Brandel
Brandt, Albertus Jonas.
183
einige Jahr in Rom auf und studirte dort die grossen Meister. Seine Auferweckung
des Lazarus und die Verläuguung Petri erregten Aufsehen und in der naturgetreuen
Abbildung von goldenen, Silbernen, bronzenen und marmornen Gefassen übertraf er
in Italien alle seine künstlerischen Zeitgenossen. Seine Bilder, in denen er Rem-
brandt nachahmt, wesshalb er auch für einen Schüler dieses Meisters gehalten wird,
bekunden eine grosse Sicherheit und Leichtigkeit des Pinsels und der Zeichnung.
Seine kleineren Darstellungen bestehen meistens in Grotten, Höhlen, unterirdischen
Gewölben, vom Mond- oder Fackelschein beleuchtet und mit vielen Figuren geistreich
Stafiirt, Er hinterliess 72 Skizzen mit Tusch ausgeführt und aufgehöhten Lichtern
zum Leben des Tyll Eulenspiegel. Heller (in seinem Lexikon der vorzüglichsten
Kupferstecher) zählt ihn auch zu den Kupferätzern und führt von ihm folgende 2
Blätter an: ein Musikus mit der Zither bei einem Tische stehend, rechts eine sitzende
Frau und Christus bei Nicodemus in Nacht.
Brandel, Peter Johann, Historienmaler, geb. zu Prag 1668, gest. 1739 zu Kutten-
berg, Schüler des Hofnialer Schröder, fertigte eine grossc Menge Heiligenbilder,
Altarblätter und biblische Historien für die Kirchen in Böhmen, sowie auch Porträts
und andere Gemälde in der Art und Weise jener, durch die späteren italienischen
Eklektiker und Venezianer, namentlich durch Pietro da C ortona eingeleiteten,
und auch in Deutschland genügsam verbreiteten manierirten Ausartung der Kunst.
Brandel besass ein bedeutendes Talent und gebot mit ungemeiner Leichtigkeit über
alle Mittel der Malerei. Die meisten seiner Bilder befinden sich in Böhmen. Man
kennt von ihm auch ein radirtes Blatt: die Ruhe auf der Flucht nach Egypten.
Literatur. Dlabacz, Künstlerlexikon für Böhmen.
Brandes, Georg Heinrich, Landschaftsmaler und Gallerieinspektor in Braun-
schweig, geb. 1803 zu Bortfeld, erlernte die Kunst in seinem Vaterlande, bildete
dann sein Talent in München weiter aus und erlangte sehr bald durch seine Bilder
aus dem baierischen Hochgebirge, die durch ihre poetische Auflassung, die gross-
artige Anordnung und das wirkungsvolle Colorit allgemeine Bewunderung erregten,
einen grossen Ruf. 1831 ging er nach Italien, hielt sich längere Zeit in Rom und
dessen Umgebung auf und bereicherte daselbst seine Natur- und Kunstanschauung
auf" s Wesentlichste. Seit seiner Rückkehr malte er Landschaften, vorzugsweise aus
dem Süden, und Naturscenen, die zu den besten jeder Ausstellung, auf der sie zu
sehen waren, zählen. Besonders rühmt man von ihm: Gegend bei Marino im Albaner-
gebirge; Parthie aus dem Oekerthale im Harz; Gegend bei Rom; Subiaco; eine
Gebirgslandschaft; mehrere Winterlandschaft-en; eine Ueberschwemniung, die durch
die Neuheit des Motivs und die schöne Stimmung überrascht; eine Landschaft aus
dem Harz mit heraufziehendem Gewitter; Gegend bei Salzburg (in der neuen Pina-
kothek zu München) u. s. w.
Brandi, Giacinm, Geschichtsmaler, geb. zu Poli (nach Andern zu Gaeta) 1623,
gest. 1691 , bildete sich in Rom unter Lanfranco, von dessen künstlerischen Vor-
zügen er sich manche aneignete, dESSßH Styl er aber nie erreichte. Er hat den
KirchenSta-at mit seinen Bildern wahrhaft überfüllt, denn er besass eine ausserordent-
liche Fertigkeit; allein es sind wenige erfreuliche darunter und nur zuwveilen, wie
z. B. in einigen Bildern in S. Annllnliaiia 11m1 im Dom zu Gaeta, einem Leichnam
Jesu auf dem Rande seines Grabes, Dädalus, dem Icarus Flügel ansetzend, in der
Dresdner Gallerie, und einem h. Carolus Borromäus in der Bildersammlnng zu Cors-
hamhouse (England) schwang er sich über das Gewöhnliche empor.
Brandmüller, Michael, Maler und Lithograph, geb. zu Wien 1793, fertigt
wohlgelungene Lithographien nach Kupferstichen und Gemälden berühmter Meister.
Zu seinen besten Arbeiten gehören: die Madonna di S. Sisto, nach dem Stich, den m;
Fr. Müller nach dem berühmten Raphacfschen Gemälde ausführte; Christus am
Kreuz, nach dem grossen Blatt, das Edelink nach Le Brun stach; ein weibliches P13:
Porträt, nach van der Helst; die Brettspieler, nach Berkheyden; der h. Anton, B
nach Cigoli und eine Maria in der Glorie, nach Ed. Steinle. M
Brandt, Albertus JOIIELS, geh. zu Amsterdam 1788, gcst. 1821, Schüler von