Briccio
Bril, Paul.
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Buttermarkt zu Brüssel; die Rückkehr aus der Schule; die verlassene Frau; den
Handkuss; ein grösseres Stück von ihm ist: Baron Chasse schlägt bei YVaterloo einen
Angriff der alten Garde ab.
Briccio, siehe Brizio.
Bridan, Charles-Antoine, Bildhauer, geb. zu Ruvierc 1'730, gest. 1805 zu Paris
als Professor der Akademie, fertigte tüchtige Bildhauerarbeiten für Kirchen, Pa-
läste und Gärten. Seine Werke gehören zu den besseren seiner Zeit. Besonders
rühmt man: ein 20 F uss hohes marmornes Basrelief, die Himmelfahrt der Maria dar-
stellend, in der Kathedrale zu Chartres; die Statuen von Vauban und Bayard, im
Louvre; die Statue des Vulkan, im Luxembourg.
Bridan, Pierre-Charles, ein gerühmter Bildhauer, Sohn und Schüler des Vorigen,
geb. 1766 zu Paris. Unter andern vorzüglichen Arbeiten sind von ihm: der kolossale
Elephant auf der Fontaine des Bastillplatzes; die Statue der Unsterblichkeit im
Invalidenhotel; 12 Basreliefs für die Vendömesäule; die Basreliefs des Neptun und
der Ceres an der Treppe des Louvre; die Büsten der Generale St. Hilaire, Marl-
borough u. s. w.
Bridges , John, ein englischer Historienmaler, der vorzugsweise mit dazu berufen
scheint, der englischen Historienmalerei zur selbstständigen Gestaltung zu verhelfen.
Seine Bilder, unter denen man: Joseph's blutigen Rock, von seinen Brüdern
ihrem Vater gebracht, und Milton, seinen Töchtern seine Dichtungen diktireild, be-
sonders hervorhebt, sind poetisch erfunden, schön angeordnet, gelungen im Ausdruck,
in einem grossen und eigenthümlichen Styl vorgetragen, und machen dabei einen
tiefen Eindruck auf den Beschauer. Bridges war auch unter denjenigen englischen
Malern, die 1843 für die Cartons zu den Frescomalereien der Parlamentshäiuser in
London Preise erhielten. Er hatte Alfred den Grossen, sein Gesetzbuch der Prüfung
der Sachverständigen unterwerfend, dargestellt.
Bridoux, A. , ein vorzüglicher Zeichner und Kupferstechör in Paris, von dem man
glanzvolle Stiche besitzt. Zu seinen treiflichsten Blättern zählt man: La vierge au
Candelabre, nach Raphael; 1a Conception, nach Murillo. Im Jahr 1851 sah man
auf der Ausstellung zu Paris eine ausgezeichnete Copie der segnenden Jungfrau mit
dem Kinde und dem Stifter, von Leonardo da Vinci im Klostergang von S. Onotrio
in Rom; eine heil. Familie, nach Murillo.
Brietes, von Sicyon , ein altgriechischer Meister der jonischen Schule der Malerei,
der um 3'76--356 vor Chr. Geb. blühte-
Brighinthe, Johannes, ein englischer Baumeister, der 1219 die Kirche S. Andrea
in Vercelli im nordischen Uebergang-sstyle zu bauen anfieng.
Bril, Mattheus, auch Brill geschrieben, geb. zu Antwerpen 1550, kam noch sehr
jung nach Rom, wo sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein allgemeines
Bedürfniss nach landschaftlicher Anregung geltend machte, welches die Niederländer,
die darin bereits weiter fortgeschritten waren, als die italienischen Künstler, dadurch
befriedigten, dass sie theils Gemälde hinschicktezi, theils solche dort selbst ausführten.
Er malte daselbst nicht nur kleine Bilder, z. B. Schäferstücke, sondern auch Fresco-
gemälde für den päbstlichen Palast (Sala ducale, Bibliotcca), Veduten und freie
Compositionen in der bunten Weise der älteren niederländischen Laudschafter. Seine
Bilder sind zwar im Styl etwas trocken und hart und mit Gegenständen iiberfillt,
aber sie verrathen doch den denkenden Künstler, der seine Vorgänger übertraf und
seinen Nachfolgern verarbeitete. In Dresden befinden sich von ihm zwei auf Lein-
wand gemalte Landschaften: der junge Tobias zieht mit seiner Gattin Sara und den
vom Schwiegervater empfangenen Gütern, unter Begleitung des Engels, nach Haran ;
die Jagd eines wilden Schweins in einem Walde. Im Louvre werden ihm zwei Land-
schaften, eine mit Cillei Parforcejagd auf Damhirsche, die andere mit einer Hirsch-
jagd statlirt, zugeschrieben. Mattheus Bril starb 1584 zu Rom in der Blüthe seiner
Jahre.
Bril, Paul, auch Brill geschrieben, der Bruder und wahrscheinlich auch der Schüler
des Vori gen, ein ausgezeichneter Landschaftsmaler, geb. 1556 zu Antwerpen, gest. 1626