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Bourgignon
Boydell, John.
auf der Düsseldorfer Akademie und malt jetzt Porträts und Genrebilder, die gerühmt
werden. Unter letzteren lobte man namentlich sein: Familienleben eines kölnischen
Stadtsoldaten; die Obsthändlerin; den Steckbrief; ein Conversationsstück.
Bourgignon, siehe Courtois.
Bout, Pieter, von einigen irrig Francois genannt, vorzüglicher Maler und Kupfer-
ätzer, geb. zu Brüssel um 1660 (nach Andern um 1676), arbeitete gemeinschaftlich
mit Fr. Boudewyns, dessen Landschaften er mit Figuren staliirte, während dieser
die Hintergründe in Bout's Bilder malte. Man kennt von ihm 5 geätzte Blätter, die
sehr selten und gesucht sind, nämlich: der Schiffsmarkt zu Schevelingen; eine
Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern, rechts ein Schlitten mit 4 Personen; eine
WVinterlandschaft mit Schlittschuhläufern, rechts ein Zelt; einen Halt von Jägern und
Damen bei einer Fontaine; endlich den Hafendamm.
Boutellier, Jean, ein Bildhauer, der um die Mitte des 14. Jahrhunderts mit Jean
Leroux eine Folge von Basreliefs ausführte, welche rings um die Aussenseit-e des
Chors von Notrc Dame laufen, Scenen aus dem neuen Testament darstellend.
Bouterweck, Friedrich, gebürtig aus Tarnowitz in Schlesien, ein geistvoller
Historienmaler, bildete sich in der Schule von Kolbe, setzte später seine Studien
bei Dclaroche in Paris fort, und erwarb sich hier durch seine Bilde1' dreimal die
goldene Medaille. Eine italienische Reise reifte und kräft-igte darauf das grossartigc
Talent des Künstlers, der gegenwärtig zu Berlin lebt. Von seinen Bildern, die auf
allen Ausstellungen Interesse und Aufsehen erregten, sind hauptsächlich zu nennen:
Orestes, von den Raohegöttinnen verfolgt, in Anordnung, Gruppirung, Haltung und
Colorit gleich vortrefflich; die Eumeniden, dem Orestes den Leichnam der Klytem-
nestra vorüberführend (1833); ein Mädchen, welches ihr Haar aufflechtet, ausge-
zeichnet durch reines, warmes Colorit; eine arabische Schildwache , voll ernsten
energischen Lebens; Tobias opfert die Leber des Fisches; Ron1eo's Abschied von
Julie (1836); die patriarchalische Bewirthung (1839); Isaak und Rebecca (1840),
ein feurig leuchtendes allgemein bewundertes Bild (gest. von Allais); eine neapoli-
tanische Scenc, ein Bild voll südlichen Zaubers, wahrer Poesie, Reiz und Gluth; eine
Episode aus der Hochzeit von Gamacho (aus dem Don Quixotte); Jakob und Rahel
(1844); die Taufe des Kä-mmerers der Mohrenkönigin (1848); Karl der Grosse in
ArgenteuilAgbf grosses umfangreiches Bild von verständiger und klarer Anordnung,
heiterer Färbung und gewissenhafter Ausführung.
Bovinet, Edmß, Kupferstecher, geb. zu Chaumont 1767, war ein Schüler von
Pataz. Zu seinen besten Blättern gehören: OrpheuS und Ellridißß, nach POIISSin;
die Ansicht von Campo Vacino, nach Claude Lorrain (1812); der Lieder-dichter
und der Schulmeister, nach Ostade; Diogenes, nach Poussin; das Zelt des Darius,
nach le Brun.
Bovy, A. , Medailleur in Genf, hat der Medaillenschneidekunst einen ganz neuen
Wirkungskreis eröffnet, dadurch, dass er seine Medaillen, die sich durch den eigen-
thiimlichen Geist, die Schönheit und Kühnheit der Ausführung auszeichnen (wir er-
innern hier u. A. an die Göthe-Jubiläums-Medaille), in einer Grösse anfertigte, wie
man sie früher für unmöglich hielt, und für welche Bovy eine eigene Prägmechanik
erfunden hat. Die kolossalen Medaillen mit Calvin's und LiSzts Bildnissen sind in
Gedanke, Ausführung und Form vielleicht das Vollendctste, was in dieser Art je
geleistet worden.
Boy, Peter, ein um die Mitte des 17. Jahrhunderts in Frankfurt lebender Miniatur,
Glas- und Schmelzmaler, der treifliche Bildnisse in Pastell, Oel und Emaille ausführtc.
Er starb 1727 als Gallerieinspektor des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von der Pfala
Boy, William, ein Engländer von Geburt, WM BYSWY Baumeister des Königs
Johann II, von Schweden (reg. von 1568-1592), unter dessen Regierung die ICIaren-
und Ritterholmskirche,_ die Fundamente der Marien- und Jakobskirche zu Stockholm.
das Schloss Borgholm und der Erzbischofsitz Arnö entstanden.
Boydell, John, Zeichner, Kupferstecher mit der Nadel und dem Grabstichel, Schüler
von Toms, geb. zu Doringt-on 1719, gest. Zll LOIIÖOII 1805, zeichnete und stach