Volltext: A - E (Bd. 1)

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Colombel  Comodi. 
Colombel, Nicoles, ein ausgezeichneter französischer Historienmaler, geb. 1646 
zu Sotteville bei Rauen, gest. 1717 zu Paris , kam schon in früher Jugend nach Rom 
und bildete sich hier namentlich nach Raphael und Nic. Poussin. Seine Bilder 
erhielten verdienten Beifall. Er wurde 1686 Mitglied der Akademie von S.Luca zu 
Rom und 1694 nach seiner Rückkehr nach Paris durch sein behufs der Aufnahme 
gemaltes Bild: Mars und Rhea Sylvia (im Louvre daselbst) Mitglied der dortigen 
k. Akademie. Im Jahr 1705 zum Professor ernannt, wurde er vom König Ludwig XIV. 
zu Versailles und Meudon vielfach beschäftigt. In seinem Wunder des h. Hyacinth 
im Louvre zu Paris zeigt er einen für seine Zeit sehr seltenen Adel der Sinnesweise 
und grosse künstlerische Gediegenheit. Dasselbe vereinigt mit einer Auffassung, 
welche ein freies Studium RaphaePs verräth, wahre und schöne Motive, edle und 
doch individuelle Charaktere, einen ernsten würdigen Ausdruck, strenge Zeichnung, 
einen milden Ton des Fleisches, eine feine Luftperspektive der im Silberton gehal- 
tenen Landschaft und eine sorgfältige Durchbildung in einem guten Impasto. Nur 
das Wasser ist zu eintönig und schwer und weicht nicht gehörig zurück. 
Colonna, Jacopo, ein trefflicher Bildhauer, der die Kunst bei Jac. Sansovino 
erlernte , und zu Venedig und Padua für verschiedene Kirchen und Privaten Statuen 
in Marmor und gebrannt-er Erde ausführte, welche im Kunstwerthe den Arbeiten, 
die zu seiner Zeit an denselben Orten gefertigt Wurden, gleich gestellt werden. In 
der Akademie der schönen Künste zu Venedig sieht man von ihm die für Santa Croce 
della Giudecca gearbeitete unbekleidete Marmorstatue eines unbekleideten Christus, 
der die Wundmale zeigt. Colonna starb, mitten in der Ausführung eines bedeutenden 
Werks begrifen, zu Colonna in den ersten Decennien des 16. Jahrhunderts. 
Colonna, Michelangelo, ein Maler aus Ravenna, geb. daselbst 1600, erlernte 
die Malerei zu Bologna, und zeigte auch schon frühe in einigen daselbst und zu Parma 
gefertigten Wandmalereien ein tüchtiges Talent. Später schloss er sich an Girol. 
Curti, genannt il Dentone, und nach dessen Tod an Agost. Metelli an, mit 
denen er in den genannten Städten, dann zu Modena und insbesondere zu Florenz für 
Kirchen und Paläste viele von seinen Zeitgenossen mit grossem Beifall aufgenom- 
mene Bilder ausführte. Die grosse Anerkennung, Welche diese Bilder fanden, ver- 
schafften ihm durch Velasquez, der im Jahr 1649 durch Bologna kam, im Jahr 1658 
einen Ruf an den Hof zu Madrid, woselbst er mit seinem Kunstgefährten Metelli 
eine grosse Anzahl gelungener Frescobilder malte, aber nach dessen Tod (im Jahr 
1662) in's Vaterland zurückkehrte. Einer im Jahr 1671 an ihn ergangenen Ein- 
ladung nach Frankreich folgte er und vollendete auch die ihm übertragenen Aufträge; 
weitere Bestellungen, die ihm dort aufgedrungen wurden, nahm er jedoch Alters 
halber nicht mehr an, sondern reiste wieder nach Bologna zurück, wo er im Jahr 
1687 starb. '  
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst sich auch sein von Gregori gestochenes Porträt befindet.- 
B ermudez, Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellns artes in Espaim. 
Colotes , siehe Kolotes.  
Colyns, Arnold, ein külnischer Maler gegen Ende des I 6. Jahrhunderts, dessen 
WeTke, unter denen besonders die Folge von acht Bildern. Scenen aus der Schlacht 
von Woringen darstellend (in der Thorhalle des städtischen Museums zu Köln mit 
der Jahrszahl 1582) , erwähnt werden, sehr viele Aehnlichkeit mit (lenen seines 
Zeitgenossen Johann von Aachen haben. 
Golyns, David, ein Historienmaler aus Amsterdam, der in der zweiten Hälfte des 
17. Jahrhunderts blühte und biblische Vorgänge, namentlich solche, in Welchen sich 
eine grosse Menschenmenge anbringen liess, malte- 
Como, Guido da, ein Bildhauer, von dem u. A. die als Orgelchor benütztg Kanzel 
von 1250 in S. Bartolommeo zu Pistoja herrühren soll. 
Comodi, Andrea, Maler, geb. 1560 zu Florenz, erlernte die Malerei in der Schule 
des Lod. Cardi, genannt Cigoli, und begab sich, nachdem er sich schon in seiner 
Vaterstadt durch einige Gemälde vortheilhaft bekannt gemacht hatte, zu seiner wei- 
teren Ausbildung nach Rom, wo er in S. Vitale, S. Giovanni in Fonte und anderen
	        
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