Castillo , Juan del Catel, Franz.
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Malereien , Altarbildern, Porträts u. s. w. Von ihm sind auch eine grosse Anzahl der
Zeichnungen zur Prachtausgabe des Don Quixote. Zu seinen besten Radirungen ge-
hört: die Flucht nach Aegypten, nach L. Giordano.
Castillo, Juan del, geb. zu Sevilla im Jahr 1584, gest. zu Cadiz 1640, ein Bruder
des Agustin, arbeitete viel für Kirchen, hat sich aber namentlich dadurch einen
Namen erworben, dass er der Lehrer von Alonso Cano, B. E. Murillo und Pedro
de Moya, der drei grössten Maler Andalusiens wurde.
Castillo y Saavedra, AntOIIiO (181, der Sohn des Agustin, geb. zu Cordova 1603,
gest. 1667, erlangte noch einen grösseren Ruf als sein Vater. Namentlich war er
im Pcrträtfach ausgezeichnet, und er stand darin in solchem Ruf, dass jedes Haus zu
Cordova es sich zur Ehre schätzte, einige Werke seiner Hand zu besitzen. Die Kirchen
seiner Vaterstadt bewahren noch viele schätzbare Gemälde von ihm.
Castro, Juan Sanchez de, der Gründer jener Schule von Sevilla, welche die Rich-
tung der van Eyckschen Schule weiter verbreitete. Erhalten hat sich indessen
von seinen WVerken nichts, ausser einem kolossalen h. Christoph vom Jahr 1484, in
der Kirche S. Julian zu Sevilla, wenn man eine im Jahr 1775 ganz überarbeitete
Malerei so nennen darf, an welchem die allgemeine Eyck'sche Darstellungsweise noch
erkennbar ist.
Gataneo, Danese, ein Bildhauer von Carrara, gest. zu Padua1573, war ein Schüler
von Jac. Sausovino, mit dem er mehrere Werke gemeinschaftlich ausführte. Er
arbeitete viel zu Venedig für Kirchen und die Bibliothek von S. Marco, zu Verona
und Padua und folgte ganz der Kunstrichtung seines Lehrers, wie man in seinen
besten Arbeiten, z.B. an dem schönen von E.Fregoso gestifteten Altar in S. Anastasia
zu Verona sehen kann. Weniger erfreulich ist freilich das schon mehr manierirte
Grabmal des L. Loredan in S. Giovanni e Paolo zu Venedig (um 1572). Cataneo
fertigte ferner viele treifliche Büsten. In der Kirche S. Antonio zu Padua sieht man
die des Feldherrn Alessandro Contarini an dessen Grabmal. Er widmete sich auch
der Dichtkunst; es erschien von ihm ein Gedicht im Druck, das den Titel: Gli Amori
del Marfisi führt und von Tasse sehr geschätzt wurde.
Catel, Franz, Professor und Mitglied der k. Akademie der Künste zu Berlin, geb.
1778 daselbst, ein höchst Vielseitig gebildeter Künstler, der seine künstlerische
Laufbahn mit Zeichnungen für Taschenbücher, unter denen 10 Blätter zu Göthe's
Hermann und Dorothea für die Ausgabe vom Jahr 1799 rühmend genannt wurden,
begann, sich hierauf später auch mit getuschten Zeichnungen und Aquarellen, in
denen er allmählig eine grosse Fertigkeit erreichte, beschäftigte und sodann 1806
ein grösscres Bild in Wasserfarben, die Ermordung des, Nikolaus von Bernau dar-
stellend, der 1323 die Berliner Bürger zum Abfall von Herzog Ludwig von Baiern,
ihrem damaligen Landesherrn, verleitet hatte, vollendete. Im Jahr 1807 begab sich
Catel, nachdem er einige Zeit in der Schweiz thätig gewesen, mit seinem Brudgr nach
Paris und lag nun von dieser Zeit an auch eifrig der Praxis der Oelmalerei ob. Später
bereiste er Italien- und langte im Jahr 1812 zu Rom an, wo im Kreise von Koch,
QVeTbßßk, Schadow, Cornelius u. A" Jener Künstler, die in innigen: Verein an
elnertWiederherstellung ächter deutscher Kunst arbeiteten, sich seine künstlerische
Aflsbllfiung MIPS Glücklichste entfaltete. Er erprobte sein Talent, sowohl in der
Hlstofleß als im Genre , neigte sich aber mit besonderer Vorliebe der Landschaft mit
Architektur und grösserer St-affnge zu, worin er es auch binnen Kurzem zu einer
eßtßllllllclfen Meisterschaft brachte, denn mit gleicher Sicherheit und Herrschaft über
alle malerlsßlleu und technischen Mitteln wusste er die landschaftliche Natur, Ge-
bäude, Lufß- und Linienpcrspektive, alle erdenklichen Farbeneifekte, Figuren, Thiere
11- S-w. darzustellen. Er schloss sich in seinen Bildern der auf's Neue angebauten
klasälschen Rmhtung der Landschaft-smä-lßfei Hin und verband darin mit einer äusserst
Pfwtlschen Auüißssllllg und bedeutsamen Composition tiefes Studium der Natur, tüch-
tige Charakteristik, correkte Zeichnung, eine höchst harmonische Farbenwirkung und
eine energische Gewandtheit in der Pinselführung. Eine 1818 mit dem Fürsten
Gallizin lllltefllßmmene Reise nach Sicilien erweiterte seinen Gesichtskreis und bot