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Gampanato
Camphauseu.
der h. Cäcilia, das eine die Geldspende der Heiligen, das andere: die h. Cäcilia vor
dem Tyrannen, der nach ihren Schätzen fragt.
Campanato, Pietro Giovanni, Bildhauer, fertigte 1516 das meisterhafte Gusswerk
in der Kapelle des Kardinal Zeno in der Marcuskirche zu Venedig; Madonna mit dem
Kinde, dem h. Joseph und Johannes dem Täufer.
Campanella, Angele, Maler und Kupferstecher, geb. zu Rom um 17 48, gest. um
1815, ein Schüler von Volpato, machte sich durch mehrere schöne Blätter: Christus
mit den Jüngern zu Emmaus, nach einem der Teppiche, welche nach Raphael 's Zeich-
nungen gewirkt worden; den Bethlehemitischen Kindermord, nach Raphael;
Psychds Vermählung mit Amor oder das grosse Göttermahl, nach demselben u. A.
einen geachteten Namen.
Campbell, T. , ein tüchtiger englischer Bildhauer, der sich in Italien bildete und
seit seiner im Jahr 1831 erfolgten Rückkehr eine grosse Anzahl von Büsten und
Porträtstatuen ausführte, an denen man die grcsse Lebendigkeit der Auffassung,
frappante Aehnlichkeit und üeissige Ausführung rühmt.
Campen, Jacob van, ein ausgezeichneter holländischer Baumeister, wahrscheinlich
gegen das Ende des 16. Jahrhunderts geboren, gest. 1657, stammte aus einer vor-
nehmen Familie und legte sich anfänglich auf die Malerei. In Rom aber, wo er sich
darin weiter ausbilden wollte, fühlte er sich mehr zur Architektur hingezogen, der
er sich dann auch fortan mit glänzendem Erfolge widmete, wie das von ihm 1648
erbaute Rathhaus von Amsterdamr beweist. Dieses Gebäude, zu welchem durch
Einsenkung von 13,659 Pfählen dem sumpfigen Boden das Terrain erst abgewonnen
werden musste, gleich gross als Kunstwerk, wie als Denkmal der nach langen
Kämpfen errungenen politischen und religiösen Freiheit der Niederlande, wird
wegen der Grösse des Unternehmens, der Regelmässigkeit des Plans, der Schönheit
der Construkt-ion und des Reichthums der Verzierungen zu den schönsten und vollen-
detsten Bauten dieser Art gezählt. Es nimmt eine Grundfläche von 282 Fuss Länge
und 222 Fuss Breite bei einer Höhe von 116 Fuss ein, zeigt im Aeussern eine
Pilasterarchitektur von zwei Geschossen mit grossen, prachtvoll mit Figuren ge-
schmückten Giebeln in der Mitte der Hauptfagaden, und im Innern einen, dem grossen
Eindruck von aussen entsprechenden Reichthum der architektonischen und figürlichen
und dekorativen Ausstattung. Ausserdem erbaute Campen noch mehrere andere
Gebäude, auch werden ihm die Mausoleen der Admirale Galen und Tromp zuge-
schrieben. Es wird behauptet, Campen habe, als ein reicher Mann, von keiner seiner
Arbeiten einen Vortheil gezogen.
Gamphausen, Wilhelm, geb. 1818 zu Düsseldorf und gebildet auf der Akademie
seiner Vaterstadt, malt Schlachten und Darstellungen des historischen Genres in leben-
diger Auffassung, t-iefdurchdachter Composition, mit gewandtem Ausdruck und in
geistvoll gediegener Behandlung. Seine frühesten Bilder bewegen sich in dem frischen
und kecken Schlachtenleben des dreissigjährigen Kriegs und in zahlreichen Compo-
sitionen hat er fast alle Hauptmomente und eine Menge von Nebenscenen aus jener
unglücklichen Epoche der Vaterländischen Geschichte dargestellt. SPät-ef wählte
er mit glücklichem Griße Scenen aus dem Reiterleben, besonders nach Gedichten,
und sein Reiters-Morgenlied "Morgenroth" (auch von ihm selbst radirt) und Prinz
Engen bei Belgrad haben sich eines allgemeinen und gerechten Beifalls zu er-
freuen gehabt. Am meisten aber sprechen seine Darstellungen von interessanten
Situationen aus der Geschichte, besonders der englischen, denen er bei seinen viel-
seitigen und gründlichen Kenntnissen immer den eigenthümlichen Charakter der
dargestellten Epoche aufzudrücken weiss, an. Dahin gehören: CromwelPsche Rei-
ter, welche den in der Ferne herannahenden Feind beobachten; ein Zug gefangener
englischer Edelleute, von Puritanern eskortirt; die Flucht Karl I. bei Naseby, haupt-
sächlich aber die Puritaner, welche gefangene Edelleute in einer Kirche bewachen,
ein in der Oekonomie der Anordnung, Vertheilung von Hell und Dunkel und charakter-
vollen Darstellung ausgezeichnetes Bild. Seine Schlacht bei Ascalon zeigt in Styl
" Abgebildet in denbenkmälern der Kunst. Atlas zu Kuglers Handb. d. AKunstgesch. Taf. 91A, Fig. 5.