Paolo.
Caliari ,
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liehe llleisterschaft in der Luftperspektive. Ausserdem sieht man daselbst noch das
Bild eines von zwei Engeln zu Grabe bestatteten Christusleichnams , in einem dunk-
leren und bräunlichen, mehr im Einklang mit dem tragischen Inhalt des Gegenstandes
stehenden Tone gemalt. Endlich die Findung Mose's und einen todten Christus von
Engeln unterstützt und beklagt. Ein treffliches Bild des Berliner Museums, eine
Madonna. mit dem Kinde auf dem Throne, umgeben von Heiligen und Engeln, von
unbekannter Hand, ist in einem Styl gemalt, wie man sich etwa Paolo's Jugend-
bilder, von denen nicht vieles bekannt ist, vorstellen darf. In der Kirche S. Afra
zu Brescia sieht man von ihm das Martyrium der h. Afra. Die Kirche S. Liberale
zu Castelfranco (im Trevisaner-Gebiet) verwahrt die Irescogemälde, womit Paolo
und seine Schüler den Palast der Soranzi in der Nähe jenes Städtchens geschmückt.
Dieselben wurden von N. U. Fil. Balbi auf Leinwand übertragen und stellen vor:
Zeit und Ruhm, Gerechtigkeit und Mässigung. Im Schlosse zu Cattajo, in der
Nähe von Padua, befindet sich eine Reihenfolge historischer Fresken, welche Paolo
mit seinen Schülern ausgeführt. Die Gemäldegallerie zu Dresden besitzt 15 Bilder
von Paolo Veronese: Maria mit dem Kinde, zwischen Johannes dem Täufer und dem
h. Hieronymus, auf dem Throne, zu dem die drei allegorischen Gestalten: der Glaube,
die Liebe und die Hoifnung, die venetianische Familie Concina geleiten; die Findung
"Mosis; die Darstellung im Tempel; die Hochzeit zu Cana (lith. von Hanfstängl);
Christus mit den Jiingern zu Emrnaus; die Kreuztragung; die Auferstehung des
Welterlösers; den Hauptmann von Kapernaum, vor Christus knieend und die Genesung
seines Knechts eriiehend; die Anbetung der Weisen; Europa, auf dem Stiere sitzend,
umgeben von ihren Gespielinnen; Susanna im Bad; Christus am Kreuz zwischen den
beiden Missethätern; eine Waldgegend, im Vordergrund der barmherzige Samariter;
die Kreuzigung Christi und das Bildniss des edlen Venetianers Daniel Barbara,
Patriarchen von Aquileja. In England trifft man viele werthvolle Bilder des
Meisters und zwar in London: Venus mit dem Amor (vormals inider Gallerie Borghese
zu Rom) im Besitz der Lady Clarke; die Einsegnung des heil. Nieolaus zum Bischof
von Myra (aus der Kirche S. Niccolo de' Frari zu Venedig) in der Nationalgallerie,
eines der vorzüglichsten Gemälde des Meisters, und den Raub der Europa, ein kleines
geistreich gemaltes Bild ebendaselbst; die Anbetung der Könige in der Sammlung
des Herzogs von Devonshire; Christus am Oelberg, Kabinetbild in der Sammlung
des Lords Aghburton; zwei allegorische Bilder, deren eines den Meister selbst dar--
stellt, wie er dem Laster entflieht und sich zum {Ruhme wendet und Herkules von
der Weisheit geleitet, in der Sammlung des Hrn. H. T. Hope; Christus mit den
Jiingern zu Eiumaus, ein kleines Bild; ein allegorisches Plafondbild, Amor, von Venus
und einer Frau in venetianiseher Tracht emporgehoben , erhält von einer der Grazien
eine Kugel; ein knieend verehrender Mann mit seinem Schutzheiligen, in der Ge-
mäldesanimlung des Herzogs von Sutherland in Staffordhouse; ein segnender Kardi-
nal, neben ihm knieend der Donator, das Gegenstück zu dem letztgenannten Bilde,
in der Bildersammlung in Dulwichcollege bei London. Ferner: Maria Magdalena,
im Hause des Pharisäers dem Heilande die Füsse waschend, grosse Skizze zu dem
berülnnten Bilde im Louvre und das Porträt einer Frau, im Besitz des Grafen Shrews-
bury in Alton Tower; die Mutter der Söhne Zebedäi bittet Christus, Adass letztere
im Himmel zu seiner Rechten und Linken sitzen möchten, in der Sammlung des
Marquis von Exeter in Burleighhouse; Merkur verwandelt mit dem Caducäus die
Aglauros, welche ihm den Zutritt zu ihrer Schwester Herse verwehren will in einen
Stein (mit dem Namen des Meisters bezeichnet), im Fitzwilliam-Museum zu Cam-
bridge; ein allegorisches Bild, eine sehr edle weibliche Gestalt, deren FusS auf einer
Kugel ruht, umgeben von Amor und von Herkules unterstützt, von warmem, klarem
Ton und iieissiger Vollendung; die Vermählung der heil. Katharina und zwei kleine
Figuren, grau in grau gemalt, in der Bildersammlung des Marquis von Bute in Luton-
house; die Taufe Christi und ein männliches Bildniss, KnieSßüCk, in deT Gßllßriß
des Sir Th. Baring zu Stratton, Zu Florenz sieht man im Palazzo Pitti: die
Marien am Grabe Christi; die Taufe Christi; S. Benedict; Daniel und Barbara; die