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Cerva
Cesariano.
und in Mailand viele Kirchen- und historische Gemälde, von denen Diejenigen, welche
Sein Lehrer übermalte, sehr gesucht sind.
Cerva, 610V. Batista della, geb. um 1500, war ein Schüler des Gaudenzio
Ferrari und der Lehrer des Giov. Paolo Lomazzo.
Cesar, JOSBph, ein tüchtiger, der Gegenwart angehöriger Graveur und Stempel-
schneider zu Wien, dessen Denkmünzen sehr gerühmt werden. Zu seinen neuesten
Arbeiten gehört der von ihm nach einer Zeichnung des Architekten van der Niill
modellirte Schild, iwelchen die östreichische Armee dem Adjutanten des Kaisers
von Oesterreich, Grafen O'Donnel, als Zeichen der Anerkennung zum Geschenke
überreichte.
Cesare da Sesto, siehe Sesto.
Cesari, Alessandro, siehe Cesati.
Cesari, Giuseppe, genannt il Cavalier d'Arpino, auch Josepin, geb. 1560 zu
Rom, gest. 1640 ebendaselbst, der Sohn eines mittelmässigen Malers, zeigte bereits
in früher Jugend grosses Talent für die Kunst, und bildete sich, nachdem ihn der
Vater in den ersten Grundsätzen derselben unterrichtet hatte, nach Raphael Motta.
und Cristofano Roncalli. Er schmückte schon in seinem ]3.Jahre die Fagade
eines Hauses mit Malereien, die, in Anbetracht seines Alters, Erstaunen erregten und
führte später gemeinschaftlich mit Giacomo Rocca, einem Schüler von Daniele
da. Volterra, mehrere Gemälde nach Zeichnungen von Michelangelo, welche
jener von seinem Lehrer erhalten hatte, aus, wodurch er sich bekannt machte und
sich binnen kurzer Zeit einen Namen erwarb. Durch den Dominikaner Fra Ign.
Danti, der die Oberaufsicht über die Arbeiten im Vatikan führte, Papst Gregor XIII.
empfohlen, wurde er von dem letzteren unter den Malern angestellt, die für den päpst-
lichen Stuhl beschäftigt waren. Ein Altarbild für S. Trinita de monti erhöhte seinen
bereits anerkannten Ruf, von allen Seiten erhielt er Bestellungen und selbst in's Aus-
land wurde er berufen. Der Kardinal Aldobrandini nahm ihn 1600, als Heinrich IV.
sich mit Maria von Medici vermählte, nach Frankreich mit, wo er vom König mit dem
Orden des heil. Michael dekorirt wurde. Später malte er Vieles zu Neapel u. s.w.
und fertigte ausserdem für verschiedene andere Städte Altargemälde oder sonstige
Bilder. Sein grösstes Werk in Rom sind die Fresken im grossen Saal der Conser-
vatoren, Scenen aus der römischen. Geschichte darstellend, an denen er 40 Jahre
gearbeitet haben soll. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts, in Welche Zeit seine Haupt-
thätigkeit fallt, galt er für den grössten Maler Ronfs. Er genoss die Gunst von
zehn Päpsten, deren einer, Clemens VIIL, ihn zum Ritter des Christusordens ernannt
hatte und beherrschte mit seiner Schule und seinen Gönnern die ganze damalige
Geschmacksrichtung in Rom, bis durch Annibale Caracci und Michelangelo
Caravaggio eine gesunde Reaktion gegen die manieristische Verderbniss, in der
er und seine Zeit in der Kunst befangen waren, eintrat.
Cesari besass viel natürliches Talent, er hatte eine lebendige Einbildungskraft,
componirte mit vielem Geschick und besass eine tüchtige heitere Färbung. In seinen
Bildern zeigt sich wenigstens noch eine gewisse Mässigung der trostlosen Manier
seiner Zeit, allein nur selten macht in ihnen einer gewissen seelenlosen allge-
meinen Schönheit und Eleganz eine edlere Wärme Platz. Er führte eine ungeheure
Menge von Gemälden aus, die in den verschiedenen europäischen Sammlungen an-
zutreffen sind. Die meisten findet man aber in ltalien. Zu seinen besseren gehören
hier namentlich die Deckenfresken im Chor von S. Silvestro a monte Cavallo, die
Bilder in S. PFßSSßde, 5- lllßria maggiore zu Rom u. s.w. Cesari lieferte auch diemrm
Cartons zu den Mosaiken der Kuppel der Peterskirche.
Cesari, Bernardino, Bruder und Schüler des Folgenden, ahmte die Zeichnungen
des Michelangelo nach und half seinem Bruder bei der Ausführung Seiner Bilder.
Er starb jung unter dem Pontificat Paul V.
Cesariano, Cesari, Architekt und Miniaturmaler zu Mailand, geb. daselbst 1483,
gest. 1542, erlernte" die Architektur bei Bramante, die Malerei bei Leonardo da
Vinci. Er vollendete das Innere des Mailänder-Doms und gab eine 1521 zu Mailand