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Clärisseau
Clott.
Vorstellung der Maschine zum Steinaufrichten (1677); die Vergötterung der Isis
u. s. w. Seine Blätter sind theils mit seinem vollständigen Namen, theils mit S. le
C. f. bezeichnet. Le Olerc hatte mehrere Söhne, die sich der Malerei widmeten.
Sebastien le Clerc, geb. 1677 zu Paris, gest. 1763, war ein Schüler von Bon
Boulogne und widmete sich der Historienmalerei. Das Louvre zu Paris besitzt ein
Bild von ihm: den Tod der Saphira, der Frau des Ananias. Jacques Sebastien
le Clerc, der jüngere Bruder des Vorigen wurde 1721 zum Professor der Perspek-
tive an der k. Akademie zu Paris ernannt, erhielt aber später eine Anstellung an
der Manufaktur der Gobelins.
Es gab noch mehrere Künstler, die den Namen le Clerc führten, die sich
aber alle zu keiner grossen Bedeutung erhoben.
Clerisseau, Charles Louis, ein geschickter architektonischer Zeichner, geb. 1721
zu Paris, gest. daselbst 1820, dem man einen Theil der Zeichnungen des Kaiser-
palastes zu Spalatro in Dalmatien (gest. v. Cunego und herausgegeben von Robert
Adams), Ansichten der römischen Alterthümer in Frankreich (herausgegeben 1778
in 42 Blättern in Folie) und anderer ant-iker Ruinen verdankt. Er malte auch hübsche
von An t. Z ucchi mit Figuren staflirte Aquarellen, grösstentheils Ruinen darstellend.
Clerck, I-Ienri de, aus Brüssel, war ein Schüler von Martin de Vos und blühte
um 1600. Eine Waldlandschaft von Alsloot, in der Gallerie des Belvedere zu
Wien ist vor ihm mit Figuren stallirt.
Clesinger, A. J., aus Besaneon, ein von seinen Landsleuten sehr gerühmter Bild-
hauer zu Paris, der sich seit 1843 zumeist mit Porträtbüsten beschäftigte, sich später
aber auch im Figurenfach versuchte und in den Jahren 1847 und 1848 durch die
Statuen einer von einer Schlange gestochenen Frau und einer Bacchantin sich mit
einem Male in die Reihe der allgemein genannten und beliebten Künstler stellte.
Seine Arbeiten sollen sich durch eine ausserordentlich weiche Behandlung des Mar-
mors auszeichnen , aber in der Auffassung und in den Formen durch Lüsternheit und
verführerischen Reiz eine wahre Herabwürdigung der Kunst sein, wie solche zur
Zeit des Regenten und Ludwig XV. nicht weiter gegangen. Eine von der Verwaltung
der schönen Künste zu Paris dem Künstler bestellte Pieta, die , von Clesinger seiner
Schwiegermutter, der Madame Georges Sand gewidmet, auf dem Pariser Salon von
1850-1851 erschien, wird als ein ganz verfehltes Werk getadelt. Sein im Auftrag
des Ministeriums für die grosse Vorhalle des französischen Schauspielhauses (1852)
ausgefülirtes Mannorstandbild der Tragödie entbehrt alles Adels und aller Strenge
der Aufassung und sinkt dadurch zu einer porträtartigen Darstellung herab, die trotz
dem ünstern Ausdruck des Kopfes, der schlangenumwundenen Linken und der den
Dolch zückenden Rechten , das schöne und charakteristische Bild einer Muse des
Trauerspiels keineswegs erreicht. Innerhalb dieser vom Künstler selbstgesteekten
Grenzen gebühren jedoch seinen Arbeiten, was den Geschmack der Anordnung und
die Gewandheit der Ausführung betrifft, alles Lob. Im Jahr 1852 erhielt Clesinger
den Auftrag, die von dem Grafen d'Orsay begonnene Statue Jeromes Buonapartes,
für das Versaillermuseum bestimmt, zu vollenden und im Jahr 1853 eine kolossale
Bronzestatue Franz des I. für den Hof des Louvre zu fertigen. Der Natur des Talente;
dieses Künstlers am meisten angemessen sind seine durch die weiche und kokette Behand-
lung des schönen Marmors besonders anziehenden Büsten, besonders seine weiblichen.
Gleve, siehe Cleef.
Ulillt, A, ein Landschaftsmaler der Gegenwart, der zu London lebt und dessen
Bilder sich besonders durch ihre schöne Wirkung empfehlen.
Clint, G., ein englischer Genre- und Porträtmaler, der zu Londgn lebt und sich
durch seine Bilder einen geachteten Namen erworben hat.
Glott, Baron von, ein als Thierbildner rühmlichst bekannter Bildhauer, Professor
an der k. Akademie der Künste zu S. Petersburg, nach dessen Modellen u. A. die
zwei kolossalen Bronzegruppen von Rossebändigern in Petersburg gegossen wurden,
welche, ein Geschenk des Kaisers von Russland an den König von Preussen, auf dem
Platz vor dem Museum zu Berlin aufgestellt worden.