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Paolo.
Caliari ,
Darstellung im Tempel und einige Porträts, unter denen man das seiner Frau er-
kennt; in den Uffizien daselbst: eine Kreuzigung, eine heil. Familie mit der heil.
Katharina, die Königin von Saba und mehrere Bildnisse, worunter das des Meisters
selbst. Im StädePschen Institut zu Frankfurt a. M. bewahrt man von der Hand des
Meisters: die mystische Vermählung der h. Katharina, eine Wiederholung im Kleinen
von dem berühmten Altarbild in der Kirche S. Catterina zu Venedig; Mars und
Venus, nach des Meisters Composition von einem seiner Schüler ausgeführt. Zu
Genua lindet man im Pal.Brignole: eine Geburt Christi; eine Anbetung der Könige;
die Geschichte der Judith und eine Verkündigung; im Palazzo Filippo Durazzo: die
Vermählung der h. Katharina; im Palazzo Marcello Durazzo (jetzt Reale): Christus
an der Tafel Simon's des Pharisäers , während ihm Magdalena die Füsse wascht, und
ein dem Paolo Veronese zugeschriebenes Bild, Olind und Sophronia. Unter den
46 Bildern, welche das Museum zu Madrid von Paolo Veronese besitzt, befinden
sich, ausser einigen tüchtigen Porträts und den Darstellungen der Findung Mosis,
der Familie Kains , einer Susanne. im Bad, einer Anbetung der Weisen, Jesus unter
den Schriftgelehrten, nur zwei von grösserer Bedeutung: das Märtyrthum des
heil. Gines und das in hohem Ruf stehende Gemälde: Venus und Adonis. Zu
Magnadale, im Trevisanischen, malte Paolo ein grosses Gastmahl der Kleopatra
im Pal. Manolesso Ferro, al Fresco, das mit vielen andern Fresken seiner Hand 1833
noch wohl erhalten war. In der Brera zu Mailand zeigt man: eine Hochzeit zu
Cana; eine Taufe Christi; eine grosse Anbetung der Weisen; Christus im Hause
des Pharisäers; die h. h. Cornelius, Antonius abbas und Cyprian, eines der schönsten
seiner sogenannten heiligen Gespräche. In dem Saale des oberen Stockwerks
eines von Palladio erbauten, den Grafen Manin gehörigen Hauses zu Masero bei
Asolo im Trevisaner-Gebiet sieht man noch, ausser einer Gruppe von Bildnisstiguren,
unter denen der Maler selbst steht, in einer Lunette: Bacchus und Ceres mit Nymphen;
in einer zweiten Vulkan, Venus und Flora mit Amor und Nymphen; die vier Elemente
in den vier Ecken und in der Mitte den Olymp; ferner in Nischen acht musicirende
Weibliche Figuren. Auch das Museum von Montpellier ist im Besitz eines Bildes
von Paolo Veronese: einer Vermählung der h. Katharina. Die Pinakothek zu
München zählt 13 Bilder von ihm: die Gerechtigkeit und Klugheit; eine Mutter
mit drei Kindern; der Glaube und die Andacht; die Stärke und die Mässigkeit; eine
heil. Familie; den Selbstmord der Kleopatra; Maria auf der Flucht nach Aegypten
ausruhend (mit dem Namen des Meisters bezeichnet); die Ehebrecherin vor Christus;
den gläubigen Hauptmann, Christus auf den Knien um die Heilung seines Knechtcs
bittend; einen Amor, der zwei Hunde an Ketten hält; das Opfer der h. drei Könige;
und zwei Porträts , worunter das Brustbild des Meisters, Ueberdies befand sich noch
1852 zu München im Privatbesitz des Hrn. David Lenoir, Direktor 1188 Handelsinsti-
tuts, eine kleine Darstellung im Tempel von Paolo , die alle Zeichen der Ursprüng-
lichkeit trägt. In den Studj zu Neapel schreibt man ihm die Krönung eines
Dogen zu. Ein Meisterwerk ersten Ranges von ihm ist das Hochaltarbild in S.
Giustina zu Padua, das Martyrium der heil. Justina (gest. v. Agostino Caraeei)
vorstellend. Im Louvre zu Paris sieht man von Paolo I2 Gemälde, unter denen
die Hochzeit zu Cana (gest. v. Mitelli, von Jackson und neuerdings ausgezeichnet
von Z. Prevost) das berühmteste wie das schönste und grösstc (30 Fugs breit und
20 Fuss hoch) Bild dieser Art, welches der Meister für das Refektorium von S. Giorgio
maggiore zu Venedig ausgeführt, zuerst bemerkt zu werden verdient. Die 130
Figuren, welche auf diesem Prachtbilde die Tischgesellschaft bilden, sollen fast lauter
Porträts gleichzeitiger Personen sein und man will vornehmlich in den in der Mitte
um einen Tisch gruppirten Musikanten Paolo Veronese selbst und Tintoretto, welche
das Violoncell spielen, den greisen Tizian im Damastgewande , welcher den Contre-
bass spielt, den alten Bassano, welcher die Flöte bläst, dann unter den übrigen
Gästen Franz I., König von Frankreich, und Maria, Königin von England, Kaiser
Karl V. und Soliman I., Sultan der Türken, die Vittoria Colonna, Marquisin von
Pescara u. s. w. erkennen. Dieses wegen der Menge von Gestalten, der Mannigfaltig-