Volltext: A - E (Bd. 1)

Cambiaso , Giovazmi 
Camerata. 
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Zu seinen bessern Kupferstichen gehören: die h. Jungfrau und der h. Johannes; die 
h. Jungfrau u. s. w. 
Cambiaso, Giovanni, ein Genueser, geb. 1495, gest. nach 1570, bildete sich 
durch Beobachtung und Studium der Arbeiten des Perino del Vage. und des Porde- 
none, die von 1528 an im Pal. Doria. zu Genua thätig waren, so aus, dass er 
den Besten gleich kam. Er soll die Regel erfunden haben, beim Zeichnen den 
menschlichen Körper in WVürfel einzut-heilen, wodurch sich für Beobachtung der 
Verhältnisse und richtigen Verkürzungen eine grössere Leichtigkeit und Sicherheit 
ergeben soll. Auch ward er ein trefflicher Bildner in Stucco, worin er seinen Sohn 
Luca Cambiaso unterrichtete.  
Cambiaso, Luca, genannt 1411011612120 da. Genova, Historienmaler, geb. 1527 zu 
Moneglia, gest. 1585 zu Madrid, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst durch 
seinen Vater Giovanni und machte schon in früher Jugend so rasche Fortschritte, 
dass er in seinem 15. Jahre durch seine Kunstfertigkeit Alles in Erstaunen setzte, 
in Konkurrenz mit dem 25 Jahre älteren Lazzaro Calvi im Pal. Doria zu Genua 
die Fabel der Niobe und andere mythologische Gegenstände malte und über diesen 
den Sieg davontrug. Er verliess aber bald die Manier seines Vaters und bildete 
sich eine angenehmere, durch Anmuth und heiteres Colorit unter seinen Zeit- 
genossen hervorragende Kunstweise, in der er nun eine Menge Bilder iiir Kirchen 
und Paläste in Ool und in Fresco in und ausserhalh (Jenna's ausführt-e. Nach 
dem Tode seiner Gemahlin wollte er deren Schwester zur Frau nehmen, der Papst 
Gregor XIII. verweigert ihm aber die Erlaubniss dazu, worauf er in eine 
düstere Schwermuth verfiel, und um so lieber einem Ruf an den Hof des Königs 
Philipp II. von Spanien folgte, als er durch diesen die verweigerte Einwilligung 
des heil. Vaters zu erlangen hoifte. Er malte in dem k. Kloster S. Lorenzo 
im Escurial mehrere Fresken und Oelbilder, war auch anderwärts, zur vollkom- 
menen Zufriedenheit des Königs, thätig; als ihm aber bei Philipp die Hoffnung, 
seinen Zweck bezüglich seiner Schwägerin durchzusetzen, ebenfalls fehlschlug, 
härmte er sich so ab , dass er nach zwei Jahren starb.  Cambiaso besass eine un- 
glaubliche Fertigkeit. Er malte oft mit beiden Händen zugleich und ohne vorher 
Skizzen oder Cartons zu seinen Gemälden gemacht zu haben. Seine Bilder zeigen 
neben mancherlei manieristischer Ausartung dennoch im Einzelnen eine tüchtige und 
gesunde Auffassung der Natur. Eine Carita. mit drei Kindern von schöner Anordnung 
und gutem Ausdruck befindet sich von ihm im Museum zu Berlin; in Genua sieht 
man u_ A, eine Geburt, und eine Verkiindigung in S. Francesco di Paola; die Matter 
des h. Georg in S. Giorgio; in der Pinakothek zu München: das Brustbild eines 
alten Mannes; in der Gallerie Borghese zuJtom: Venus und Amor, ein Bild von 
sehr schöner, im Prinzip an P. VcrßnßSe erlnnernder Farbe; in der Gemäldesamm- 
lung in Staffordhouse (England)? Venus und AdßniS. Einige in Holz geschnittene 
Blätter; Maria umarmt, das Kind, in einer Landschaft, zwei Kinder pilücken Aepfel; 
die h. Familie und der kleine Johannes; de? Triumph der Amphitrite, auf Delphinen 
von Liebesgöttern umgeben, wurden früher Ihm zugeschrieben, sind aber wahrschein- 
lich nach seinen Zeichnungen von einem unbekannten Meister, welcher zum Zeichen 
die Buchstaben GG. N. F. hat, ausgeführt. Sie tragen theils nebenstehendes Mono-  
grarnm, theils die Bezeichnung: "Lüßan JanüenSiS innen".  Ein Sohn von ihm,  
Orazio , war gleichfalls ein guter Maler- 
Cambio , siehe Arnolfo di Cambio. 
Cambulain, JOZGf, Bildhauer und Architekt, geb. 1756 zu Antwerpen, gest. 1821 
zu Tiflis, machte Seine Studien hauptsächlich zu Paris, begab sich dann 1806 nach 
Petersburg, wo er verschiedene bedeutendere YVerke, worunter die kolossalen Gruppen 
mit allegorischen Figuren an der neuen Börse u. A. ausführte und 1816 als Bildhauer 
und erster Architekt für Georgien angestellt wurde. 
Camerata, Joseph, Maler und Kupferstecher, geb. zu Frascati oder Venedig 1718, 
gest. zu Dresden 1803 als Professor der Kunstakademie, erlernte die Kupferstecher- 
kunst bei seinem Vater und bei Cattini, und machte sich durch eine grosse Anzahl
	        
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