Volltext: A - E (Bd. 1)

Albacini 
wAlbani. 
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Albacini, Carlo, ein römischer Bildhauer, bekannt durch sein, auf Bestellung der 
Kaiserin Katharina II. von Russland ausgeführtes Denkmal des Raphael Mengs in 
der Peterskirche zu Rom und eine Statue des durch die Ferse geschossenen Achills 
im Besitze des Herzogs von Devonshire, insbesondere aber durch seine Geschicklich- 
keit in der Restauration antiker Bildwerke. 
Alba, Macrino 11', eigentlich Giangiacomo Fava, ein treiilicher Künstler der 
ältern lombardischen Schule, um 1500 meistens in der Gegend von Turin thätig, von 
dem das Städefsche Institut in Frankfurt a. M. eine Madonna mit Seitenbildern aus 
der Geschichte von Joachim- und Anna, ein Bild voll YVürde und Charakter besitzt. 
Albani, Alessandro, ein Bologneser und Schüler der Carracci, führte in seiner 
Vaterstadt mehrere Kirchengemälde aus, die noch heute in S. Bartolonnneo di Porta 
Ravegnana, in S. Michele in Bosco, in S. Giorgio, in der Pinakothek, im Pal. Zam- 
beceari zu sehen sind. Auch zeigt man im Pa-l. Fava Fresken aus der Aeneide von 
diesem Meister , die einen verständigen Künstler beurkunden. 
Albani, FTMIGBSGO, geb. zu Bologna im J. 1578, erhielt mit Guido Reni seinen 
ersten Unterricht bei Calvart, trat jedoch später mit jenem in die, in grossem An- 
sehen stehende Schule der Carracci, die beide Jünglinge erst im J. 1611 wieder 
verliessen, um Annibale C arracci. nach Rom zu folgen, wo ihr gegenseitiger TVett- 
eifer, der sie schon zu Bologna in öffentlichen Arbeiten einander zu überbieten be- 
seelt hatte, bei aller fortgesetzter Achtung vor ihren beiderseitigen künstlerischen 
Leistungen, in lebenslängliche Feindschaft überging. 
In Rom entfaltete Albani eine grossartige Thätigkeit. Nicht nur übernahm er 
für den kränklichen Annibale, dem er schon bei seinen Gemälden im Palazzo 
Borghese hilfreiche Hand geleistet, die Malereien einer Kapelle in S. Jacopo de' 
Spagnuoli nach des ersteren Zeichnungen, malte er ferner in S. Maria della Pace 
mehrere Altarbilder, führte er die anmuthigen Fresken im Pal. Verospi (jetzt Tor- 
lonia) und die vielgerührnten „vier Elemente" (gest. von Baudet) für die Gallerie 
Borghese aus, sondern er fertigte hier überhaupt während seines langen Lebens und 
dasigen Aufenthalts eine erstaunlich grosse Anzahl von Bildern, die er zum Theil öfters 
wiederholen musste. Hochbetagt starb er 1660. 
Albani liebte vorzugsweise die Darstellung von Liebesgöttinnen, Amoretten, Gra- 
zien, Nymphen im munteren Tanze, im scherzhaften Spiele, im Glanze eines wolken- 
losen Himmels, im grünen Schmuck der Bäume, in der Pracht blumendurchwirkter 
Fluren. In solchen Bildern, mit denen sich seine Phantasie und sein Pinsel wett- 
eifernd gerne beschäftigten und die er zu graziösen Idyllen im Geiste seiner Zeit zu- 
sammendichtete, erscheint er höchst anziehend; nur wo er nach Grazie hascht, was 
freilich beinahe so oft, als die Gleichförmigkeit in seinen Gesichtsbildungen wieder- 
kehrt, wird er geziert und manirirt. Seine Vorliebe für Kindergestalten geht auch 
auf seine manierfreieren Kirchengemälde über, in denen liebliche Engelchen die Amo- 
retten auf seinen mythologischen Darstellungen ersetzen müssen. Eine seiner an- 
muthigsten Compositionen ist das auf dem Kreuz schlafende Christuskind.  Albanfs 
Bilder haben eine warme, blühende Färbung, zeigen eine weiche, zarte Behandlung 
und eine in allen Theilen durchgeführte Harmonie. Er gehört jedenfalls unter die 
tüchtigsten Künstler, die man zu den Ekloktikern zählt.  Albani bildete zu Bologna 
und Rom verschiedene Schüler. Die vorzüglichsten waren: Giov. Batt. Mola, 
P1911 Franc. Mola, Carlo Cignani und Andrea Sacchi. 
Die vielen YVerke, die Albani schuf, sind theils in verschiedenen Kirchen Italiens 
zerstreut, theils in beinahe allen Gallerien und grösseren Privatsammlungen Europas 
z? ülldßn- So sieht man ausser den obengenannten: im Berliner Museum acht 
Bdder, Mafia, Christus , die Heiligen Petrus, Johannes u. s. w. darstellend; in B0- 
lßgna: viele Bilder in mehreren Kirchen, in einigen Palästen und eine treftliche 
Maria auf dem Throne in der Pinakothek; in der Gallerie zu Dresden: eilf Ge- 
"linde, worunter Venus, Diana, Galathea u. s. w. und einen Amcrinentanz , der 
zu den besten Erzeugnissen des Meisters in diesem Genre gerechnet wird; in 
England: verschiedene Bilder in Burleighouse, Chistvrick, Holkhanl, London; zu
	        
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