Volltext: A - E (Bd. 1)

Aglaophor 
Agostino- und Angele. 
Aglaophor, griechischer Maler aus Thasos, bekannt durch Bilder auf Alcibiades' 
Sieg in den Kampfspielen. 
Agnelli, Fra Guglielmo, geb. zu Pisa um 1238, gest. um 1313, ein Schüler von 
Nicola Pisano, führte u. A. einen Theil der älteren Sculpturen an der Fagadts 
des Domes von Orvieto, die Reliefs über den Thüren der Sakristeien und unter dem 
Orgelchor im Dome zu Pisa aus. Auch schreibt man ihm die älteren Sculptuwverke 
am Grabmal des heil. Domenico in der Kirche gleichen Namens zu Bologna zu. 
Agnese, Aebtissin von Quedlinburg, eine geschickte Künstlerin im Sticken und 
iMiniaturmalen, gest. um 1205. 
Agnolo, Baccio (T, aus Florenz, lebte von 1460-1543, erbaute mehrere Häuser- 
und Paläste in Florenz, war eine zeitlang Baumeister des Doms, verfert-igte das Mo- 
dell zur Kirche S. Onofrio und entwarf den Glockenthurm von S. Spirito. Er wird 
auch wegen seiner Bildschnitzereien geriihmt.  
Literatur. Vasari, Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister. 
Agnolo, Battista. (Y, nachmals 33131315123, il MOTO, genannt, derSchiiler und Schwie- 
gersohn des Torbido il Moro, war um die Mitte des 16. Jahrhunderts als Maler von 
Kirchenbildern, noch mehr aber von Fresken, in denen er seinen Meister übertraf, 
thätig. So malte er für die Nonnen von St. Joseph zu Verona einen St. Johannes, 
den Täufer, für St. Eufemia ebendaselbst einen Paulus, durch Christus bekehrt, ferner 
für die Grafen von Canossi zwei Friese eines Saales mit Schlachten, endlich in Vene- 
dig mehrere Häuserfaeaden, die aber durch Zeit, Wind und Wetter grösstentheils zer- 
stört sind. Er hat auch nach seinen Erfindungen und nach den Bildern von Tizian, 
Raphael und andern in Kupfer gestochen. Bartsch bringt in seinem „Peintre gra- 
veur" ein Verzeichniss der von ihm gestochenen Blätter. 
Agnolo, DOIREIIiCO, Sohn des Baccio, Bildschnitzer und Architekt, starb, nachdem 
er in mehreren Werken der Baukunst zu Florenz ein schönes Talent entfaltet hatte, 
sehr jung. 
Agnolo, FiOIGIItinO, führte um's J. 1470 die Bildschnitzereien im Chor der Kirche 
S. Agostino in Perugia nach Zeichnungen von Per ngino aus. 
Agnolo, Giuliano, Sohn des B ac c i o, Bildschnitzel" und Architekt, Nachfolger seines 
Vaters beim Baue des Doms, starb 1555. 
Agnolo, MQIOO, (T, Sohn, Schüler und Gehülfe des obigen B attista, malte in Verona 
und in Rom, woselbst er starb, treffliche Bilder, von denen sogar einige für Werke 
von Raphael sollen gehalten worden sein. Er stach auch in Kupfer. Bartsch in 
seinem „Peintre g-raveur" verzeichnet seinc Blätter, deren eines die J ahrzahl 1565 trägt. 
Agnolo, Gabriele (P, um 1496 der Erbauer des Palazzo Gravina zu Neapel. 
Agorakritos, aus Paros, einer der vorziiglichsten Schüler des Phidias, Erzgiesscr 
und Bildhauer, blühte 436-424 vor Chr. Geb.  Bekannt ist sein YVettstreit mit 
Alkamenes, dessen Gegenstand die Statue der Aphrodite war. Der Letztere siegte 
und Agorakritos weihte seine Statue mit hinzugefügten rättributcn als Nemesis nach 
Rhamnus. Ohne Widerspruch können dem Agorakritos nur die ehernen Bilder der 
Athene Itonia und des Zeus im Tempel der Athene zu Koronea beigelegt werden. 
Literatur. Dr. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. 
AgOStiIIO und Angela aus Siena, Schüler des Giovanni Pisano, Bildhauer und 
Architekten, blühten von 1300-1344. lhr Hauptwerk mit ihrem Namen und der 
Jahreszahl 1330, ist das Grabmal des Guido Tarlati, Bischofs von Arezzor im dor- 
tigen Dome, die liegende Statue des Bischoüs und 16 Reliefs, Scenen aus seinem Le- 
ben darstellend, zu dessen Ausführung sie Giotto, nachdem er ihre Arbeiten an der 
Fagade des Domes von Orvieto, wo sie gemeinschaftlich mit Giovanni Pisano und 
Arnolfo arbeiteten, gesehen, empfohlen haben soll. Bedeutender ist ein iiguren- 
reiches Altarwerk, früher in S. Francesco zu Bologna, das von ihnen herrühren soll, 
neuerdings jedoch ihren Schülern, den Venezianern Jaco bello und Pietro Paolo, 
zuerkannt wird. Agostino und Angele wurden zu Baumeistern der Stadt Siena er- 
nannt, und führten daselbst mehrere Bauten, z. B. die Porta Ron1ana(1327), die 
Abgebildet in den Denkmälern der Kunst. 
Atlas zu Kuglers Handb. 
Taf. 61, 
der Kunstgesch.
	        
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