Volltext: A - E (Bd. 1)

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Chollet 
Christensen. 
wiecky unerreicht. -Er ist darin in Deutschland der Stifter einer neuen Manier ge- 
worden, in welcher er moderne Figuren mit einer Wahrheit der Physiognomie , einer 
Lebhaftigkeit des Ausdrucks und einer Richtigkeit der Umrisse darstellte, die bis 
dahin mit der Kleinheit der Bilder nicht vereinbar schien. 
Von seinen Oelgemälden sieht man im Museum zu Berlin: das Blindekuhspiel 
und den Hahnenschlag (beide mit der Jahrsz. 1768), zwei Bilder von höchst leichtem 
und geistreichem Vortrag und hellem, sonnigem Silberton der Farbe. Das vollstän- 
dige Werk seiner Kupferstiche besteht aus 2012 Blätter, darunter 42 Doubletten. 
Unter die schönsten und interessantesten derselben zählt man: Calas nimmt Abschied 
von seiner Gattin (1767, in den dritten Abdrücken: 1768); Friedrich der Grosse vom 
Frieden begleitet (das seltenste Blatt des Meisters); der König Friedrich II. von 
Preussen und der Kronprinz besehen die Truppen zu Potsdam (1777); 16 Blätter zu 
Bunkels Leben ; 12 Bl.: Fortgang der Tugend und des Lasters, zum Göttinger Kalen- 
der von 17 78; Wilhelm Tell; Ziethen sitzend vor seinem König im Parolesaal; Ziethen 
schlummernd an der Tafel Friedrichs 11.; Cabinet d'un peintre , die Familie des Mei- 
sters, wie er sie zeichnet (1771).  Chodowiecky bezeichnete seine Blätter mit DC, 
oder Dchki. 'Ausser derartigen einzelnen Blätter hat er unter den bedeutenderen 
literarischen Erzeugnissen seiner Zeit: Minna von Barnhelm, den Don Quixote, den 
Landprediger von Wakeüeld, GellerUs Fabeln, den Gil Bias, Voltaire's Schriften, 
Schillers Räuber, York's empfindsame Reise, einige Dramen von Shakespeare u.s.w. 
mit trelflichen Compositionen, die er selbst gestochen, geschmückt. 
Literatur. Jacoby, Verzeichniss sämmtlicher Kupferstiche von Chodowiecky, Berlin 1814. Berichtigt 
und vervollständigt von T. F. Link im Kunstblatt, Jahrg. 1838, Nr. 41-42, und Jahrg. 185i, Nr. 35-37.  
MeuseYs Miscellaneen, Heft V-IX, woselbst seine Lebensgeschichte. 
Clmllet, ein tüchtiger Kupferstecher zu Paris, der in Berwids Schule ging und 
sich durch mehrere vorzügliche Kupferstiche, wie z.B. L'Orphelin, nach Röhn(l822); 
J'ai perdu, nach Dems. (1824); La demande du mariage, nach Geirnaert (1837); 
Gallilaei im Gefängnisse der Inquisition, nach Laurent (1827), einen geachteten 
Namen erworben. 
Chopin, I-Ienri, ein bekannter Historien- und Genremaler, der 1805 zu Lübeck 
geboren wurde, in der Schule des Baron Gros zu Paris sich zum Maler aus- 
bildete und Werke schuf, die ihm einen geachteten Namen verschafften. Seine 
historischen Bilder, deren Stoff er der poetischen Nationalliteratur verschiedener 
Länder oder dem alten Testamente entnahm, sind reinlich und geschickt ausgeführt, 
allein ohne tieferen Gedankengehalt, wie mehrere Scenen aus Paul und Virginie, aus 
dem Don Quixote u.s.w. zeigen. Sein grosses Bild: das Urtheil Salomonis, ist sogar 
eine Profanation der Geschichte. Seine eleganten Genrebilder sprechen dagegen durch 
Nettigkeit und Lieblichkeit, zum Theil auch durch ergreifenden Ausdruck, wie in 
seinem "Blätterfall", einer Elegie auf einen an der Auszehrung unter welkern Laub 
hinschwindenden Jüngling, sehr an, und ebenso zart und fein sind seine Wandgemälde 
im Hötel de Ville zu Paris, Amoretten , welche auf Bären, Löwen und Tigern reiten, 
zwischen Blumen und Pilanzenwixxdungen arabeskenartig angebracht. 
Chrieger, Christoph, ein geschickter Formschneider, von dem man u.A_ ein schönes 
grosses Blatt: das Seetreifen bei Lepanto, Welches 1572 zuVenedig herauskam, kennt. 
Christ, Johannes Franciscus, der Vater, geb. zu Nymwegen 1790, ein Schuh, 
von J. van Eynden, und Pieter CRSPGI, der Sohn, geb. 1822 ebendaselbst, der 
Schüler seines Vaters, malen Landschaften und Städteansichtexl, die gerühmt werden. 
Christen, Joseph, ein Bildhauer, geb. zu Buechs in Unterwalden 1769, zeigte schon 
in seiner Jugend ein bedeutendes Talent für die Kunst, wodurch er die Aufmerksam- 
keit einiger Kunstkenner auf sich lenkte, die ihm 1788 durch einige wohlwollende 
Landsleute Unterstützung zu einer Reise nach Rom verschaiften, woselbst er sich 
weiter ausbildete. Später lebte er mehrere Jahre in München und nachher in Aal-au, 
Von ihm sind neben andern mehrere treffliche Büsten ausgezeichneter Schweizer, z.B. 
die des Generals de la Harpe, Salomon Gessner, Hans von Hallwyl, Escher, Pestalozzi. 
Ohristensen, (L, ein ausgezeichneter Medailleur, geb. zu Kopenhagen im Jahre
	        
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