Alberti , Giuseppe rl'
Alberti,
Leo Battista.
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seiner "Vaterstadt, und andern Städten Italiens als treiilicher Perspektivmaler einen
Namen gemacht. Er starb 1601.
Alberti, Giuseppe (P, geb. 1664 zu Cavalese, studirte anfänglich zu Padua. die
Medicin und widmete sich später der Baukunst und Malerei, in welch letzterer er
sich unter Liberi und später in Rom ausbildete. Er ist der Erbauer der Crucitix-
kapelle im Dome zu Trient und der Maler des Bildes, die Marter des heiligen Kindes
Simon von Trient, im Schlosse daselbst. Alberti bildete eine grosse Schule aus der
namhafte Tnoler Künstler hervorgin gen.
Alberti, Iiohann Engen Karl, geb. 1'781 zu Paris, ein Schüler Davids, der durch
seinen Marius (1805) und Popilius (1806), Bilder, von denen jedes den grossen Preis
und eine goldne Medaille errang, bekannt geworden.
Alberti, LBO Battista, aus einer berühmten alten Familie 1398 zu Florenz geboren,
in Kunst und Wissenschaft gleich ausgezeichnet, gehörte zu den bedeutendsten und
begabtesten Männern, die je gelebt. Er war ein vortreftiicher Musiker und brachte
es in der Tonkunst, ohne Lehrer, zu solcher Vollkommenheit, dass selbst Männer vom
Fach sich Raths bei ihm erholten; ein nicht minder glänzendes Talent entfaltete
er als Dichter, wie er durch eine lateinische Comödie , die wegen der Schönheit der
S rache für ein YVerk des Alterthums gehalten und gedruckt wurde, und mehrere
Lltistspiele in italienischer Sprache bewies; von dem klassischen Alterthum hatte er
eine so vollständige Kenntniss, dass selbst Gelehrte sich "von ihm die alten Dichter,
z. B. Vir il's Aeneis erklären liessen, und seinen vielseiti ebildeten Geist und tiefes
Eindringgn in Philosophie und ltlathemat-ik beurkunden seiäegnoch vorhandenen wissen-
schaftlichen Abhandlungen in beiden Disciplinen. Ferner malte er Porträts und histo-
rische Bilder, erfand eine Art Camera optica, einen Guckkasten mit beweglichen Bil-
dern, und eine trefiliche Vorrichtung, das Modell in Punkte zu setzen; er schrieb drei
für ihre Zeit ausgezeichnete WVerke über die Architektur, Sculptur und Malerei und
War überhaupt auf künstlerischem, wie auf wissenschaftlichem Gebiete gleich um-
fassend und folgenreich thätig, so dass e1' ebensowohl der Literatur- als der Kunst-
geschichte beigezählt werden kann. Hauptsiichliclä aber war er eiin gelehrter Bau-
künstler der in seinen YVerken die italienisc ie Bai {unst auf den rincipien der an-
tiken in der ganzen Eigenthümlichkeit ihrer Formen und deren Combinationen wieder-
herzustellen suchte und desshalb als Mitbegründer des modernen Baustyls betrachtet
wird. Auf solche Art baute er in Florenz die beiden Paläste Rucellai, den Chor von
S.A11uunziata, die Fagade von S. Maria novella, und sein Hauptwerk S. Itrancesco zu
Rimini, i: die erste Kirche Italiens, an welcher der germanische Styl gänzlich wieder ver-
lassen und der der alt-römischen Architektur auf die neuen Bedürfnisse angewandt er-
scheint; auch die Kirchen S. Andrea und S. Sebastiano zu Mantua wurden nach seinen
Zeichnungen ausgeführt. Von Papst Nicolaus V. und Paul II. zu Entwürfen, Verbesse-
rungen und Wiederherstellun gen öffentlicher Gebäude nach Rom berufen, starb er da-
selbst 1472. Von seinen Schriften wurde sein Hauptwerk: „De re aedificatoria,"
Welches das Resultat seiner gelehrten Studien und Theorien, so wie viele vortreffliche
technische Unterweisungen enthält, zuerst 1485 gedruckt, und, 1546 zu Venedig, 1550
zu Florenz in's Italienische übersetzt, herausgegeben. Seine Abhandlung „D e p i c t-ura, "
das erste Lehrgebäude, das über die Malerei erschien, wurde lateinisch 1540 zu Basel,
italienisch 1547 zu Venedig und 1568 zu Florenz gedruckt. Sein Traktat „De1la
Statue." erschien mit den andern beiden YVerken zusammengedruckt, von Bartoli
herausgegeben zu Bologna 1782. Ausser diesen YVerken sind noch eine Menge von
Schriften V01! ihm bekannt; so z. B. drei Bücher "Opuscoli morali, ein ital. Dialog
über Moral: "Theogenio" betitelt, ein Buch „Della famiglia", die philosophische
Abhandlung "Quaestiones Camaldulenses f" sein moralisches Traktat „Della tran-
quilifa dell' animo" u. s. w. Das Verzeichniss sämmtlicher Schriften findet man in
obiger Gesammtausgabe seiner drei Hauptwerke.
Literatur. Vasari, Leben dcr ausgez. Maler, Bildh. und Baumeister. Muratori. Rerum italicarum
scnptores. Medial. 1723 Kugler Handb. der Kunstgeschichte. Gnhl, Künstlerbriefe. Berlin 1353,
i Abgeb. in den D enk m. der Kuns t. Atlas zu Kuglers Handb. d. Kunstgesclx. Taf. 64, Fig. 1. Taf. 87, 1-4.