Volltext: A - E (Bd. 1)

Cimerlini. 
331 
soll er es dann , unterstützt durch sein bedeutendes Talent und unter Zugrundlegung 
ileissiger Naturstudien, dahin gebracht haben, dass er seine Meister in Eriindnng, 
Anmuth, Zeichnung und Farbe weit übertroifen und Sowohl in seiner Vaterstadt als 
auswärts mit Bestellungen überhäuft werden. Er wurde nach Pisa und Assisi be- 
rufen und malte dort verschiedene Altargemälde und Wandbilder, durch deren Vor- 
treiflichkeit er seine Zeitgenossen in Erstaunen setzte. Nach Florenz zurückgekehrt, 
führte er im Klostergang von S. Spirito Begebenheiten aus der Geschichte Christi und 
für S. Maria Novella eine Altartafel, Maria. mit dem Kinde, von Engeln umgeben (das 
bereits erwähnte, noch daselbst befindliche Bild), aus, das , weil man bis dahin 
nichts Aehnliches oder Besseres gesehen, eine solche Bewunderung erregt haben soll, 
dass es nach seiner Vollendung unter festlichem Gepränge und grossem Jubel des 
Volkes vom Hause des Künstlers nach der Kirche gebracht worden sei. Wie hoch 
er von seinen Zeitgenossen anerkannt werden, geht auch aus dem bekannten Vers 
des Dante hervor: 
Credette Cimabue nella. pintura 
Teuer 10 campo, ed orn. hn. Giotto il grido, 
Si ehe la fama di colui e oscuraf 
Es meinte Cimabue vordem, im Malen  
Das Feld zu halten, doch jetzt preisst man. Giotto, 
Also, dass Jenes Ruf versinkt in Dunkel. 
Denn wenn auch die bedeutenden Leistungen Giotto's, seines grossen Schülers, 
seinen Ruhm nachher mehr in Schatten stellten , so war derselbe doch seiner Zeit ein 
ebenso verdienter als allgemeiner, wie ein Commentator Dante's beweist, der zu 
Giotto's Lebzeiten und nicht lange nach des Dichters Tod, um's Jahr 1334, schrieb, 
und zu obiger Stelle bemerkt: "Cimabue aus Florenz war zur Zeit des Autors (nämlich 
Dante's) ein vorzüglicher Maler, der mehr als irgend ein Mensch in der Kunst wusste, 
dabei aber so stolz und so leicht unwillig, dass wenn ihm Jemand einen Fehler an 
seiner Arbeit zeigte, oder er selbst einen gevrahrte, er ein solches YVerk sogleich 
zerstörte, 0b es auch noch so kostbar war." Vasari erzählt weiter, dass des Künstlers 
Bildniss untcr einer Reihe ausgezeichneter Männer und Frauen in dem Bilde der 
streitenden und triumphirenden Kirche von Symone aus Siena im Kapitel von S. 
Maria Novella angebracht sei. 
 Ausser den genannten Malereien werden dem Cimabue noch folgende zuge- 
schrieben: ein Bild der Mutter Gottes in der Kirche S. Croce, das früher für ein 
Werk des Giotto galt; ein h. Franciscus, umgeben von Scenen aus seinem Leben, 
in 20 Bilderchen voll Figuren, auf Goldgrund, ebendaselbst; ein Cruciiix, kolossal 
und wohlerhalten in einem Corridor derßelbßll Kirche; eine Madonna in einem Oval 
über dem Altar von S, Piero Scheraggio; eine Maria im Kapitel der Theresianer von 
S.Paolino; eine dessgleichen im Kloster Ognisanti; ein Cruciiix im Nonnenkloster 
von S, Jacopo di RiPoli, sämmtlich zu Florenz. Endlich in der Kapelle des Campo 
Santo zu Pisa: eine Madonna mit dem Kinde. Die dem Cimabue im Louvre zu Paris 
zugeschriebene Maria mit dem Kindß, Rllfjeder Seite von drei Engeln umgeben, in 
kolossaler Grösse, ein Bild , das in der Hauptdisposition Aehnlichkeit mit dem Bilde 
in S.Maria Novella zu Florenz hat, "wehte (nach Waagen, Kunstwerke und Künstler 
in Paris) eher ein in der Composition 110611 vom Meister abhängiges Bild des Giotto 
Sein. Auch die Pinakothek zu München glaubt ein Brustbild der Maria mit gefalteten 
Händen von Cimabue zu besitzen. 
lnllßfßtllf- Vßißri, Leben der ausgezeißlllleiäiell Maler, Bildhauer und Baumeister.  Lunzi, Ge- 
schichte der Malerei in Italien.  Fiorillo, Geschichte der Malerei in Italien.  Rumchr. Italie- 
nische Forschlmgen-  Speth, Die Kunst 111 willen-  Förster, Beiträge zur neueren Kunstge- 
schichte.  Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei.  Burekliardt, Der Cicerone. 
Klllllßfwllflie- RlePenhausen, Geschichte der Malerei.  Seroux d'Agincourt, Histoire de YArt 
pur les monuments.  
Cimerlini, Giovanni Paolo, ein Maler und Kupferätzer, der um 1568 zu Verona. 
blühte, von dem wir aber nur zwe-i Blätter: eine reiche Landschaft mit dem grossen 
Christoph und ein allegorisches Blatt: den Tod, als Vogelsteller, der die Sterblichen 
in sein Netz lockt, kennen. 
Ln divina. Gomedia. 
Purgatorio, 
Canto XI.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.