Canta-Gallina.
Capaldi.
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so ist es doch hoch anzuschlagen, dass Canova. der erste xivar, der Anmuth und Natür-
lichkeitin der Bildung der Gestalten wieder anstrebte, in einer Zeit, welcher der Sinn
dafür gänzlich abhanden gekommen und verschlossen war; bleibt es des Meisters un-
bestreitbares Verdienst, die Bildhauerkunst aus ihrer tiefen Erschlaffung wieder empor-
gerafft, ihr durch seine YVerke, durch seine ungemeine Thätigkeit und technische
Fertigkeit, durch die vielfachen Aufträge und seinen in ganz Europa. verbreiteten
Ruf wieder Achtung, Theilnahme und Aufnahme verschafft, sie wieder auf die Bahn
der Natur und der einfachen Schönheit der antiken Kunst zurückgeführt zu haben
und dadurch einer der lliitbegründer der neuern Sculptur geworden zu sein.
Literatur. A. Pnravia, Notizie intorno alle vitfi di Antonio Canova. Roma, 1823. Missinini,
Vita di Antonio Ganove. ,Prato, 1827. Cicognnra, Storia della Scultura. H. de Latouche
und Gräfin Albrizzi, Die Werke Canovzfs (mit vielen Abbildungen). Stuttgart, 1835. Zeit-
genossen, Neue Reihe Nro. XXI. Leipzig.
Kupferwcrlie. Moses, The works of Cauova. London 1828. T. K. Hervey, Illustrations oi modern
sculpture. A series of engravings. London, 1832.
Canta-Gallina, Remy, Zeichner und Kupferätzer, ein Schüler der Caracci und ü
von J. Parigi, geb. zu Florenz um 1582 , gest. daselbst um 1630. Zu seinen besten
Blättern, die zwar in der Zeichnung etwas manierirt erscheinen, aber eine sichere, ß
leicht-e Hand verratheu und mit Geist gefertigt sind, gehöreni 12 Blätter Land- PSO
schaften; Landschaft mit einer Brücke (1603), in Bril's Manier; eine Landschaft 3
mit Gebäuden (1603), in derselben Manier.
Cantarini, 511110116, genannt P6521686, Historienmaler und Kupferätzer, geb. zu
Oropezza bei Pesaro 1612, gcst. zu Verona. 1648, erlernte die Zeichenkunst bei Giac.
Pandolfini, die Malerei bei Claudio Ridolfi, bildete sich aber später hauptsäch-
lich nach Guido Reni. Er malte Altarblätter, heil. Familien, besonders öfters Jo-
hannes den Täufer und Apostelköpfe, die man häufig zu Bolog-na, Pesaro, Rom
antrillt. Die Gallerien zu Dresden, Frankfurt, München und Wien besitzen ebenfalls
Bilder von ihm. Im Louvre zu Paris sieht man eine heil. Familie von Cantarini, in
der GuidoÄs gefällige Charaktere mit einer wärmeren, klareren und tieferen Farbe
und einer hübschen Landschaft verbunden erscheinen. Er radirte auch in Kupfer
37 Blätter, die von denen des Guido Reni kaum zu unterscheiden sind. Zu den
best-en davon gehören: die Entführung der Europa; das Quosego oder Neptun,
Jupiter und Pluto, welche das TVappen des Hauses Borghese begrüssen; Mercur und
Argus; der kleine h. Antonius von Padua; Venus und Adonis; die Ruhe der heil.
Familie auf der Flucht nach Aegypten; eine. Ruhe der heil. Familie auf der Flucht
mit Engeln, Welche Datteln piiücken; der h. Benedict heilt einen Besessenen, nach fiäy
Caracci. Von seinen Gemälden haben einige das nebenstehende Monogramm. ov
Cantini, Giov., ein tüchtiger Kupferstecher in Florenz und würdiger Schüler von
R. Morghen, zu dessen vorzüglichen Blättern gehören: lllaria mit dem Kinde auf
dem Throne, nach Fra Bart0lomeo's Bild in der Gallerie von Florenz; Maria. mit
gefalteten Händen, nach P. Battoni; Jlldifll mit dem Kopfe Holofernes, nach Allori
(1802); Petrus auf dem Meere wandelnd, nach L. Cigoli.
Canton, Gustav, geb. zu Mainz 1813, bildete sich in der Düsseldorfer Schule zum
Maler aus. Er fertigt meist idyllische Bilder aus dem Alpenleben, die durch Gemüth-
lichkeit ansprechen und mit Fleiss und Liebe gemalt sind An mehreren seiner
Radirungwän, gleichfalls dem Alpenleben angehürend, bewundert man die trefliche
Zeichnung und feine Ausführung,
Canuti, 110111611100 Maria, Historienmaler und Kupferätzer, geb. zu Bologna 1620
oder 1623, gest. 1677 oder 1684, war ein Schüler von Guido Reni, in dessen lllanier
er malte und ätlte. Zu seinen besten radirten Blättern gehören: der h. Rochus;
Maria mit dem Rosenkranz; der h. Franciscus von Assisi, nach G. Reni; die büssende
h. Magdalena (1645). Sie sind mit, seinem Namen oder mit D. M. C. F. bezeichnet.
Canzi, ein tüchtiger Genre- und Porträtmaler zu Wien. Voll dem man Seit 1838
auf verschiedenen Ausstellungen gelungene Bilder sah.
Capaldi, ein talentvoller Historien- und Port-rätmaler in Rom, von dem besonders
ein 1837 gemaltes Altarblatt, den h. Sebastian darstellend, für eine Kapelle, der