Cavazzuola. Caxes.
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maler, der sich nach Mengs und Battoni bildete und manche geschätzte Bilder für
Kirchen und Privaten ausführte. Die Gallerie des Belvedere in Wien besitzt von ihm
eine Charitas.
Cavazzuola oder Cavazola, siehe Morando.
Cavedone, Jacopo, Maler aus Sassuolo, im Modenesischen, geb. 1577, gest. 1660,
soll den ersten [lntenicht in der Kunst bei seinem Vater. einem mittelmässigen Maler,
empfangen und sich hierauf unter Passarotti, Baldi und den Caracci weiter ge-
bildet haben. Mit Guido machte er eine Reise nach Venedig, woselbst er besonders
Tiziaifs Werke copirte, und von da nach Rom. Nach seiner Rückkehr in's Vater-
land liess er sich in Bologna. nieder, wo er eine grosse Menge NVerke ausfiihrte. In
seinem Alter verfolgte ihn alles mögliche häusliche Unglück, so dass er in der
grössten Armuth, als Bettler in seinem 83.Jahre, in einem Stulle starb. Seine
Bilder, besonders diejenigen aus seiner frühern Zeit, zeichnen sich durch den Ge-
schmack und die Leichtigkeit, die in seinen Compositionen herrscht, die richtige
Zeichnung, das warme und kräftige Colorit und den pastosen Farbenauftrag aus.
Eine grosse Anzahl davon sieht man zu Bologna, z. B. in S. Mibhele in Bosco: eine
h. Cäcilie , welche mehrere Märtyrer begräbt; ein Martyrium des Tihurzius und
Valerinus; Roger vor S. Benedikt und den Tod des h. Benedikt; in der Pinakothek:
einen h. Rochus. Das Louvre in Paris besitzt von ihm eine h. Cäcilie, vor einer
Orgel sitzend; die Wiener-Gallerie einen h. Sebastian, an einen Baum gebunden und
von einem Pfeil durchbohrt; einen von Engeln betrauerten Leichnam Christi und ein
kleineres Bild, denselben Gegenstand behandelnd.
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch sein Porträt im Stich.
Cavelier, Pierre Jules, ein tredlicher derzeit zu Paris lebender Bildhauer, bildete
sich bei David und Delaroche in der Kunst aus, erhielt 1839 von der Akademie
zu Paris den ersten Preis in der Sculptur und 1849 für seine Penelope, eine schöne
Marmorstatue (vom Herzog von Lugnes für das Schloss Dampierre angekauft) den
grossen Ehrenpreis, eine Nationalbelohnung, bestehend in einer Jahresrente von 4000
Franken, welche dem Beliehenen so lange verbleibt, bis das schönere Werk eines
Anderen ihm die Palme raubte. Unter seinen weiteren Arbeiten sind zu nennerf :
die reizende Bronzestatue eines antiken WVettläuii-zrs; eine 1852 auf der Pariser Kunst-
ausstellung bewunderte weibliche Marmorbüste (wahrscheinlich die Gemahlin des
Künstlers), ausgezeichnet durch wunderbare Feinheit der Modellirung, höchste Natur-
Wahrheit und Unbefangenheit des Ausdrucks; ferner eine Marmorstatue, die WVahr-
heit darstellend. Cavelier fertigt auch kleinere Gegenstände der Kunst. S0 rührt
unter Anderem das Modell zu dem Ehrendegen Cavaignads von ihm her.
Cavino, Giovanni, geb. zu Padua1499, gest. 1570, ein ausgezeichneter Medailleur,
der in der Nachahmung alter Münzen besonders geschickt War, und von dem unter
anderen von ihm ausgeführten Arbeiten namentlich die in Padua geprägten, unter dem
Namen Paduaner-Münzen bekannten Copien antiker, die lange Zeit für ächte galten.
C3265, Eugenio, Maler, gebt zu Madrid 1577, gest. 1642, erlernte die Malerei bei
seinem Vater Patrizio, welcher, aus Arezzo gebiirtig, 1567 nach Spanien kam und
mit Roniulo Cincinnato in der Gallerie der Königin und in Pardo malte. Sein
rasch entwickeltes Talent erwarb ihm S0 Viel Ansehen, dass ihm Philipp III. den Auf-
trag gab, gemeinschaftlich mit seinem Vater den Audienzsaal des Königs im Palaste
del Pardo mit Stuccaturen und Frescomalereieil zu schmücken, eine Arbeit, welcher
er sich zur vollsten Zufriedenheit, des Königs unterzog, so dass dieser ihn dafür 1612
zum Hofmaler ernannte. Hierauf malte er für den Hauptaltar der Kirche de la
Merced zu Madrid ein grosses Altarblatt und führte mit Vinzenzio Carducho im
Jahr 1615 verschiedene Gemälde für die Kathedrale zu Toledo und andere Bilder für
Glladeloulbe aus. Das Madrider-Museuui enthält von ihm ein grosses historisches Bild,
die englische Landung zu Cadix 1625 , und eine kleine Madonna von Engeln bedient.
Seine Bilder Sind Wegen der Richtigkeit der Zeichnung und des Ausdrucks, der Be-'