Braun , Reinhold
Breda, Karl Friedrich von.
185
Braun, Reinhold, geb. 1821 in Hall, besuchte vom Jahr 1836 an die Kunstschule
zu Stuttgart und begab sich sodann zu seiner Weiteren Ausbildung im Jahr 1843
nach München, wo er bis zum Jahr 1850 blieb. Bei seiner vorherrschenden Neigung
für militärische Darstellungen unterliess Braun keine Gelegenheit, das Soldatenleben
bei Kriegsiibungen in Lagern zu studieren und machte desshalb auch im Jahr 1849
den badischen Feldzug im Hauptquartier des Prinzen von Preussen mit. Braun malt
übrigens auch friedliche Darstellungen aus dem Leben, wie Weidscenen, Pferde,
Märkte und dergl. und seine Bilder zeichnen sich alle durch WVahrheit und Natur,
kräftiges Colorit und fleissige Ausführung aus. Auf den Ausstellungen, die er be-
schickt, ä-rndten seine Gemälde überall unbedingten Beifall.
Braungart, J., ein geschickter Landschafts- und Archit-ekturmaler, geb. 1803 zu
Rottenacker in Oberschwaben, gest. 1849 zu Esslingen. Man hat von ihm einige
sehr hübsche Darstellungen der Frauenkirche zu Esslingen, Landschaften aus
Tyrol u. s.w.
Brauwer, siehe Brouwer.
Bray, Dirk de, Maler und Formschneider zu Ilarlem, wo er sich bis 1675 aufhielt.
Zu seinen besten Blättern gehören: das Bildniss seines Vaters, des Malers und Bau-
meisters Salomon de Bray (1661); 12 Blätter Fische, Austern, Schweine, Gans,
Waffeln, Kaninchen (1672); 16 Blätter Vogel, Blumen, Figuren (1660). Auch wird
ihm ein radirtes Blatt, die Ruinen des Kastels Brederode zugeschrieben.
Bray, Jacob de, Historienmaler und Kupferät-zer, Bruder des Vorigen, geb. in
Harlem um 1596, gest. 1664. Von seinen Gemälden finden sich noch im Waisenhaus
zu Harlem: eine Aufnahme der Waisenkinder, und das Porträt des Prinzen Friedrich
Heinrich, in Lebensgrösse, im Stadthause. Man kennt von ihm auch mehrere radirte
Blätter, unter denen man insbesondere Johannes den Täufer, in der Felsenwiiste
sitzend, nennt.
Brebiette, Pierre, Maler und Kupferätzer in Paris, geh. 1596 zu Mantes sur
Seine, blühteum 1636 zu Paris. Er stach meistens nach eigenen Erfindungen, jedoch
auch nach einigen andern hIeistern. Zu seinen besten Blättern, die mit leichter
Nadel radirt sind, gehören: das Paradies, nach Palma, Hauptblatt des Meisters; BH
die heil. Familie auf der Flucht nach Aegypten, Joseph führt die Maria über einen
hölzernen Steg; Johannes predigt in der Wüste, nach C. Vignon; der Kampf der
Lapithen und Centauren (1625); Porträt des französischen Hofmalers Fr. Quesnel, 3'
ein Medaillen mit reicher Umgebung, von allegorischen Figuren gehalten. Seine Blät-
ter sind mit P. B., P. Breb. f., PJE. BRE. 11115., einige auch mit beistehendenMono-
grammen bezeichnet.
Breckelenkamp, siehe Brekelenkamp.
Breda, Jan van, Maler, geb. zu Antwerpen 1683, gest. 1750, Sohn Alexanders
van Breda, der ein geschickter Landschafts- und Genremaler war. Er copirte mit
vielem Glück die Gemälde von Jan Breughel und Ph. Wouverman und fertigte
dann seine eigenen Gemälde im Styl derselben so täuschend, dass selbst Kenner sie
kaum unterscheiden können. Spät-er reiste er mit dem Bildhauer Rysbraek nach
London und wurde nach seiner Rückkehr Direktor der Akademie in Antwerpen. Im
Louvre ist von ihm: ein Feldlager.
Breda oder Bredael, Pieter van, Maler zu Antwerpen, geb. 1630, gesü. 1639,
Direktor der Akademie, malte Landschaften, in der ltianier von Jan Breughel, mit
römischen Gebäuden, Teichen, Landhäusern mit kleinen Staflagenvvon Figuren
und Thieren. tEr besuchte auch Italien und Spanien, wo seine Gemälde guten Ab-
gang fanden.
Breda, Karl Friedrich V011, geb. 17 55 zu Stockholm, gest. 1818 als schwedischer
Hofmaler, war ein Schüler von Reynolds und zeichnete sich namentlich im Porträt
aus , wesshalb er Schweden's Van Dyck genannt wird. Seine: vier Präsidenten auf
dem Reichstags: von 1810 und Lagerbrings Porträt auf dem Ritterhause in Stockholm
erwarben sich durch den grossartigen Styl und die blühende Frische des Colorits Beifall.