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Aldrovandini
Alessi.
Aldrovandini, Tommaso, Schüler Cignaniis , dessen Styl er bis zur Täuschung
nachahnite, und Lehrer seines Vetters , des obigen Pom peo , geb. 1653 zu Bologna.
und gest. 1736 ebendaselbst, war einer der besten YVand- und Dekorationsmaler
Italiens.
Alemagna, GlIISiSO (11, ein Deutscher von Geburt, der im J. 1451 zu Genua im
Kloster von S. ltlaria in Castello eine lebensgrosse Verkündigung im Style der van
Eyck'scl1en Schule malte. Die ihm zugeschriebene Verkündigung im Louvre zu
Paris ist g-anz in der italienischen Kunstweise ausgeführt.
Aleman, Jorge Fernandez, Bildhauer, ein Deutscher von Geburt, vollendete im
11526 mit seinem Bruder, dem Maler Alexeo Fern andez, den von dem Archi-
tekten und Bildhauer Maestro Dancart im J. 1482 an Kunst, Grösse und Pracht-
Alles überbietenden, in Holz geschnitzten und ganz vergoldeten Hochaltar des Chors
der Kathedrale zu Sevilla.
Literatur. Passavant, Die christliche Kunst in Spanien.
Alen, Jätll van, geb. 1651 zu Amsterdam, besass ein so ausgezeichnetes Talent
für die Nachahmung aller Arten von Bildern, besonders der des berülunten Thier-
malers Hond ek o eter, dass er selbst die besten Kenner zu täuschen wusste. Er
starb 1698.
Literatur. Immerz eel, De Levens en Werken der Hell. en Vlaam. Iiunstschilders u. s. w. Amsterdam 1842-
AlBSiO, Mateo Perez de, geb. zu Rein, bildete sich unter Michel Angele, be-
gab sich aber später nach Spanien, wo er im J. 1585 im Auftrag des Kapitels der
Kathedrale von Sevilla einen heil. Christoph kolossal in fresco an die Wand malte
und denselben Gegenstand 1587 für die Parochialkirche S. Miguel wiederholte. Auch
soll er daselbst das Oelgemälde über dem Hauptaltar in Santiago el viejo, ferner den
h. Augustin für die Klosterkirche dieses Heiligen zu Iiima, und mehrere andere leider
nicht mehr existirende Bilder ausgeführt haben, an denen man insgesammt die Rich-
tigkeit und den grandiosen Styl der Zeichnung bewunderte. Von Blättern, die er
geätzt haben soll, ist nichts bekannt, dagegen existiren Kupferstiche nach Bildern
von ihm, die Belagerung und Stürme der Türken auf Malta darstellend, die er in dem
Palast- des Gressmeisters der Malteser gemalt hat. Alesio starb 1600.
Literatur. B ermnd ez , Diccionario historico de los mas illustres proiessores de las bellas artes in Espana.
Fiorillo, Gescli. der zeichn. Künste in Spanien. Heinecken, Dictionnaire des artistes.
Aleotti, Giov. Batt, gen. dürgenta, geb. zu Ferrara, gest. 1630, ist der Efbilußr
des Teatro Farnese in der Akademie. delle belle arti zu Parma.
Alessandrino, siehe Magnasco.
AIGSSi, Galeazzo, geb. 1500 zu Perugia. und desshalb auch Peru gino genannt,
bildete sich in Rom unter Michel Angele zu einem der berühmtesten Architekten
seiner Zeit aus. Der vorziiglichste Schauplatz seiner Thätigkeit war Genua, woselbst
er eine bedeutende Menge von Palästen, Villen und Kirchen baute , z. B. die Paläste
Grimaldi, Brignela, Carego, Lecari, Giustiniani, Saulit und andere, die viclgerülnnte
Kirche S. Maria da. Carignano, auch die grossartigen Hafenanlagen errichten liess.
Nach seinen sehr gesuchten Zeichnungen wurde ausserdem in Italien noch eine Menge
namhafter Gebäude aufgeführt, so z. B. zu Mailand der Pal. Marine und die Kirchen
S. Vit-tore und S. Maria preso di Celso, der Palast für den Herzog della Corgna, einer
der grössten Paläste, die man kennt u. Alessi's Hauptverdienst als Architekt
beruht hauptsächlich auf einer durch die glückliche Anordnung der innern Räume,
grossartiger Treppenhallen, luftiger Vestibule, geräumiger Hotlanlagen erreichten,
eigcnthümlich imponirenden, malerischen Wirkung. Er gehört unter die italienischen
Baukünstler des 16.Jahrhunderts, Welche mit Kraft 11ml Energie, mit einer frucht-
baren, aber von weisem künstlerischem Maass gezügelteir Phantasie die neu auf-
genommenen Formen des Alterthums im Dienste eines neuen Geistes auf neue Weise
zu einer in ihrer Art geschmackvollen Anwendung brachten. Alessi starb 1572.
Literatur. Quatremera de Quincy, Dictionnaire lüsterique d'Architecture.
Abgebildetinden Denkmälern der Kunst.
de: Kunstgesch-
Atlas zu Kuglers Hnndb.