Cesati
Cespedes.
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erschienene italienische Uebersetzung der zehn Bücher des Vitruv's heraus, zu denen
er die architektonischen Zeichnungen lieferte, welche im Stich herauskamen. Auch
andere Zeichnungen, die in Metall für Bücher geschnitten wurden, verfertigte er.
Zwei seiner reichsten Compositionen sind die Darstellungen des goldenen Zeitalters
und, die Gemeinschaft der Auserwählten Christi. Der Marchese Poleni hat sein Leben
beschrieben.
Cesati, Alessandro, genannt il Greeo, ein ausgezeichneter Edelsteinselmeider und
Medailleur aus dem Mailändischcn, welcher um 1550 blühte. Für eine seiner besten
Arbeiten, für ein lilleisterwerk des ganzen Kunstzweigs gilt die Medaille auf Papst
Paul lII., die auf ihrer Rückseite den Hohepriester von Jerusalem, v_or dem Alexander
der Grosse sich beugt, darstellt. Man hat von ihm auch eine Medaille auf Heinrich II.
von Frankreich und die Bildnisse verschiedener Kardinäle und Fürsten. Sehr selten
und kostbar sind ferner die von diesem Meister gefertigten Gemmen, besonders der
Cameo des Phokion.
Oesena, Pellegrino von, ein Niellenarbeiter des 15.Jahrhunderts, der sich den
Andr. Mantegna zum Vorbild genommen, und dessen Arbeiten sich durch die Fein-
heit des Gefühls in den Köpfen, wie in der Zeichnung, und die meisterhafte, höchst
fleissige Ausführung vortheilhaft bemerkbar machen. Einige Niellodrucke von ihm:
eine Auferstehung Christi, Mars und Venus auf einem Löwengespann, befinden sich in
dem Kupferstichkabinet des Louvre zu Paris. Ebendaselbst sieht man eine Nielloplatte
von ihm: Maria auf dem Throne, von Heiligen verehrt, eine Arbeit von grosserSchönheit.
Cesi, Bartclomeo, geb. 1556, gest. 1629, Maler aus Bologna, erlernte die Kunst
bei F. Bezzi, genannt Nosadella, wählte sich aber später den Tibaldi zum Vor-
bild. Seine YVerke bilden mitten in dem Manierismus, der seiner Zeit in der Kunst
eingerissen hatte, eine erfeuliche Erscheinung durch das liebendediingehen auf die
Vorbilder der Natur, das sich in ihnen bemerkbar macht. Er bahnte den Caracci
den SVeg, seinen Bildern verdankt- Guido Reni die erste Anregung zur Ausbildung
seiner artigen und lieblichen Manier, von ihm lernte Tiarini die TVandmalerei. Die
Kirchen und Paläste seiner Vaterstadt, von Ferrara, Florenz und Siena verwahren
noch manche Bilder von ihm.
CGSiO, C3110, Historienmaler und Kupferätzer, geb. zu Androdoco 1625, gest. zu
Rieti 1686, war ein Schiller des Pietro da Cortona. Zu seinen besten Blättern
gehören; der h. Andreas, nach Guido Reni; 41 Blätter die Farnesische Gallerie,
nach Ann. Caracci.
CespedesfPablo de, in Rom Cedaspe genannt, geb. zu Cordoval53S, gest. 1608,
legte sich in früher Jugend auf die Wissenschaften, folgte aber später seiner Neigung
zur Kunst und begab sich zu seiner weiteren Ausbildung nach Rom, wo er die
Bilder Michelangelo's und Raphael? Süldiüß, für ein gefälliges Colorit F.
Zuccaro zum Muster nahm, und Werke schuf, die zu schönen Hoffnungen berech-
tigten. Als ihm aber die erledigte Stelle eines Bischofs an der Kathedralkirche von
Cßrdovß angetragen wurde, verliess er Rom und begab sich 1577 dorthin. Trotzdem, dass
er sich daselbst mit mannigfachen gelehrten Untersuchungen befassen musste, malte
er doch eine Menge Bilder, die sich durch die mit einer gewissen Eleganz verbundene
Grossartigkeit der Zeichnung, Kenntniss der Anatomie, Wahrheit des Ausdrucks,
eßektvolles Helldunkel und brillantes Colorit auszeichnen. In der Kapelle des Ka-
pitels 1181" Kathedrale zu Sevilla sieht man von ihm vier allegorische Figuren von
Tugenden in der raphaefschen YVeise meisterhaft al Fresco gemalt. Cespedes war ein
Mann von vielseitiger Bildung, Architekt, Bildhauer, Maler, Dichter und Kunst-
schriftsteller. Man besitzt von ihm unter Anderem noch eine Vergleichung der Sculp-
1'111? und MßlßTei der Alten und Neuern, eine Abhandlung über die Alt-erthümer der
Kathedrale von Cordova, einen Traktat über die Perspektive, eine Abhandlung über
den TemPel des 511101110 u. s. w. In Cordova gründete er eine Kunstschule in italieni-
scher Richtung.
Liioratur .B e rmude z , Diccionario historico de los mas illustres professores de las bellas artes in Espana.
Fionllo, Geschichte der Zeißhllendgn Künste in Spanien.