Cimerlini.
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soll er es dann , unterstützt durch sein bedeutendes Talent und unter Zugrundlegung
ileissiger Naturstudien, dahin gebracht haben, dass er seine Meister in Eriindnng,
Anmuth, Zeichnung und Farbe weit übertroifen und Sowohl in seiner Vaterstadt als
auswärts mit Bestellungen überhäuft werden. Er wurde nach Pisa und Assisi be-
rufen und malte dort verschiedene Altargemälde und Wandbilder, durch deren Vor-
treiflichkeit er seine Zeitgenossen in Erstaunen setzte. Nach Florenz zurückgekehrt,
führte er im Klostergang von S. Spirito Begebenheiten aus der Geschichte Christi und
für S. Maria Novella eine Altartafel, Maria. mit dem Kinde, von Engeln umgeben (das
bereits erwähnte, noch daselbst befindliche Bild), aus, das , weil man bis dahin
nichts Aehnliches oder Besseres gesehen, eine solche Bewunderung erregt haben soll,
dass es nach seiner Vollendung unter festlichem Gepränge und grossem Jubel des
Volkes vom Hause des Künstlers nach der Kirche gebracht worden sei. Wie hoch
er von seinen Zeitgenossen anerkannt werden, geht auch aus dem bekannten Vers
des Dante hervor:
Credette Cimabue nella. pintura
Teuer 10 campo, ed orn. hn. Giotto il grido,
Si ehe la fama di colui e oscuraf
Es meinte Cimabue vordem, im Malen
Das Feld zu halten, doch jetzt preisst man. Giotto,
Also, dass Jenes Ruf versinkt in Dunkel.
Denn wenn auch die bedeutenden Leistungen Giotto's, seines grossen Schülers,
seinen Ruhm nachher mehr in Schatten stellten , so war derselbe doch seiner Zeit ein
ebenso verdienter als allgemeiner, wie ein Commentator Dante's beweist, der zu
Giotto's Lebzeiten und nicht lange nach des Dichters Tod, um's Jahr 1334, schrieb,
und zu obiger Stelle bemerkt: "Cimabue aus Florenz war zur Zeit des Autors (nämlich
Dante's) ein vorzüglicher Maler, der mehr als irgend ein Mensch in der Kunst wusste,
dabei aber so stolz und so leicht unwillig, dass wenn ihm Jemand einen Fehler an
seiner Arbeit zeigte, oder er selbst einen gevrahrte, er ein solches YVerk sogleich
zerstörte, 0b es auch noch so kostbar war." Vasari erzählt weiter, dass des Künstlers
Bildniss untcr einer Reihe ausgezeichneter Männer und Frauen in dem Bilde der
streitenden und triumphirenden Kirche von Symone aus Siena im Kapitel von S.
Maria Novella angebracht sei.
Ausser den genannten Malereien werden dem Cimabue noch folgende zuge-
schrieben: ein Bild der Mutter Gottes in der Kirche S. Croce, das früher für ein
Werk des Giotto galt; ein h. Franciscus, umgeben von Scenen aus seinem Leben,
in 20 Bilderchen voll Figuren, auf Goldgrund, ebendaselbst; ein Cruciiix, kolossal
und wohlerhalten in einem Corridor derßelbßll Kirche; eine Madonna in einem Oval
über dem Altar von S, Piero Scheraggio; eine Maria im Kapitel der Theresianer von
S.Paolino; eine dessgleichen im Kloster Ognisanti; ein Cruciiix im Nonnenkloster
von S, Jacopo di RiPoli, sämmtlich zu Florenz. Endlich in der Kapelle des Campo
Santo zu Pisa: eine Madonna mit dem Kinde. Die dem Cimabue im Louvre zu Paris
zugeschriebene Maria mit dem Kindß, Rllfjeder Seite von drei Engeln umgeben, in
kolossaler Grösse, ein Bild , das in der Hauptdisposition Aehnlichkeit mit dem Bilde
in S.Maria Novella zu Florenz hat, "wehte (nach Waagen, Kunstwerke und Künstler
in Paris) eher ein in der Composition 110611 vom Meister abhängiges Bild des Giotto
Sein. Auch die Pinakothek zu München glaubt ein Brustbild der Maria mit gefalteten
Händen von Cimabue zu besitzen.
lnllßfßtllf- Vßißri, Leben der ausgezeißlllleiäiell Maler, Bildhauer und Baumeister. Lunzi, Ge-
schichte der Malerei in Italien. Fiorillo, Geschichte der Malerei in Italien. Rumchr. Italie-
nische Forschlmgen- Speth, Die Kunst 111 willen- Förster, Beiträge zur neueren Kunstge-
schichte. Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei. Burekliardt, Der Cicerone.
Klllllßfwllflie- RlePenhausen, Geschichte der Malerei. Seroux d'Agincourt, Histoire de YArt
pur les monuments.
Cimerlini, Giovanni Paolo, ein Maler und Kupferätzer, der um 1568 zu Verona.
blühte, von dem wir aber nur zwe-i Blätter: eine reiche Landschaft mit dem grossen
Christoph und ein allegorisches Blatt: den Tod, als Vogelsteller, der die Sterblichen
in sein Netz lockt, kennen.
Ln divina. Gomedia.
Purgatorio,
Canto XI.