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Calame
Calandrelli.
schöne Blatt: das Gelübde LudwigXIIL, nach lngmes, war, das sich den Raphael?
sehen Stichen von Müller keck zur Seite stellen darf. TVährend dieser Arbeit gab
er die Maske Napoleoms, nach dem Abguss des Dr. Automarchi, heraus, wozu er eine
schöne symbolische Umgebung componirte. Auch stach er viele Bildnisse, unter
andern das der Mad. du Devant (George Sand), Paganinfs, des hannövefschen Ministers
Martin, Herrn Duclos. Die meisten derselben sind nach Zeichnungen von Ingres
mit der Roulette gestochen. Auch auf einer Reise nach Holland, 1831, stach er
viele Bildnisse ausgezeichneter Personen. Von seinen Reisen nach Florenz, 1836,
brachte er die kostbarsten Zeichnungen mit, darunter die Porträt-s von Raphael und
Masaccio und Zeichnungen nach Perngino, Leonardo da Vinci u. a. Im Jahr
1837 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion, und in demselben Jahre noch die Professur
an der k. Kupferstecherschulc zu Brüssel, und 1840 den Leopoldsorden. Ausser den
schon genannten Kupferstichen nennen wir noch besonders: Joconde, nach L. da
Vinci (1837); Christus und der wankelmüthige Petrus auf dem Meer, nach Cigoli;
die Bildnisse des französischen Ministers Guizot, nach J. Delaroche; des Herzogs
von Orleans und des Grafen Mole, beide nach Ingres; Francesca da Rimini, nach
Scheffer; Bajazet und der Hirte, nach Dedrenx und Dorcy; eine heil. Familie,
nach Raphael, für das Kupierwerl; der Gallerie Pitti in Florenz. Im Jahr 1851
erschien von ihm eine Sammlung von Porträts berühmter Männer Belgiens in Kupfer-
stichen. Seine Gattin, Mad. Calamatta, ist- gleichfalls Künstlerinl Sie hat ein
vorzügliches Porträt ihres Vaters , des Archäologen Raoul-Rochette gemalt und
fertigt anmuthige Bilder, welche sich durch reine Zeichnung, Feinheit und Zartheit
der Behandlung auszeichnen.
(18.13.1118 , Alexandra, aus Neufchatel, ausgezeichneter Landschaftsmaler in Genf,
Ritter der Ehrenlegion, ein Schüler von Diday in Genf, hat sich durch seine zahl-
reichen, seit einer Reihe von Jahren auf den Kunstausstellungen erschienenen Land-
schaften, insbesondere aber auch durch seine Lithographien einen grossen Ruhm
erworben. Seine Gemälde, die in allen grösseren öifent-lichen und Privatsammlungen
angetroffen werden und meistens die grossartige Alpennatur im Kampf der Elemente,
in bewegten Situationen oder hoch poetischen Stimmungen, wie u. A. der Montblanc, die
Jungfrau, der Mont Rosa, der Mont Cervin, der YVasserfall von HELYdCCk, der Felsenstnrz
im Haslithal, der Bandcckgletscher u. s. w., machen durch die geistreiche dichterische
Auflassung, die treue Charakteristik und Wahrheit, durch treifliche technische Aus-
führung, durch kräftige, saftige Färbung einen so energischen Eindruck, dass sich
der Beschauer mitten in diese gewaltigen Naturscenen hineinversetzt glaubt. Zu
seinen italienischen Studien gehört: der Neptunstvemlael von Piistum, ein fast mehr
historisches Bild. Unter seine besten, gleichfalls meisterhaft ausgeführten Radirungen
und Lithographien zählt man u. A.: 41 Blätter Essais de Gravure a l'eau fort-e; Le
Matin, Vue de YVetterhorn a Rosenlani, Canton de Berne (Lithogit); Le Soir, Vuc
du Lac de Brienz, Canton de Bernc (Litliogn).
Calamech, Andrea, und sein Neffe Lazzaro, Bildhauer von Carrara, führten
einige Statuen von Thon für das (Slrabrnal des Michelangelo in Florenz aus, und
zwar ersterer die Statue des Fleisses, dargestellt durch einen kräftigen Jüngling,
unter welchem die Faulheit, in Gestalt einer schlaffen, müden Frau als Gefangene
liegt; letzterer die Statue der Göttin Minerva, unter ihr der Neid, in _Gestalt einer
mageren verstörten Frau.
Galamis , siehe Kalamis.
Calandra, Giambatista, ein geschickter Musivarbeiter in Rom, geb. zu "Vercelli
1568, gest. 1644 oder 1648, fertigt-e für die Peterskirche Zu Rom ein Altarbild, den
h.Michael, nach einem Gemälde des Ritters d'Arpil10, und mehrere andere Mosaiken
in den Kuppeln und einigen Fenstern der Kirche nach den Cartons von Rornanelli,
Lanfranco, Sacchi und Pellegrini. Auch führte er eine Madonna nach einem
Bilde RaphaeFs für die Königin von Schweden aus.
Oalandrelli, Giovanni, ein geschickter Steinschneider in Berlin, der sich durch
ein 1842 ausgeführtes Carneol-Intaglio mit dem Kopfe des Königs von Preussen;