Calderari
Caletti.
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in Berlin: einen heil. Lucas in halber Figur; die Gallerie zu Dresden: ein Eisen-
blechschild von runder Form, worauf ein Gefecht römischer Reiter grau in grau
gemalt ist; Dr. Carovö zu Frankfurt eine Anbetung der Hirten, mit dem
Porträt des Meisters und einem Mantel auf dem der Malteser-Orden hängt und die
Inschrift steht: Eques Polidorus Caldara. Caravacis pingebat; in der Gemäldegallerie
des Belvedere zu Wien: Prokris zieht den tödtlichen Wurfspiess ausder Brust, in-
dessen Cephalus herzueilend seine Gattin erkennt (grau in grau gemalt). Im Palast
Cnrsini zu Rom befindet sich eine schöne braun gotuschte Frieszeichnung mit de;
Geschichte der Niobe. Pietro Sandro Bart-oli, Mantuano, Golzius, J.
Sadeler, Cherub. Alberti, Giul. Bonasone, Gius. Niccola aus Vicenza, ins-
besondere aber Galest-ruzzi in seinen: Opere di Polidoro da. Caravaggio disegnate
et intagl. da, Gio. Batt. Galestruzzi Roma 1653 , heben nach seinen Gemälden
gestochen. Q
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeiclinetsten Maler, Bildh. und Baumeister. Kugie r, Handbuch
der Geschichte der Malerei.
Calderari, GiOV. Maria, ein treiflicher, wenig gekannter Schiller des Pordenone,
gest. um 1564 zu Pordenon e. Er wussteiden Styl seines Meisters so täuschend nach-
zuahmen, dass seine evangelischen Geschichten, die er im Sprengel von Montereale
malte, und seine Wandmalereien im Dom seines Geburtsorts lange für Arbeiten seines
Meisters- galten.
Ualdwal, James, Zeichner und Stecher mit der Nadel und dem Grabstichel, geb.
1739 z'n London, wo er um 1780 blühte. Zu seinen besten geistreich ausgeführten
Blättern gehören: Mistress Siddons und ihr Sohn , nach Hamilton (1785); die Un-
sterblichkeit des Garrick, nach Carter (die Landschaft ist von Smith gestochen,
1783); der Engländer in Paris unter den Händen des Friseurs, nach John Collet.
Calendario, Filippo, ein von gleichzeitigen Chronisten hochgerühmter Bildhauer
und Baumeister, gilt fiir den Erbauer des Dogenpalastes zu Venedig, eines der bril-
lautesten und reichsten Beispiele der germanischen Architektur in Italien, und zwar
wird ihm die Fagade gegen die Isagune und der Anfang der gegen die Piazzetta
gekehrten Seite zugeschrieben. Auch sollen die Blätterkapitäle der Säulen dieses
Palastes, grossentheils mit figürlichen Darstellungen, die eine einfache, edle Aus-
bildung des germanischen Styls erkennen lassen, von seiner Hand herrühren. Nach
Selvatico aber, in seiner Schrift „Sulla Architettura e sulla Scultura in Venezia"
(Venedig 1848), wurde zwar der alte, vom Dogen Pietro Orseolo zu Anfang des 12.
Jahrhunderts erbaute Palast im 14. Jahrhundert umgebaut, abervunter der Leitung
des Pietro Baseggio, welcher vor der Mitte des Jahrhunderts starb und den mit
ihm verwandten Calendario zum Vollstrecker seines letzten Willens ernannte. Nur
an der damals erbauten Sala Dello Sörutinio und dem Saal des grossen Raths, könnte
demnach dem Calendario Antheil zugeschrieben werden, da die Faeade einer viel Spä-
teren Zeit angehört. Diese soll nämlich um 1424 begonnen und 1442 vollendet
Würden sein und sonder Zweifßl Giovßllni B011 und seinen Sohn Bartolommeo,
Welche beide viele Jahre hindurch als Baumeister und Bildhauer an dem Palaste be-
schäftigt gewesen, zu Urhebern haben. Calendario muss übrigens seiner Zeit in
hohen Ehren gestanden sein, denn der Doge Marine Falieri trug kein Bedenken, sich
durch die Bande des Blutsihm zu verbinden, eine Verwandtschaft, die Calendario
übrigens mit dem Leben bezahlen musste; denn sie war Veranlassung, dass er in
die YlCTSC-llwöfllng des Dogen gegen die Staatsverfassung verwickelt und nach dem
Misslingen des Anschlags im Jahr 1335 mit dem Schwerdt hingerichtet wurde.
Caletti, Gluseppe, genannt 11 Cremonese, Historienmaler und Kupferstecher,
geb. zu Ferrara- 1600, gest. 1660, bildete sich nach Dossi's und Tizian's Werken
und Wusste diese Meister so nachzuahmen, dass er Kenner täuschte. Doch erkennt
man seine Bilder leicht an den rothbraunen Fleischtönen, gewissen kecken, durch
starke Schatten gehobenen Lichtern und nachlässigen Beiwerken, besonders aber
daran, dass "er bei der Nachahmung von Gegenständen, die Tizian vorzugsweise
gerne behandelte, ungehörige Episoden mischte, z. B. ein neueres Spiel in ein antikes