugler. Kleinere Schriften und Studien zur Kunstgeschichte. 
Conrad, Karl Emanuel, ein tüchtiger Architekturmaler aus Berlin, der sich auf 
der Düsseldorfer Akademie ausbildete und treffliche Gemälde interessanter Architek- 
turen, namentlich deutscher, liefert. In das Rheinlandsalbum , das Weihegeschenk 
der Bewohner der Rheinprovinz zur Feier der silbernen Hochzeit des Prinzen und der 
Prinzessin von Preussen (1854), malte er das Wohnzimmer der letzteren im Schloss 
zu Coblenz. Seine Arbeiten zeichnen sich durch wissenschaftliche Strenge und grosse 
Genauigkeit der Detailausführung aus. 
Oonrad, Karl Ernst, geb. zu Eisfeld 1818, bildete sich unter Burgschmiet und 
Heideloff in Nürnberg, und dann in S chwanth alers Atelier zu einem tüchtigen 
Bildhauer aus. Nachdem er sich anfänglich hauptsächlich mit dem Modelliren von Thier- 
gruppen beschäftigt, wendete er sich unter Karl Earth's Leitung in Hildburghausen 
mit besonderer Vorliebe dem Porträt und höheren Kunststudien zu. Im Jahr 1844 
sah man von ihm eine kolossale Büste des Dichters Rückert von geistreicher Auf- 
fassung, die später in den Besitz des Königs von Bayern kam, und ein grosses Bas- 
relief; Herkules als Knabe die Schlangen der Juno erwiirgend; ferner das schöne 
Wachsmodell eines Jagdbechers, den Erzherzog Johann von Oesterreich, durch Burg- 
schmiet in Bronze giessen liess. 
Conradsen, H" ein geschickter Medailleur zu Kopenhagen, der u. A. 1852 eine 
Medaille zur Erinnerung an den Dichter Oehlenschläger für den dortigen Kunst- 
verein fertigte.  
Oonsoni, Niccolö, ein geistvoller Zeichner und Historienmaler in Rom, der die 
Malerei bei Minardi erlernte und dessen vorzüglichster Schüler wurde. Er folgt in 
seinen Bildern der neueren römischen Schule , Welche, Wie es scheint, durch die 
deutschen Bestrebungen in Rom angeregt, sich von der französisch-akademischen 
Weise immer mehr entfernt und sich in Uebereinstimmung mit der Vaterländischen 
Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts zu setzen bestrebt ist. In Anordnung, Bewegung 
und den dadurch gewonnenen Linien, in Formenwahl und Zeichnung hält sich Consoni 
meistens an Raphael, besonders an dessen vorletzte Periode, im Colorit an einen 
bräunlichen, den alten Bildern eigenen Ton. Man vermisst zwar in seinen Gemälden 
allerdings noch die freie Eigenthümlichkeit der Auffassung und ein frisches Studium der 
Natur, diess hindert aber nicht, dem Bestreben , sich von allem theatralischen P3111105 
abzuwenden und zum einfachen wahren Ausdruck zurückzukehren, freudigste Anerken- 
nung Wicderfähren zu lassen. Diese Bemerkungen über Consoni's Kunstweise riefen 
namentlich zwei von ihm 1843 in München aufgestellte Bilder: Minerva und die 
neun Musen, und Dante , von Virgil begleitet, in der Vorhölle, hervor. Als Zeichner 
lebt er sich mit Geist in das Wesen und den Charakter seines Vorbilds hinein. Die 
Zeichnungen, die er zu Grunefs Kupferwerken: „I Mosaici della Cupola nella Capella 
Chigiana di S.Maria del Popolo in Roma, inventati da Raffaelle Sanzio d'Urbino" 
(1839) und: „The Caryatides fl-om the Stanza dell' Elliodoro, designed by Raffaelle 
d'Urbino (London 1852)" lieferte, sind wirklich ausgezeichnet. Ausserdem veran-
	        
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