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Camerino
Campagnola , Domenico.
tüchtiger und guter Kupfersticheßworunter wir namentlich durch mehrere Blätter für
das grosse Dresdner Galleriewerk: das Almosen des h. Rochus, nach Ann. Caracci;
die Himmelfahrt der Maria, nach demselben; die h.Magdalena, nach Battoni u. s.w.
zählen einen geachteten Namen.
Camerino, Jacobus de, ein Franciskaner, arbeitete von 1287-92 mit Jacobus
Toriti an dem grossen Mosaik in der Altartribune der Kirche S. Giovanni im Laterano
zu Rom, einem Werke, das ein dem Cimabue verwandtes Streben zeigt. Er ist
wahrscheinlich derselbe Musivarbeiter, der noch 1321 im Dome zu Siena thätig war.
Camillani, Francesco, Bildhauer zu Florenz, ein Schüler Bandinelli's, fertigte
u. A. für den Garten des Luigi von Toledo zu Florenz einen grossen mit einer Menge
lebensgrosser Figuren von Menschen und Thieren verzierten Brunnen, der im Jahr
1573, vom Senat von Palermo für 20,000 Scudi erkauft, auf der Piazza Pretoriana.
daselbst aufgestellt wurde.
Camilo, Francisco, spanischer Maler, gest. 1671, Schüler seines Stiefvaters Pedro
de las Cuevas, von dem man noch mehrere Gemälde in Toledo, Alcala de Henares,
Segovia, Salamanca und besonders zu Madrid sieht, die sich durch das frische und
angenehme Colorit und die correkte Zeichnung vortheilhafter unter den Bildern seiner
Zeitgenossen hervorthun.
Gaminade, Alexandre Francois, Geschichts- und Porträtmaler, Ritter der Ehren-
legion, geb. zu Paris 1783, war ein Schüler von David und Merimee, machte
hierauf seine weiteren Studien in Rom und fertigte nach seiner Zurückkunft eine
Menge Porträts vornehmer Personen und historische und kirchliche Bilder, die man
regelmässig auf den verschiedenen Ausstellungen sah. Seine Gemälde, durch die sich
ein verspäteter Nachklang der Davidschen Schule zieht, sind meistens correkt ge-
zeichnet, haben ein fein gearbeitetes Detail und einen ileissigen Vortrag, lassen aber
im Ganzen kalt.
Campagna, Girolamo, genannt da Verg-na, ein ausgezeichneter Bildhauer, geb.
zu Verona 1552, gest. nach 1623, war der bedeutendste Schüler des Jac. Sanso-
vino und überhaupt einer der wenigen Bildhauer, welche noch nach der Mitte des
16. Jahrhunderts in ihren Werken eine naive Liebenswürdigkeit beibehielten. In
S. Giuliano zu Venedig sieht man von ihm sein Hochrelief des todten Christus mit
zwei Engeln, im Ausdruck und in der Bildung sehr edel und schön, und in S. Giorgio
maggiore daselbst: die bronzene Hochaltargruppe mit den vier Evangelisten, welche
die grosse Weltkugel tragen, auf welcher der Erlöser steht. Seine Bronzestatuen
des heil. Marcus und des heil. Franciscus, welche nach dem Gekrcuzigten empor-
schauen, auf dem Hochaltar in S. Redentore sind vortrefflich, und die Madonna mit
dem Kinde in S. Salvatore zeigt eine äusserst glückliche Anordnung. Am Hochaltar
von S. Lorenzo steht sein heil. Sebastian, eine durchaus edle Darstellung und im
untern Gang der Zecca: der kolossale Atlant oder Cyclop. In der Scuola di S. Rocco
werden die Statuen des h. Rochus, Johannes des Täufers und des h. Sebastians ge-
zeigt. An Porträtst-atuen ist von Campagna ein Jugendwerk, der Doge Lol-edan, auf
dessen Grab im Chor von S. Giovanni e Paolo undieine treffliche Grabügur seiner
reifsten Zeit, der schlummernde Doge Cieogna, in der Jesuitenkirche links vom
Chor erhalten.
Literatur. B u r c k h a r d t', Cicerone.
Campagnola, Domenico, Historienmaler und Kupferstecher aus Padua, war in der
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zu Venedig thä-tig und rivalisirte in seinen Ar-
beiten mit denen des Tizian auf eine höchst glückliche Weise. In Padua sieht man
von ihm in der Scuola del Santo Fresken, Scenen aus dem Leben des heil. Antonius,
in der Scuola del Carmine die Anbetung der Hirten, der Könige und die Beschneidung;
zu Florenz, im Pal. Pitti: Adam und Eva; in der Akademie zu Venedig: die Prophe-
ten Jesaias, Jeremias, Ezechiel und Daniel, Bilder, die fast denen des Tizian's gleich-
kommen. Die Dresdner-Gallerie besitzt auch ein Bild des Meisters; die Freigebig-
keit- als eine auf dem Throne sitzende, Geld austheilende Frau, dargestellt. Dome-
nico stach auch in Kupfer und seine Blätter sind meisterlich geistreich behandelt und