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Buchsbaum
Bürkner.
malt Buchner Bildnisse nach Photographien, die zu den besten Erzeugnissen in
diesem Kunstzweig gehören.
Buchsbaum, Hans, ein altdeutscher Baumeister, der 1433 einen der beiden durch
Meister Wenzla aus Klosterneuburg gegründeten Thürme über den Flügeln des
Quersclliifs am Stephans-Dom zu Wien vollendete. Er erbaute ferner 145l-52 die
sogenannte „Spinnerin am Kreuz" am WVienerberg-e, eine auf drei achteckigen Stufen
stehende Denksäule mit vier Hauptvorstellungen aus der Leidensgeschichte Christi.
Auch sollen unter seiner Leitung, angeblich im Jahr 1430, die Bildwerke der Kanzel
in der Stephanskirche zu Wien ausgeführt worden sein.
Buecklaer, siehe Beukelaar.
Büler, Hans Ulrich, aus Grafen-Rheinfeld bei Würzburg, wurde 1618 in die Lucas-
Brüderschaft aufgenommen. Von ihm ist das Altarbild im Würzburger Dom, die
Beweinung Christi, sowie eine innere Ansicht des Doms vor dessen Umbau, in der
Sammlung der Universität.
Bürkel, Heinrich, ein ausgezeichneter Landschafts- und Genremaler, geb. 1802
zu Pirmasens, konnte erst in seinem 22. Jahre, bis zu welchem Alter er in einer
Schreibstube arbeiten musste, die Erlaubniss von Seinen Eltern erwirken, sich der
Kunst widmen zu dürfen, zu der ihn eine unwiderstehliche Neigung zog. Er begab
sich demgemäss 1824 nach München, studirte dort mit rastlosem Fleisse die alten
Meister, während des Sommers aber im bayrischen Hochland Natur und Leben, und
fasste die Resultate seiner Studien in Bilder, die ihm in ganz kurzer Zeit einen be-
deutenden Ruf verschafften. Im Jahr 1831 ging er nach Italien, woselbst er zwei
Jahre verweilte und mehre treßliche Darstellungen aus dem italienischen Volksleben
ausführte; hierauf kehrte er in's Vaterland zurück und liess sich in München nieder.
Bürkel malt Landschaften, mit Thieren oder menschlichen Figuren staiiirt, und Scenen
aus dem Volksleben und alles mit gleicher Meisterschaft. Er besitzt eine ausser-
ordentliche Leichtigkeit und Sicherheit und das glückliche Talent den Charakter eines
Landes und Volkes im Bilde getreu wiederzugeben. Daraus erklärt sich sowohl
die grosse Menge als die Mannigfaltigkeit seiner Bilder. Mit besonderer Vorliebe
schildert er aber das bayrische Gebirgsleben in seiner poetischen Vielseitigkeit, in-
dem er sowohl die landschaftliche Natur als die handelnden Personen in eine so enge
Verbindung zu bringen weiss, dass sie einander gegenseitig zu bedingen scheinen.
Mit solcher geistvoller Auffassung des Lebens in seiner ganzen Wirklichkeit verbindet
er eine wohldurchdachte Composition, eine schöne Zeichnung, kräftige und saftige
Färbung und leichte feine Ausführung. Bekannt ist auch sein vorzügliches Talent
für die Darstellungen der Natur im Winter. Seine Bilder sind in ganz Deutschland ver-
breitet; in allen ölfentlichen Gallerien, wie in den Privatsammlungen der Fürsten,
Grossen und Reichen trilft man sie. Besonders haben seiner Zeit auf den Aus-
stellungen gefallen: der Bauer mit dem umgefallenen Heuwagen, ein äusserst humo-
ristisches mehrfach wiederholtes Bild; die Heimkehr von der Bärenjagd (lith. v. F.
Hohe); seine pontinischen Sümpfe; die Campagna von Rom; der Morgen in Tyrol;
Einzug des Schützenkönigs; die Ruhe der Maulthiertreiber; Schlägerei vor einem
Wirthshause; ein Zug von Kameel- und Bärenführern über ein Hochgebirge u. s. W.
Bürklein, Friedrich, k. Baurath in München, ein Schüler des Oberbauraths von
Gaertner, begleitete, nebst andern Künstlern, 1840 diesen seinen Lehrer nach
Griechenland, wo er in Athen beim Bau des k. Palastes Verwendet. wurde. In's
Vaterland zurückgekehrt, führte er in München verschiedene Privat- und öifentliche
Bauten aus, unter denen das grosse Bahnhofgebäudc das bedeutendste ist. Er zeigt
in seinen Bauten ebensoviel Geschmack als technische Kenntniss
Bürkner, Hugo, ein tüchtiger Xylograph der Gegenwart zu Dresden, der für mehrere
illustrirte WVerke: für ein deutsches Balladenbuch , für den deutschen J ugendkalender
von Reinike, für die neuen Mährchen von G. Keil, besonders aber für das von R. Weigßl
in Leipzig herausgegebene Werk: Die Holzschnitte berühmter Meister in treuen Copien,
mehrere treifliche Blätter lieferte._ Selbstständig gab er Hans Holbein's alteS