Volltext: A - E (Bd. 1)

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Cääpar 
Castagno. 
banden.) Er arbeitete hierauf in Pratovecchio, in Poppi und andern Orten, ging 
sodann nach Arezzo, wo er einen h. Martin und Anderes für den Dom fertigte und 
für verschiedene Kapellen in S. Bartolommeo, S. Domenico; S. Agostino Fresken aus 
dem Leben verschiedener Heiligen ausführte, von denen sich aber nur noch WenigcS 
erhalten hat, auch sich nebenbei mit der Baukunst beschäftigte, indem er die Wasser- 
leitung von Arezzo baute, die 1354 vollendet wurde. Er war einer der Gründer der 
um 1350 gestifteten Malerbrüderschaft des h. Lucas zu Florenz. Sein Bildniss hat 
sein Schüler Spinello im alten Dome in einer Anbetung der Könige gemalt. (Es 
ging mit dem Gebäude selbst im Jahr 1561 zu Grunde.) 
Caspar, Joseph, ein ausgezeichneter, der Gegenwart angehöriger Kupferstecher, 
Mitglied und Bibliothekar der Akademie der Künste zu Berlin, geb. 1799 zu Rorschach 
in der Schweiz, kam schon im Jahr 1815 nach Rom, um die Anfangsgründe der Kunst 
zu erlernen. Erst aber in Berlin, wohin er durch WV. v. Schadow im Jahr 1820 
kam, entschied er sich, auf Veranlassung des Geheimenraths v. Beuth, ganz für die 
Kupferstecherkunst und ging sofort nach Mailand, um sich unter Longhi's und 
Anderloni's Leitung Weiter darin auszubilden. Seit dem Jahre 1826 lebt er nun 
in Berlin, woselbst er verschiedene trelfliche Arbeiten für das k. Ministerium und den 
Kunstverein ausführte. Unter seine besten Stiche, die ihm seinen Rang unter den 
ersten lebenden Kupferstechern anweisen, gehören: die h.Katharina, nach Raphael; 
Maria mit dem Kinde, nach Raphaels Gemälde, im Berliner-Museum, früher im Hause 
(Jolonna (1830); die Tochter des Tizian, nach dessen Gemälde im Museum zu Berlin 
(1835); Thomas von Savoyen, Prinz von Carignan, nach A. v. Dyck (1840); die 
h. Barbara, nach G. A. Beltraffio, im Museum zu Berlin (1842); S. Antonius, 
nach Murillo u. s. w. Seine letzte Arbeit war der Stich des Bildnisses von Felix 
Mendelsohn Bartholdi, nach Hensel, denn im Jahr 1847 musste er wegen einge- 
tretener Augenschwäche seine künstlerische Thätigkeit gänzlich aufgeben. Seit der 
Zeit beschäftigt er sich ausschliesslich mit der Verwaltung seines Amtes.  Caspar 
war der erste, durch den die Kupferstecherkunst in Berlin wieder zur Geltung ge- 
langte und seitdem mit immer gediegeneren Leistungen hervortrat. 
Cassana, Niccolo, genannt Nicoletto, geb. 1659 zu Venedig, gest. 1713 zu Lon- 
don, ein berühmter Bildnissmaler seiner Zeit, erlernte die Kunst bei seinem Vater 
Giov. Franc. Cassana, kam aber bald an den Hof des Grossherzogs zu Florenz, 
wo er diesen, seine Gemahlin, mehrere Grosse des Reichs, verschiedene Fremde von 
Auszeichnung u. s. w. malte. Diesen Porträts verdankte er einen weit verbreiteten 
Ruf, der auch nach England drang und ihm von dorther dringende Einladungen ver- 
schallte, denen er auch folgte. Es eröffnete sich ihm daselbst ein ebenso ehrenvoller, 
als einträglicher Wirkungskreis, dem er aber 1713 schnell durch den Tod entrissen 
wurde.  Von seinen historischen Bildern werden besonders: eine Venus mit dem 
Amor; eine Verschwörung des Catilina und ein Bacchanal gerühmt.  Sein Bruder 
Giovanni Agostino, gest. 1720 zu Genua, malte ebenfalls gute Bildnisse, aber 
auch Thierstücke, die man in italienischen Gallerien nicht selten antriilt, 
Literatur. Museo Fiorentino, woselbst auch das Porträt des Nißßolß Cassana im Stich. 
Castagno, Andrea de], geb. 1406 zu Mugello, in der Umgegend von Florenz, 
gest. 1480, soll in seiner Jugend die Schafe gehüßüß haben, bis ein ilorentinischer 
Edelmann, auf das Talent des Knaben für die Kunst aufmerksam gemacht, ihn nach 
Florenz und zu Masaccio in die Lehre brachte, wo er bald im Zeichnen tüchtige 
Fortschritte machte, in der Behandlung der Farben und im Colorit aber hinter jenen 
zurückblieb. Er malte in verschiedenen Kirchen undiKlöstern in und um Florenz 
viele Wand- und Tafelbilder, durch die er in den Ruf eincsder ersten Maler seiner 
Zeit kam, führte auch in Gemeinschaft mit Alesso Baldovinetti und Diomenico 
Venezianer. die Wandmalereien der Hauptkapelle des Gottesackers von S, Maria, 
Nuova aus. Von einem Bilde an der Fagade (188 Palastes des Podesta, an welcher 
er im Auftrag der Signoria von Florenz die Bildnisse jener Verschworenen, durch 
welche im Jahr 1478 Julian von Medici ermordet worden war, nach dem Leben an 
den Eüssen aufgehängt, darstellte, erhielt er den Namen Andrea degli Impiccati
	        
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