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Cock, Matthys
Cocxie.
COOk, Matthys, aus Antwerpen, der ältere Bruder des Vorigen, gest. 1565,
malte Landschaften in Wasser- und Oelfarben mit historischer Staffage in italieni-
schem Style.
Cock oder Coeck, Pieter, siehe Koeck.
C0011, Xaverius de, geb. 1818 zu Gent , erlernte die Malerei bei F. de Braeke-
leer, widmete sich aber nicht dem historischen Fach, wie sein Lehrer, sondern malte
Landschaften mit Vieh, in denen er, wie seine Bilder, mit denen er die verschiedenen
Kunstausstellungen beschickt, beweisen, Tüchtiges leistet-.
Cockerell, C. 11., ein vielseitig gebildeter englischer Architekt, seit 1840 Professor
an der Kunstakademie zu London, Mitglied der Akademie von S. Lucca zu Rom, der
Akademien zu Paris und München, hat sich durch seine gelehrten Forschungen in
Italien und Griechenland einen weit verbreiteten Namen erworben. Als praktischer
Architekt scheint er aber, wie aus den nach seinen Plänen errichteten Bauten:
dem Bibliothek- und Museumsgebäude zu Cambridge, dem Taylor and Randolph-
Institut zu Oxford u. A. hervorgeht, weniger glücklich zu sein.
COOIBIS, 1101115 Bernard, Maler und Kupferstecher mit der Nadel und in Aquatinta,
geb. zu Mastricht 1740, gest. zu Lüttich 1817, erlernte die Malerei bei seinem Vater
Jan Baptist, der Hofmaler bei dem Fürstbischof von Lüttich war, besuchte Italien,
übte nach seiner Rückkehr in Mastricht, Nylnwogen, Dordrecht und Leyden seine
Kunst in Porträts und Kabinetstücken, im Geschmack von Mieris, Meßzu und
Schalken, legte sich dann auch auf die Kupferstecherkunst und betrieb dabei einen
Kunsthandel. Unter die besten seiner aus 103 Blättern bestehenden Kupferstich-
arbeiten, die entweder mit nebigem Monogramm oder mit den Anfangsbuchstaben
seines Namens bezeichnet sind gehören: das alte Weib mit der Eule , nach F. Hals,
und ein holländischer Herr, lesend und rauchend. Seine Schwester Maria. Lam-
bertina hat ebenfalls 25 Blätter geätzt. Ü
Cocxie, auch Coxcie, Goxis oder Cockisien geschrieben, Michel, geb.1497
zu Mecheln, gest. 1592 zu Antwerpen, war der Sohn eines Malers gleichen Namens,
erhielt auch den ersten Unterricht in der Malerei durch seinen Vater, ging aber her-
nach zu Bernh. van Orley in die Lehre und folgte diesem noch sehr jung nach
Italien, wo beide die WVerke Raphaels zu ihrem besonderen Studium machten.
Cocxie zeichnete und malte viel nach diesem Meister und wusste sich durch seine
Werke binnen Kurzem so auszuzeichnen, dass ihm in Rom selbst grössere. Arbeiten
übertragen wurden. Vasari lernte ihn ihm Jahr 1532 in jener Stadt kennen, wo
er bereits viele Frescobilder ausgeführt, vornehmlich aber zwei Kapellen inS. Maria
de Anima ausgemalt hatte. (Die Malereien in einer dieser Kapellen , Begebenheiten
aus dem Leben der h. Barbara darstellend, sind noch erhalten.) Nach seiner Rück-
kehr in die Heimath liess er sich in seiner Vaterstadt nieder, wurde hier 1539 in die
S. Lucas Brüderschaft aufgenommen und führte mit seiner Frau, die er in Italien
geheirathet, und seinen beiden Kindern ein glänzendes Leben. Von König Philipp II.
von Spanien Zu Seinem Hofmaler ernannt, malte er für denselben mehrere grössere
Gemälde, schlug aber alle Anerbietungen Franz I., der ihn an seinen Hof ziehen
Wßlltß, Wie Sßhorßel, entschieden aus. Nach dem Tode seiner Frau 1569 zum
zweiten Male YeYheiTP-theß. erreichte er glücklich, und bis an sein Lebensende mit
Seiner Kunst beschäftigt, ein hohes Alter. In seinem 95. Jahre fiel er zu Antwerpen,
wo er für den Magistrat der Stadt an einem grossen Bilde arbeitete, die Treppe
hinunter und starb an den Folgen dieses Falls,
In seinen früheren Bildern befolgte Cocxie noch ziemlich die alte iiandrische
Kunstweise, nach seiner Rückkehr aus Italien aber führte er mehr den römischen
Styl der Schüler Raphaels in seinen allgemeineren Typen ein, suchte denselben je-
doch hin und wieder selbst mit Altüandrischem, besonders in den tiefen landschaft-
lichen Perspektiven zu verbinden. Den frommen ernsten Sinn der älteren Schule der
van Eyck u. s.w. darf man in seinen Gemälden freilich nicht suchen, doch blieb
ihm ihr Gefühl für Anmuth treu, auch behielt er manche Eigenthümlichkeiten der
Anßrdnung und Gruppirung bei; dagegen glättete er die Härten und naiven Unregel-