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JIVJMIJALIA:
etwas trockenen NIanier, aber mit vieler Geschicklichkeit ausgeführten Blätter sind:
Franz I. tritt in den Tempel der Unsterblichkeit ein, nach Rosso (Renatus fecit be-
zeichnet); Amphiaraus und Amphinomus retten ihre Eltern (Renatus B. bezeichnet);
eine heilige Familie, nach Raphael; Huldericus Zwinglius, Brustbild; Martinus
Lutherus, Brustbild; die Marter der heil. Felicitas , nach Raphael.
Bol, Ferdinand, Porträts- und Historienmaler und vorzüglicher Kupferätzer, geb.
1611 zu Dortrecht, gest. 1681 zu Amsterdam , war einer der vorzüglichsteu Schüler
Rembrandts Steht er in seinen Bildern auch seinem Meister an Phantasie, wie
an Energie nach, so zeigt er jedoch in der Färbung oft noch eine grössere Naturwahr-
heit und zugleich eine höchst geistreiche Lichtwirkung. Sie zeichnen sich durch die
Lebendigkeit der Auffassung und die meisterhafteste und iieissigste Ausführung, Fein-
heit und Klarheit, "Wärme und Kraft des Tons und neben dem trefflichen lmpasto
durch die weichste Zartheit de1' Verschmelzung aus. Zu seinenbesten Gemälden,
unter denen besonders die Bildnisse sehr hochgeachtet werden, zählt man: in seinem
Vaterlande, zu Amsterdam: die Einsetzung der '70 Aeltesten von Israel; Moses mit
der Gesetztafol zum zweitenmale vom Berge Sinai kommend, und Fabricius im Lager des
Pyrrhus (letztere beiden Bilder im Schlosse daselbst). Zu Gouda sieht man in der
Kriegsrathskammer ein vortreifliches Schützenstück. Ausserdenx verwahren das
Museum und IIospit-al zu Amsterdam und die Gallerie im Haag noch mehrere aus-
gezeichnete Porträts von ihm. Im-übrigen Europa rühmt man von seinen Bildern: im
Museum zu Berlin: drei sehr schöne Bildnisse; in der Gallerie zu Dresden: Jacob
sieht im Schlaf die Hinunelsleiter; ein Alter in einem grossen Buche lesend; Joseph
stellt seinen Vater Jacob dem König Pharao vor; eine Ruhe auf der Flucht nach
Aegypten; David dem Urias den Brief übergebend, alle Figuren beinahe in Lebens-
grösse; des Künstlers eigenes Porträt; in der Bildersammlung zu Castle Howard in
England, das geistreichgemalte Porträt eines Knaben, der einen Römer in der Hand
halt; im Städefschen Institut zu Frankfurt: zwei Porträts; zwei Bildnisse in der
Gallerie zu Gotha; eine Aphrodite in der Gallerie zu Meiningen; in der Pina-
kothek zu München: Abraham im Begriff, seinen Sohn Isak zu opfern und das Bild-
nisseines Mannes; im Louvre zu Paris: Venus, in holländischer Tracht, und Amor
liebkosen sich; Kinder in einem von Ziegen gezogenen WVagen und drei Porträts,
worunter eines seiner allerschöxisten; in der Eremitage zu Petersburg: zwei Por-
träts. Auch in seinen Radirungen kommt er seinem Lehrer Rembrandt sehr nahe.
Sie bestehen indessen nur in IGBlattern, von denen die vorzüglichsten sind: das Opfer
Abrahams; der heil. Hieronymus; die Familie am Fenster in ihrer Wohnung (1649),
ein sehr eifektvolles Blatt; ein Offizier im Brustbilde , mit Barett und Feder (1645),
vorzügliches Blatt; eine Frau n1it einer Birne (1651); Bildniss einer jungen Frau mit
Hut, Federn und Schleier(l644); Bildniss einer ältlicheu Frau in schwvarzem Klcide
mit VvßiSSCI Iiaube, Halskragen und Manschetten (1632); das Opfer GCÜCOIIS.
B01, HMIS Oder Jan, niederländischer Landschafts- und hliniaturmaler, geb, zu
Mecheln 1534, er arbeitete zwei Jahre lang für den Kurfürsten von der Pfalz in
Heidelberg, dann bis 1572 zu Mecheln, von welcher Zeit an er nur noch Miniaturge-
mälde fertigte, und sofort von 1572-84 in Antwerpen, Worauf er sich nach kürzerem
Aufenthalt in Bergen , Dort-recht und lDelft zuletzt in Amsterdam niederliess , wo er
1593 starb. Bol malte sehr schöne Landschaften, StädtearlSiClltell, führte aber auch
Gemälde biblischen Inhalts aus. Er war ungemein geSChiCkt, die im TVasser sich
spiegelnden Gegenstände und die mit Moos und Gest-räuch bewachsenen Felsen zu
malen; überhaupt sprechen seine in Wasserfarben ausgeführten Gemälde durch geist-
volle heitere und saubere Behandlung sehr an. Berühmt sind seine Gemälde: Dac-
dalus und Icarus, und Christus am Oelberge, sowie seine Ansichten von Amsterdam,
Haag u. s. w. Bol hat auch in Kupfer geätzt und man zählt unter seine besten
Blätter: die Versöhnung Jacobs und Esau's; die zwölf Monate; die Landschaft mit
dem Gänserahmen u. s, w. Nebiges Monogramm sieht man auf einigen derselben. f
Boldrini, Nicole, häufig irrig Nie. Vicentino genannt und mit Nicolaus Vicen-
tino Rossigliani verwechselt, Maler und Formschneider , wahrscheinlich ein Sßllüler