Volltext: A - E (Bd. 1)

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Chalgrin 
Champaigne, Jean Baptiste. 
Chalgrin, Jean Francois Therese, Baumeister in Paris, gest. 1810 als kaiser- 
licher Baumeister, baute unter Anderem 1769 die Kirche S. Philipp du Roule, die 
prächtige Treppe in Luxembourg; sein Hauptwerk ist aber der nach seinen Plänen 
im Jahr 1806 begonnene Triumphbogen de l'Etoile, dessen Vollendung er jedoch 
nicht mehr erlebte.  
Challe, Michelangelo, geb. zu Paris 1718, gest. 1778, ein Schüler von F. B oucher, 
malt-e in Oel und in Fresco, und stach auch einige Blätter, worunter: ein badendes 
Mädchen am Bache, von Bäumen umgeben (1741) das beste ist. 
Ohalon, Alfred Edwin, aus Genf, ein jetzt lebender Genre- und Porträtmaler in 
London, der insbesondere wegen seiner Bildnisse einen ausgezeichneten Ruf geniesst. 
Er weiss aberauch in denselben durch die geschmackvolle Anordnung, eine gewisse 
Leichtigkeit und Eleganz der Auifassung, eine zarte Harmonie in der im Ganzen sehr 
matten und gebrochenen Färbung sein Publikum zu bezaubern und die oft schwache 
Zeichnung, die Oberilächlichkeit und Geziertheit mancher Stellungen vergessen zu 
machen. Unter seinen Porträts werden am meisten gerühmt: die der Königin Viktoria 
von England (gest. in Mezzotinto von Cousins), deren Hofmaler Chalon ist, der Her- 
zogin ron Sutherland und mehrere anderer hocharistokratiseher Damen. Zu seinen 
besten Genrebildern, in denen er meistens Gegenstände aus dem Conversationsleben 
behandelt, gehört: der Pantoffel, ein Bild des Spiels einer fröhlichen Jugend, an- 
sprechend durch interessante Andeutungen, doch nicht frei von einer gewissen Ziere- 
re_i und von bunter Färbung. Chalon hat auch einige Historienbilder gemalt, von 
denen man namentlich: John Knox, der den Hofdamen der Königin Maria wegen ihres 
leichtfertigen Lebens Vorwürfe macht, und einen Ecce homo in Lebensgrösse namhaft 
macht, aber nicht besonders rühmt. Im Jahr 1845 wurde er mit anderen französi- 
schen Künstlern nach YVashing-ton berufen, den dortigen Congresssaal mit Wand- 
gemälden zu schmücken. 
Chalon, Christina, geb. zu Amsterdam 1'748, gest. zu Leyden 1808, erlernte die 
Malerei bei Sara Troost und Ploos von Amstel, führte auch mehrere hübsche 
Guouachegemälde aus, legte sich aber mehr auf die Aetzkunst, in der sie grosse Ge- 
schicklichkeit erreichte. Man kennt von ihr im Ganzen 32 Blätter, meistentheils im 
Geschmack O stad e's , unter denen als die vorziiglichsten bezeichnet werden: dasalnnerc 
eines Zimmers, in welchem drei Bauern, Mädchen und Frauen sind (von der Künstlerin 
schon in ihrem 9. Jahr gefertigt); eine Frau führt zwei Kinder in die Schule; eine 
alte Frau liebkost einen jungen Bauern. lhre Blätter sind mit Chrß Cha., Chr" Chal.  
bezeichnet; einige tragen auch das nebenstehende Monogramm. . 
Chambars, Thomas, ein geschickt-er englischer Kupferstecher, der 1724 geboren 
wurde und um 1'750 zu London lebte. Er stach die Bildnisse für mehrere Bücher, 
namentlich aber ist er bekannt durch die schönen Blätter: Fornarina, nach Raphaels 
Gemälde in der Gallerie zu Blenheim (1765); Helena Formans, zweite Frau von 
Rubens, nach van Dyck, und den Tod des Marschall Turenne. 
Chambers, William, ein Baumeister, gebürtig aus Schweden, gest. zu London 
1796, kam 111 fYühßr Jugend nach England und reiste in seinem 18. Jahr als Super- 
cargo auf einem Schiff der sehwedisch-ostindischen Compagnie nach China, wo er die 
Architektur und Gartenkunst der Chinesen kennen lernte und studirte. Nach seiner 
Rückkehr widmete er sich der Baukunst, und es wurde ihm bald vielfache Gelegen- 
heit gegeben, die in jenem Lande gemachten Studien in den Gärten von London 
und dessen Umgebung praktisch anzuwenden. Das schönste Gebäude aber, das 61' 
ausgeführt, ein TVerk grossen Ruhmes würdig, ist der prachtvolle Palast Sommer- 
sethouse in London.  Er gab auch einige Schriften über seine in chinesischem. 
Geschmack errichteten Gebäude und Gartenanlagen und die orientalische Garten- 
kunst heraus. 
Ohampaigne, Jean Baptiste, der Neife des Folgenden, geb. zu Brüssel 1645, gest. 
1693 als Professor der Akademie zuParis, genoss den Unterricht Seines Oheims und 
ahmte diesen auch in seinen Bildern nach, erreichte ihn jedoch bei WVeitern nicht. 
Dennoch werden Gemälde von ihm mit denen deS Ph. de Ch ampaigne verwechselt,
	        
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